Fachkrankenpflegerin:
Sicherer Beruf mit vielen Möglichkeiten
Nach ihrer Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin absolvierte Ann-Christin Fortmann (28) die Weiterbildung zur Fachkrankenpflegerin. Sie arbeitet in der operativen Intensivstation einer Uniklinik.
„Einige meiner Verwandten sind ebenfalls in der Krankenpflege tätig, daher hatte ich schon früh Kontakt zu diesem Berufsfeld“, berichtet Ann-Christin Fortmann. An ihrer operativen Intensivstation werden ganz unterschiedliche Patientinnen und Patienten betreut, etwa nach Unfällen, nach großen Gefäßoperationen oder nach Lebertransplantationen. „Durch die Fachweiterbildung konnte ich mich zu einer Expertin in der Intensivpflege entwickeln. Ich betreue die Schwerstkranken, indem ich die komplette Pflege übernehme: Ich überwache die Vitalzeichen, steuere die Beatmung, bediene Dialysegeräte, wechsle Verbände und verabreiche Medikamente – um nur einige Beispiele zu nennen“, erklärt die Fachkrankenpflegerin.
„Trotz technischem Umfeld verlieren wir nie den einzelnen Menschen und seine Angehörigen aus dem Blick.“ Sie wechselt Schläuche und Katheter aus, beobachtet die Patientinnen und Patienten genau, muss Veränderungen schnell interpretieren können und darauf reagieren. „Unsere Tätigkeit hat eine beträchtliche Auswirkung auf die Genesung der Patienten – das bedeutet eine große Verantwortung“, betont die 28-Jährige.
Ann-Christin Fortmann
Foto: privat
Nach verschiedenen Schulpraktika war Ann-Christin Fortmann klar, dass ihr die Pflege am besten gefällt. „Man hat mit der Ausbildung und entsprechenden Weiterbildungen unzählige Möglichkeiten – und natürlich einen krisensicheren Beruf“, ist ihre Erfahrung. „Außerdem mag ich es, mit Menschen zusammenzuarbeiten.“ Sie machte ihre dreijährige Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin (heute: Pflegefachmann/-frau, Anmerkung der Redaktion) am Universitätsklinikum Aachen und fand schon damals die Intensivstation am reizvollsten.
Während der zweijährigen Weiterbildung zur Fachkrankenpflegerin lernte sie in jeweils viermonatigen Einsätzen mehrere Intensivbereiche kennen. „Die Praxiseinsätze, in denen ich neue Krankheitsbilder kennengelernt habe, wechselten sich mit Theorieblöcken von jeweils einer Woche im Monat ab. Dabei habe ich einen besonderen Blick auf das Zusammenspiel der Organe und deren Wirkungsweisen in ganz unterschiedlichen Ausprägungen kennengelernt“, erläutert sie.
Wie es in der Pflege üblich ist, arbeitet die Fachkrankenpflegerin in Schichten, denn die Patientinnen und Patienten müssen rund um die Uhr betreut werden. „Das ist manchmal eine Herausforderung, andererseits auch schön, wenn man privat mal etwas unternehmen kann, während andere arbeiten.“ Flexibilität ist in ihrem Beruf genauso wichtig wie Einfühlungsvermögen und psychische Widerstandskraft: „Man darf Erlebnisse nicht so nah an sich heranlassen. Gerade auf der Intensivstation haben wir es auch mit dem Tod zu tun – damit umzugehen, muss man lernen“, weiß sie.
Vor kurzem hat Ann-Christin Fortmann die stellvertretende Stationsleitung übernommen. „In der Weiterbildung habe ich durch die rotierenden Einsätze in unterschiedlichen Stationen verschiedene Team- und Leitungsstrukturen kennengelernt. Außerdem haben wir uns mit Projektmanagement beschäftigt, was hilfreich ist, wenn man Führungsaufgaben übernehmen will“, findet sie.
Insgesamt ist die 28-Jährige überzeugt, dass sie durch die theoretischen Hintergründe in der Fachweiterbildung ihre Kenntnisse vertiefen und festigen konnte. „In unserem Beruf muss man sich ohnehin immer weiterbilden, um mit dem medizinischen Fortschritt Schritt zu halten.“ Aus diesem Grund beginnt sie bald ein berufsbegleitendes Studium in Pflegemanagement an der Fachhochschule Köln.
Video: Pflegefachmann/-frau
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