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Technische Modellbauerin – Karosserie und Produktion: Viel handwerkliches Geschick

Johanna Höpfl (22) hat in ihrer Ausbildung zur Technischen Modellbauerin sowohl handwerkliche Fähigkeiten als auch den Umgang mit digitalen Programmen erlernt.

Eine Frau arbeitet an einem Computerarbeitsplatz mit einem CAD-Programm an einem Autoteil.

Den Beruf Technische/r Modellbauer/in hat Johanna Höpfl an der Fachoberschule in Augsburg kennengelernt, wo sie nach der Mittleren Reife ihre Fachhochschulreife erlangt hat. Ihr neunwöchiges Fachpraktikum absolvierte sie im Konzeptbau bei der BMW Group in München. „Die Aufgaben dort haben es mir sehr angetan, weil man sehr viel handwerklich arbeitet“, erzählt die 22-Jährige.

Sie nutzte ihre Kontakte zum Unternehmen und bewarb sich nach dem Abschluss der Fachoberschule für einen Ausbildungsplatz bei der BMW Group, um in den folgenden dreieinhalb Jahren ihren Wunschberuf zu erlernen: Technische Modellbauerin in der Fachrichtung Karosserie und Produktion.

  • Portrait von Johanna Höpfl

    Jeder Tag in der Ausbildung war anders. Wir mussten immer wieder neue Lösungen für anstehende Aufgaben finden, Modelle neu erstellen oder sie abwandeln.

    Johanna Höpfl, Technische Modellbauerin in der Fachrichtung Karosserie und Produktion

Verschiedene Fachbereiche kennenlernen

„Im ersten Lehrjahr haben wir in der Ausbildungswerkstatt geübt, wie wir mit den Werkzeugen umgehen und die Maschinen bedienen. Zudem durften wir unterschiedliche Fertigungsverfahren kennenlernen“, erinnert sich die Technische Modellbauerin, die im Januar 2023 ihre Ausbildung abgeschlossen hat. In den weiteren Ausbildungsjahren ging es für die Azubis in verschiedene Fachbereiche: Im Bereich „Erlebnismodellbau“ hat Johanna Höpfl beispielsweise an Showcars für Automobilmessen mitgearbeitet oder Aerodynamikmodelle für den Windkanal mitgefertigt, in denen der Windwiderstand getestet wird. Zudem hat die 22-Jährige den Designprozess bei der Formgestaltung kennengelernt und Datenkontrollmodelle gefertigt. Diese werden für den letzten Schritt vor der Produktion benötigt, um noch einmal alle Bauteile und ihre Passung im Auto final zu testen.

„Jeder Tag in der Ausbildung war anders. Wir mussten immer wieder neue Lösungen für anstehende Aufgaben finden, Modelle neu erstellen oder sie abwandeln.“ Die meiste Zeit war sie in einem Hochsicherheitsbereich des Automobilunternehmens tätig. Denn die Entwürfe, die die Modellbauerinnen und Modellbauer für künftige Autos erstellen, sind streng geheim. Rund fünf Jahre dauert es von den ersten Modellen bis zur Produktion eines neuen Fahrzeugs – mit vielen Zwischenschritten, an denen auch die Technischen Modellbauerinnen und Modellbauer beteiligt sind.

Liebe zum Detail

Für die Arbeit im technischen Modellbau benötigt man auf jeden Fall handwerkliches Geschick. „Auch wenn vieles heutzutage am Computer gemacht wird, ist der richtige Umgang mit Werkzeugen nach wie vor sehr wichtig“, betont Johanna Höpfl. Liebe zum Detail ist beim Modellbau gefragt. Für die technischen Zeichnungen ist dreidimensionales Vorstellungsvermögen unabdingbar. „Und man muss sich gerne mit Mathe, Physik und Chemie beschäftigen“, sagt die ehemalige Auszubildende. Das ist wichtig, um etwa die verschiedenen Eigenschaften von Materialien wie Kunststoffen, Metallen, Holz und Klebern zu verstehen. Hinzu kommt eine große Affinität zu Computerprogrammen und Maschinen, die vermehrt beim technischen Modellbau eingesetzt werden. Auch die Arbeit mit Augmented-Reality-Brillen konnten die Azubis testen.

Der ein- bis dreiwöchige Blockunterricht fand in einer von zwei Berufsschulen für angehende Technische Modellbauerinnen und Modellbauer in Bayern statt. In dieser Zeit war Johanna Höpfl in einem Schülerwohnheim in Wasserburg am Inn untergebracht. Nach ihrer Ausbildung werden die Azubis bei der BMW Group in den Entwicklungsfachbereichen übernommen. Johanna Höpfl arbeitet derzeit im Rahmen eines dreijährigen Weiterbildungsprogramms in der Formgestaltung, wo sie Designmodelle für Autos sowohl digital am Rechner als auch analog am Clay-Modell aus Industrieplastilin (eine verformbare Modelliermasse) modelliert. Ihr Plan ist es, im Herbst ein Designstudium aufzunehmen, um noch tiefer in die Materie einzutauchen.

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Weitere Informationen

BERUFENET

Das Onlinelexikon für Berufe der Bundesagentur für Arbeit bietet über 3.000 aktuelle Berufsbeschreibungen in Text und Bild (Suchwort: Technische/r Modellbauer/in - Karosserie und Produktion).
www.arbeitsagentur.de/berufenet

BERUFE.TV

Das Filmportal der Bundesagentur für Arbeit listet 350 Filme über Ausbildungsberufe und Studiengänge.
www.berufe.tv

Ausbildungsplatzsuche

In der Ausbildungsplatzsuche der Bundesagentur für Arbeit kannst du nach dualen Ausbildungsplätzen in ganz Deutschland suchen.
www.arbeitsagentur.de/ausbildungsplatzsuche

Berufsausbildung und mehr

In diesem Angebot der Bundesagentur für Arbeit kannst du bundesweit nach schulischen Ausbildungen suchen.
www.arbeitsagentur.de/berufsausbildung

Bundesverband Modell- und Formenbau e.V.

www.modell-formenbau.eu

GKV Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie e.V.

www.gkv.de

Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA)

Der Verband der Automobilindustrie ist der Spitzenverband der deutschen Automobilhersteller und -zulieferer. Er vertritt mehr als 650 Mitgliedsunternehmen.
www.vda.de