Umwelttechnologe für Kreislauf- und Abfallwirtschaft:
Recycling: ein Berufsfeld mit Zukunft
Als angehender Umwelttechnologe für Kreislauf- und Abfallwirtschaft lernt Stephan Dannehl (24), wie Wertstoffe richtig und effizient getrennt und in den Verwertungskreislauf zurückgeführt werden. Dafür durchläuft er verschiedene Stationen in seinem auf Metallrecycling spezialisierten Ausbildungsbetrieb.
„Da wäre ich selbst nicht draufgekommen“, sagt Stephan Dannehl. Nach seinem Abitur hat der heute 24-Jährige auf einem Speeddating-Event der Agentur für Arbeit Oranienburg erstmals von der dreijährigen Ausbildung zum Umwelttechnologen für Kreislauf- und Abfallwirtschaft gehört und sich für eine Ausbildung bei der Grunske Metall-Recycling GmbH & Co. KG in Oranienburg entschieden. In zehn unterschiedlichen Anlagen behandelt, veredelt, sortiert und recycelt das Unternehmen gesammelte Abfälle, zum Beispiel Sperrmüll, Metalle, Baustellen- oder Gartenabfälle und Asbest. Das Unternehmen hat einen eigenen Fuhrpark und verfügt über eine eigene Abfallannahme.
Stephan Dannehl
Foto: Mario Lehmann
Mittlerweile ist er im zweiten Ausbildungsjahr als „Kreisläufer“, wie es in der Branche heißt, und hat bereits einige Stationen im Betrieb durchlaufen. An jeder war er drei bis vier Monate im Einsatz, zum Beispiel in der so genannten „Buntmetall-Halle“. Dorthin können unter anderem Privatpersonen ihre Nichteisenmetalle bringen und sie „versilbern“, also eine Bezahlung dafür bekommen.
Auch bei Lieferfahrten von Mulden- und Abroll-Containern war er bereits dabei. Die in den Containern gesammelten Rohstoffe werden anschließend im Betrieb getrennt. Nicht ganz ungefährlich war sein Einsatz bei der Abrissgruppe, die mitunter ganze Gebäude dem Erdboden gleich macht. Hier hat er unter anderem gelernt, sich richtig vor Gefahrstoffen zu schützen. „Wenn wir etwa Asbest entfernen, dann sind wir in Ganzkörper-Schutzkleidung und mit Atemmaske auf der Baustelle, denn wenn Asbest-Platten zerbrechen, dann können die freiwerdenden Stoffe Krebs erzeugen“, schildert der Auszubildende.
Sein Fachwissen, etwa über die verschiedenen Metallarten, eignet sich Stephan Dannehl nicht nur im Ausbildungsbetrieb, sondern auch in der Berufsschule an. Im wöchentlichen Wechsel besucht er diese in Berlin. Das Fach Chemie wird ihn drei Jahre lang begleiten, die Laborausbildung gehört ebenso dazu wie der Flurfördermittelschein, genannt Gabelstaplerschein. In der Berufsschule tauscht er sich mit anderen Auszubildenden aus. „Die Azubis in anderen Betrieben dürfen manchmal nur Gabelstapler fahren. Ich bin froh, dass ‚Kreisläufer‘ bei uns so viele Stationen erleben – von der Waage bis zur Papiersortieranlage“, berichtet er. Diese Vielfalt sei eines der Kriterien gewesen, die den Beruf für ihn besonders interessant machten.
Seine berufliche Zukunft sieht Stephan Dannehl im Büro. Aktuell hat er Gelegenheit, diesen Teil seiner Arbeit kennenzulernen. In der Disposition plant er für die Fahrer/innen, die Sperrmüll bei den Bürger/innen oder Gewerbeabfälle einsammeln, die Routen. „Dabei handelt es sich um eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe“, wie Henning Krumrey, Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit betont. Stephan Dannehl muss bei dieser Aufgabe sorgfältig darauf achten, die Routen so zu planen, dass die Fahrzeuge möglichst ohne Umwege – also umweltschonend und zeitsparend – unterwegs sind. Gleichzeitig muss sichergestellt werden, dass die Fahrer/innen alles mitnehmen können. Die Ausbildung hat übrigens auch Stephan Dannehls persönlichen Umgang mit Wertstoffen verändert: Nun trennt er sie so, dass so viel wie möglich recycelt werden kann.
So kann ein Arbeitstag aussehen >>
Video: Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft
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Die Ausbildung im Beruf „Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft“ wird modernisiert, um sie an die digitalen und technischen Entwicklungen in der Berufspraxis anzupassen. Im Zuge der Neuordnung ändert sich die Berufsbezeichnung in „Umwelttechnologe/-technologin für Kreislauf- und Abfallwirtschaft“. Die neue Ausbildungsordnung tritt am 01.08.2024 in Kraft.
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