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Tipps: Gib der Prüfungsangst keine Chance!

Prüfungsangst ist vor allem eins nicht: etwas, womit man leben muss! abi» gibt gemeinsam mit Reinhard Mack, Leiter der Psychotherapeutischen Beratungsstelle des Seezeit Studierendenwerks Bodensee, konkrete Tipps und nennt Anlaufstellen. Damit lässt sich Prüfungsangst bewältigen.

Studentin schreibt in ihre Unterlagen.

Lernstrategien

Eine gründliche Vorbereitung ist das A und O. Damit du nicht den Überblick verlierst, ist es ratsam, rechtzeitig mit dem Lernen zu starten und den Stoff häppchenweise einzuteilen. Auch sollten Puffertage und Wiederholungsphasen berücksichtigt werden – genauso wie Auszeiten, die nichts mit der Prüfung zu tun haben. Du solltest dir alte Klausuren anschauen, mit Bildern arbeiten und dir klar machen, dass die Welt nicht untergeht, wenn du – warum auch immer – die Klausur nicht bestehst. Auf mündliche Prüfungen kannst du dich vorbereiten, indem du die Situation mit Freundinnen und Freunden oder Kommilitoninnen und Kommilitonen übst.

In der Klausur

In der Prüfung heißt es: tief durchatmen, Ruhe bewahren. Wenn deine negativen Gedanken dich lähmen, sage innerlich zu dir Sätze wie „Ich schaffe das“ oder „Natürlich habe ich genug gelernt“. Verschaffe dir erst einmal einen Überblick über alle Aufgaben und beginne dann mit den einfachsten Fragestellungen. Du bist früher fertig und möchtest am liebsten aus dem Hörsaal flüchten? Nutze die verbleibende Zeit, um deine Antworten in Ruhe durchzulesen und zu prüfen, ob du auch nichts vergessen hast.

Entspannungsmethoden

Entspannungsmethoden helfen dir dabei, runterzufahren. Die einfachste Methode ist gezieltes Atmen: ruhig durch die Nase tief und langsam in den Bauch, dann kurz innehalten und durch Mund wieder ausatmen. Zu Hause eignen sich Yoga, Meditation oder autogenes Training, um Stress abzubauen. In der Prüfung selbst lassen sich diese Methoden, abgesehen von der bewussten Atmung, natürlich nur schwer umsetzen, es sei denn man praktiziert die progressive Muskelentspannung nach Edmund Jacobsen, bei der du bewusst einzelne Muskeln an- und wieder entspannst.

Beratungsstellen

Wenn du das Gefühl hast, unter Prüfungsangst zu leiden, ist der erste Schritt, mit jemandem darüber zu reden, dich zu öffnen. Nur wenn du offen über deine Emotion sprichst, kann sich etwas ändern. Die beste Anlaufstelle sind die Psychosozialen Beratungsstellen der Studenten- und Studierendenwerke. Hier sitzen Profis, die sich mit Prüfungsangst im Studium bestens auskennen. Also bloß keine falsche Scham, denn meist kann dir mit ein paar Tipps und Strategien gegen deine Angst geholfen werden. In einem unverbindlichen und unentgeltlichen Beratungsgespräch wird geklärt, ob du überhaupt unter Prüfungsangst leidest, und aufgezeigt, wie du ihr begegnen kannst. Außerdem kann eine Schreibberatung hilfreich sein.

Weitere Anlaufstelle

Du bekommst deine Angst überhaupt nicht in den Griff? Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten sind zwar bei hohem Leidensdruck die richtige Anlaufstelle, haben in der Regel aber sehr lange Wartezeiten. Alternativ kannst du bei kooperierenden Ausbildungsambulanzen, zum Beispiel bei der Deutschen Gesellschaft für Verhaltenstherapie (dgvt), um Rat fragen. Dort wirst du von angehenden psychotherapeutischen Fachleuten behandelt – unter Anleitung von erfahrenen Ausbilderinnen und Ausbildern.