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„Alle vier Monate wechseln wir Auszubildende das Amt“, erklärt Stefan Schrimpf. Er war bereits in der Branddirektion, die sich unter anderem um die Abrechnung von Feuerwehr- und Krankenwageneinsätzen kümmert. „Das war viel Büroarbeit am Schreibtisch“, erinnert sich der 31-Jährige. Handfest anpacken konnte er hingegen im Hauptamt bei der Druckerei. „Wir haben Formulare und Dokumente für Abgeordnete und andere Behörden zurechtgeschnitten, gestanzt und anderweitig verarbeitet.“ Demnächst steht das Standesamt auf dem Einsatzplan, wo es um die Einträge von Geburts- und Sterbefällen geht, aber auch bei Eheschließungen wird er dabei sein. In der Stadtkämmerei und bei der Stadtkasse wird er die finanzielle Seite in der Verwaltung kennenlernen. „Zwei Jahre lang durchlaufen wir Pflichtbereiche, im letzten Jahr können wir uns unsere Einsätze in den Ämtern selber aussuchen.“
In der Berufsschule geht es vor allem um Recht: Staatsrecht, Grundrechte, Landesgesetze und andere juristische Themen stehen auf dem Stundenplan. „Man muss sich darüber im Klaren sein, dass man in der Verwaltung immer sehr nah am Gesetz arbeiten und sich an zahlreiche Regeln halten muss“, sagt Stefan Schrimpf. Nach seiner Ausbildung kann er im öffentlichen Dienst in ganz Deutschland tätig werden, mit Ausnahme von Bundeseinrichtungen. Dafür gibt es den eigenen Ausbildungsberuf „Verwaltungsfachangestellte der Fachrichtung Bundesverwaltung“.
Andere städtische Einrichtungen wie die Musikschule, die städtische Oper oder das Gewandhaus zu Leipzig sind ebenfalls mögliche Einsatzgebiete – in der Ausbildung wie später im Beruf. „Wo ich letztlich arbeiten werde, steht noch nicht fest“, erklärt der Auszubildende. „Aber mir gefällt auf jeden Fall, dass ich nun einen zukunftssicheren Beruf erlerne und in der Verwaltung zum Wohlbefinden der Allgemeinheit beitragen kann.“