Welche Unterstützung gibt es während der Ausbildung?

Als Mensch mit Behinderungen kannst du eine reguläre duale Ausbildung absolvieren, die sowohl praktische Erfahrungen im Betrieb als auch theoretischen Unterricht in der Berufsschule umfasst. Bei Bedarf kann diese Ausbildung individuell angepasst werden. Zum Beispiel, was die Dauer der Ausbildung betrifft.

Bei deiner Ausbildung können dich verschiedene technische Hilfsmittel unterstützen. Für Menschen mit Sehbehinderungen gibt es zum Beispiel Computerprogramme, die Texte auf dem Bildschirm vorlesen können. Außerdem haben spezielle Tastaturen eine Zeile, welche die Texte in Blindenschrift darstellt. Personen mit Hörbehinderungen können Bild- oder Schreibtelefone benutzen. Oder sie arbeiten an Maschinen, die Lichtsignale haben.

Der sogenannte Nachteilsausgleich in der Ausbildung hilft dir bei Nachteilen, die du aufgrund deiner Behinderung hast. Zum Beispiel mehr Zeit zur Bearbeitung sowie Hilfen während der Prüfungen. Oder eine Betreuungsperson liest dir die Aufgaben vor oder erklärt sie dir in Gebärdensprache.

Es gibt auch die begleitete betriebliche Ausbildung. Sie ist speziell für Jugendliche mit Behinderungen. Hier bekommst du Hilfe während der Ausbildung im Betrieb. 

Bei einer Assistierten Ausbildung (AsA) wirst du zusätzlich unterstützt: Etwa bei der Suche nach einer Ausbildungsstelle sowie bei der Vorbereitung auf die Ausbildung.

Mehr dazu findest du in der Übersicht zur Assistierten Ausbildung.

Hinweis: Dieses Video wurde aus den eingestellten Portalen abi.de bzw. planet-beruf.de in das neue meinBERUF-Portal übernommen.

Die Fachpraktiker-Ausbildung

Manchmal kann eine reguläre Ausbildung zu schwierig sein. Dann gibt es die Option der sogenannten „Fachpraktiker-Ausbildung“.

  • Bei diesen Ausbildungen ist der Theorie-Anteil geringer als bei regulären Berufsausbildungen („theoriereduzierte Ausbildung“).
  • Die Fachpraktiker-Ausbildungen sind praxisorientiert und auf deine individuellen Bedürfnisse zugeschnitten.
  • Beispiele sind Fachpraktiker/in für Büromanagement oder Fachpraktiker/in für Lagerlogistik.

Tipp:Tipp: Besprich mit deiner Berufsberatung oder Beratung für berufliche Rehabilitation und Teilhabe, welche Ausbildung gut für dich geeignet ist und zu dir passt.

Alternativen zur betrieblichen Ausbildung

Die außerbetriebliche Ausbildung 

Wenn eine betriebliche Ausbildung nicht möglich ist – zum Beispiel, wenn du keinen Ausbildungsbetrieb findest – besteht die Option der sogenannten außerbetrieblichen Berufsausbildung (BaE). In diesem Fall wirst du nicht von einem Betrieb ausgebildet, sondern von einer speziellen Bildungseinrichtung. Dort machst du den praktischen Teil deiner Ausbildung.

Manchmal arbeiten die Einrichtungen dafür mit einem Kooperationsbetrieb zusammen. Dann lernst du auch gleich die Arbeit in einem Betrieb kennen. Wie alle Auszubildenden besuchst du außerdem die Berufsschule. Du kannst mit einer BaE die gleichen Ausbildungsberufe erlernen wie bei einer dualen Ausbildung. Auch Fachpraktiker-Ausbildungen sind möglich.

Zusätzlich bekommst du Förderunterricht und persönliche Unterstützung – individuell auf deine Bedürfnisse ausgerichtet. Die außerbetriebliche Ausbildung dauert zwischen 2 und 3,5 Jahren. Du kannst sie auch in Teilzeit machen. Dann dauert die Ausbildung länger. Während dieser Zeit bekommst du Geld für deine Arbeit.

Weitere Informationen zur außerbetrieblichen Ausbildung findest du unter „Außerbetriebliche Berufsausbildung (BaE)“.

Ausbildungen in Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation

Wenn eine Ausbildung in einem Betrieb und bei einem Träger nicht möglich ist, kannst du eine Reha-Ausbildung in einer Einrichtung speziell für Menschen mit Behinderungen machen. Das sind sogenannte Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dort gehen auf die besonderen Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen ein.

  • Grundsätzlich erfolgt die Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf.
  • Auch Fachpraktiker-Ausbildungen sind möglich.
  • Eine solche Ausbildung ist nur in Absprache mit der zuständigen Arbeitsagentur möglich.

Tipp:Tipp: Besprich mit deiner Berufsberatung oder Beratung für berufliche Rehabilitation und Teilhabe, welche Ausbildung gut für dich geeignet ist und zu dir passt.

Finanzielle Unterstützungsangebote während der Ausbildung

Auszubildende (mit oder ohne Behinderungen) erhalten Berufsausbildungsbeihilfe (BAB), wenn sie während der Berufsausbildung nicht bei den Erziehungsberechtigten wohnen können, weil der Ausbildungsbetrieb vom Wohnort zu weit entfernt ist.

  • Die BAB kann grundsätzlich gewährt werden, wenn du eine betriebliche oder außerbetriebliche Berufsausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf machst oder eine Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme besuchst.
  • Für Menschen mit Behinderungen gelten hierbei besondere Förderbedingungen.

Für Jugendliche mit Behinderungen gibt es zusätzlich folgende Besonderheiten:

  • Anspruch auf BAB besteht auch, wenn du im Haushalt der Eltern oder eines Elternteils wohnst.
  • Förderfähig sind auch Berufsausbildungen, die abweichend von den Ausbildungsordnungen für staatlich anerkannte Ausbildungsberufe oder in Sonderformen für Menschen mit Behinderungen durchgeführt werden.
  • Eine Verlängerung der Berufsausbildung, eine Wiederholung der gesamten Berufsausbildung oder von Teilen davon sowie eine erneute Berufsausbildung kann gefördert werden, wenn Art oder Schwere der Behinderung es erfordern und ohne die Förderung eine dauerhafte Teilhabe am Arbeitsleben nicht erreicht werden kann.

Weitere Infos findest du in der Übersicht zur Berufsausbildungsbeihilfe.

Unter bestimmten Vorrausetzungen bekommst du auch das sogenannte „Ausbildungsgeld“. Das ist Geld, das dir während einer geförderten Vorbereitung auf einen Beruf oder während deiner Ausbildung dabei hilft, deinen Lebensunterhalt zu bezahlen.

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