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Recycling und Entsorgungsmanagement: Technik für die Umwelt

Ein Studiengang, der gute Zukunftsperspektiven bietet – für sich selbst und für die Umwelt: Nadja Kluge (23) studiert Recycling und Entsorgungsmanagement an der Hochschule Magdeburg-Stendal.

Ein Porträt-Foto von Nadja Kluge.

Lieber Glas- statt Plastikflasche, lieber Unverpacktes einkaufen, als einen Müllberg zu produzieren. Für Nadja Kluge ist das eine Selbstverständlichkeit. „Meine Eltern haben schon darauf geachtet und mich dafür sensibilisiert“, erzählt die 23-Jährige. Auch für den Klimawandel, dessen Auswirkungen sie in ihrer Heimat, in Goslar am Harz, direkt beobachten kann. „Der Borkenkäfer frisst hier ganze Waldgebiete kahl und im Winter liegt viel weniger Schnee als früher.“ Nadja Kluge wollte einen Beitrag zum Umweltschutz leisten; sie blieb beim Studiengang Recycling und Entsorgungsmanagement hängen. Es geht darum, Wege zu finden, um Abfall zu vermeiden und Ressourcen zu erhalten: „Das klang spannend, speziell und hat meine Neugier geweckt.“ Das Studium ist zulassungsfrei, sodass sie schon wenige Monate später in ihrer ersten Mathematikvorlesung saß.

Viele Exkursionen und Laborarbeiten

Ein Porträt-Foto von Nadja Kluge. Ein Porträt-Foto von Nadja Kluge.

Nadja Kluge

„In meiner Schulzeit hätte ich eigentlich nicht gedacht, dass ich mal in einem Ingenieurstudiengang lande“, sagt Nadja Kluge und lacht. „Anfangs hatte ich auch wirklich ein bisschen Angst vor den technischen Fächern.“ Aber sie merkte schnell: Da an der Hochschule die Anwendung im Vordergrund steht, fielen ihr Mathe, Physik und Chemie plötzlich viel leichter als in der Schule. „Ich weiß genau, wofür ich es brauche. Die Technik ist für mich ein Mittel zum Zweck.“ Und dieser ist: der Umwelt zu helfen.

Nach den Grundlagen kamen Vorlesungen und Seminare in Betriebswirtschaft und Ökobilanzierung, Ökologie und Hydrobiologie oder Rohr- und Leitungssysteme hinzu. „Wir haben auch viele Exkursionen gemacht, zum Beispiel als es um Deponietechnik ging“, erzählt Nadja Kluge. Am meisten Spaß machen ihr die Laborarbeiten. Wenn es etwa beim Immissionsschutz darum geht, Luftschadstoffe zu bestimmen oder die Beschaffenheit von Böden zu analysieren. Und dann gibt es noch die Wahlpflichtmodule. „Das ist besonders cool – da kann man etwa Arbeits- und Gesundheitsschutz oder Gefahrguttransport belegen und beim TÜV oder bei der IHK schon die entsprechenden Zertifikate erwerben.“ Sie selbst ist bereits zertifizierte Arbeitsschutzmanagerin, wofür normalerweise eine Weiterbildung im Betrieb notwendig ist.

Spannender Bereich Elektrorecycling

Ihr letztes Praktikumssemester vor dem Bachelorabschluss absolvierte Nadja Kluge bei ihrem Wunschunternehmen, einem Lithium-Ionen-Batterie-Recycler. Dort schrieb sie dann auch ihre Bachelorarbeit. „Es interessiert mich sehr, wie man elektronische Geräte so recycelt, dass man möglichst viele Materialien wieder nutzen kann“, erklärt sie.

Nach ihrem Abschluss hatte sie die Wahl: durch ein Masterstudium eine fachspezifische Vertiefung anzustreben oder direkt ins Berufsleben einzusteigen. Sie entschied sich für den zweiten Weg. „Ich habe gemerkt, dass ich mehr Freude am Arbeiten habe, statt mir weiterhin Vorlesungen anzuhören. Außerdem ist es auch schön, endlich eigenes Geld zu verdienen“, erläutert Nadja Kluge ihre Entscheidung. Seit 2021 arbeitet sie in dem Batterie-Recycling-Unternehmen als Ingenieurin und kümmert sich um die technische Verbesserung der Recyclinganlage und die Produktqualität.