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Bewerbungsmappe: Dein Bewerbungsfoto

Durch das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) gehören Fotos in einer Bewerbung eigentlich der Vergangenheit an. Dennoch finden es viele Personalverantwortliche gut, vorab zu sehen, mit wem sie es bald zu tun haben könnten. Eine Bitte um Einreichung „vollständiger“ oder „üblicher“ Bewerbungsunterlagen weist auf diesen Wunsch hin.

Auch wenn es nicht verlangt wird: Ein Foto macht deine Bewerbung persönlicher und verbindlicher. Anders als in sozialen Netzwerken geht es hier aber nicht um Selbstdarstellung, sondern darum, einen authentischen, positiven Eindruck zu vermitteln. Klassische Ausweisbilder eignen sich dafür nur bedingt. Urlaubsbilder oder Schnappschüsse sind tabu. Außerdem sollte das Foto aktuell sein.

Achtung: Wenn du dich im Ausland bewirbst, informiere dich vorab, ob ein Foto üblich ist. In manchen Ländern ist das ein absolutes No-Go.

Foto professionell anfertigen lassen

Am einfachsten ist es, wenn du ein Fotostudio beauftragst. Die Mitarbeitenden dort sind nicht nur Profis für Bildausschnitt und technische Aufbereitung, sondern können dich in puncto Gesichtsausdruck, Körperhaltung, Pose und mehr coachen. Bei einem etablierten Fotostudio wirst du gut beraten. Wichtig ist, dass du dich mit deinem Gegenüber wohlfühlst. Achte beim Shooting und beim Ergebnis auf folgende Kriterien:

  • Das Studio erkundigt sich bei der Terminvereinbarung nach dem Bewerbungsanlass und der Branche.
  • Du bekommst Beispielfotos gezeigt, zwischen denen du wählen kannst.
  • Die Fotografin oder der Fotograf findet gemeinsam mit dir eine Pose, in der du dich wohlfühlst, und „verbiegt“ dich nicht.
  • Das Shooting findet vor einem neutralen Hintergrund statt.
  • Das Ergebnis ist ein Porträtfoto mit einem Ausschnitt, der Kopf und Schultern zeigt.
  • Dein Blick geht direkt in die Kamera, die Kamera ist weder zu hoch, noch zu niedrig positioniert.
  • Du machst auf dem Foto einen freundlichen, ungekünstelten Gesichtsausdruck.
  • Du hast keine Haare im Gesicht.
  • Das fertige Foto ist, wenn überhaupt, nur leicht retuschiert und du erkennst dich selbst sofort.

Foto selber machen?

Selfies gehen natürlich gar nicht. Wer jedoch talentiert ist oder talentierte Freundinnen und Freunde hat, kann gegebenenfalls auf den Besuch im Fotostudio verzichten. Für alle, die sich nicht so gerne fotografieren lassen, ist das unter Umständen sogar die bessere Lösung. Statt eingefrorenem Lächeln oder starrer Haltung entlockt ein improvisiertes, eher ungezwungenes Setting vielleicht die gewünschte sympathische Ausstrahlung. Auch hier ist Vertrauen wichtig. Zeig dein Foto weiter und hole eine zweite Meinung ein. Setze bei der Bewertung des Ergebnisses die gleichen Kriterien an wie beim Studioshooting.

Kleidung, Haare, Make-up

Ob beim Profi oder privat – wähle ein Outfit, das angemessen ist und in dem du dich wohlfühlst. Die Kleidung sollte zur angestrebten Branche und Position passen. Wer sich bei einer Bank bewirbt, sollte einen Anzug oder ein Kostüm tragen. Willst du in den kreativen Bereich gehen, darfst du gerne einen individuellen Kleidungsstil wählen. Achte aber unbedingt darauf, dass alles sauber und faltenfrei ist. Zeige nicht zu viel Haut und trage höchstens dezentes Make-up auf. Gleiches gilt in puncto Frisur. Bei langen Haaren empfehlen manche, einen Zopf zu machen, um so wenig wie möglich vom Gesicht zu verdecken. Wenn dir das zu unnatürlich erscheint, lass die Haare lieber offen.

Format und Farbe

In der Regel sind Bewerbungsfotos im Hochformat. Als Größe bieten sich sechs mal vier oder neun mal sechs Zentimeter an. Ob du Fotos in Schwarz-Weiß oder in Farbe anfertigen lässt, bleibt dir überlassen. Lass dich im Fotostudio beraten und wähle die Farbgebung, mit der du besser zur Geltung kommst.

Platzierung in der Bewerbung

Für Bewerbungen auf dem Postweg gilt: Das Bewerbungsfoto kann auf einem Deckblatt mittig befestigt werden oder oben rechts auf dem Lebenslauf. Ein digitales Bewerbungsbild druckst du auf dem Anschreiben in Farbe aus, wenn du einen guten Drucker hast. Oder du klebst das Foto auf den Ausdruck (Büroklammern machen unschöne Druckstellen). Vergiss in diesem Fall auch nicht, auf der Rückseite des Bildes deinen Namen zu vermerken; es könnte sein, dass es sich löst und dann nicht mehr zugeordnet werden kann.

In der Regel stellt dir ein Fotostudio neben Abzügen auch die Digitaldatei zur Verfügung. Bei E-Mail-Bewerbungen oder Online-Bewerbungen fügst du die Bilddatei in den Lebenslauf oder das Deckblatt ein, bevor du ein PDF generierst. Hast du das Foto selbst gemacht, achte in jedem Fall auf eine ausreichend hohe Auflösung.

Das sagen Expertinnen und Experten

  • Schwarz-weiß Porträt einer lächelnden Frau mit halblangen, offenen Haaren

    Ein Bewerbungsfoto ist kein Muss, wenn man sich aber dafür entscheidet, sollte es immer von einem professionellen Fotografen gemacht werden.

    Caroline Vogt, Leiterin Ausbildung bei der Vaillant Group
  • Porträt eines lachenden Mannes mit hellen Haaren und einer Brille.

    Ein Bewerbungsfoto sollte möglichst beim Fotografen erstellt werden. So erkennt man, dass dir ein professionelles Erscheinungsbild sehr wichtig ist.

    Tim Frerichs, Berufsberater Agentur für Arbeit Oldenburg
  • Porträt von Kerstin Meyer

    Das Gesicht sollte der zentrale Punkt des Fotos sein und man sollte darauf so offen und freundlich wie möglich rüberkommen. Dann kann man mit dem Bild punkten.

    Kerstin Meyer, Leiterin Personalbetreuung bei Schwan Cosmetics

Weitere Infos

Bundesagentur für Arbeit

www.arbeitsagentur.de

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