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Erfolgreiche und glückliche Kinder – das wünschen sich wohl alle Eltern und Erziehungsberechtigten. Doch wie können Sie Ihre Söhne oder Töchter in ihrer Entwicklung fördern, ohne Ihre eigenen Vorstellungen auf sie zu übertragen oder Leistungsdruck aufzubauen? Hier kommt es ganz besonders auf realistische Erwartungen und eine einfühlsame emotionale Unterstützung an.
Mein Sohn möchte eine Ausbildung zum Immobilienkaufmann machen. Dabei macht er doch Abitur und könnte studieren. Bestimmt wäre er unterfordert. Wie können wir ihn dazu bringen, sich für ein Studium zu entscheiden?
Sehr geehrte Frau Al-Mansour,
Kinder haben oft vielfältige Interessen, die nicht immer mit den Vorstellungen ihrer Eltern übereinstimmen. Als Mutter oder Vater sollten Sie jedoch vermeiden, eigene Wünsche auf Ihr Kind zu projizieren. Vielmehr sollte es darum gehen, dass Ihr Kind den Einstieg in die Berufswelt mit Freude und Motivation schafft.
Eine (duale) Ausbildung kann hierfür durchaus der richtige Weg sein, denn sie legt eine gute Grundlage für ein späteres Studium oder eine Weiterqualifizierung zum/zur Fachwirt/in, Betriebswirt/in, Techniker/in oder Meister/in.
Zudem erleichtert eine vorherige Berufsausbildung oft den Zugang zu einem erfolgreichen Studium. Die Inhalte einer kaufmännischen Ausbildung bereiten etwa gut auf ein betriebswirtschaftliches Studium vor. Diese Qualifikationen sind außerdem für Nebenjobs als Werkstudentin oder Werkstudent nützlich.
Eltern sind nach wie vor die wichtigsten Bezugspersonen bei der Berufswahl ihrer Kinder. Ermutigen Sie deshalb Ihren Sohn, sich mit seinen Neigungen und Fähigkeiten auseinanderzusetzen und zu prüfen, ob der kaufmännische Bereich wirklich zu ihm passt.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Unterstützung: So können Sie ihm helfen, seine Kompetenzen und Interessen eigenständig mit dem Erkundungstool Check-U oder auf abi.de in der Rubrik Orientieren zu entdecken. Ein Besuch im Berufsinformationszentrum (BIZ) sowie ein Beratungsgespräch bei der Berufsberatung sind im Berufswahlprozess ebenfalls hilfreich.
Sie können Ihren Sohn ermutigen, indem Sie ihm zuhören und gezielte Fragen stellen. Erkunden Sie gemeinsam die Berufsmöglichkeiten und geben Sie ihm Raum sich ausprobieren.
Schlagen Sie beispielsweise vor, ein Praktikum im kaufmännischen Bereich zu machen, und unterstützen Sie ihn bei der Suche nach einem Praktikumsplatz, um das Berufsfeld kennenzulernen. Sprechen Sie Mut zu, trösten Sie bei Rückschlägen und bleiben Sie stets geduldig.
So gelingt es Jugendlichen, die Herausforderungen der Berufswahl anzunehmen und durch Vertrauen in die eigenen Interessen und Fähigkeiten Eigenverantwortung zu übernehmen.
Es ist wichtig, den Druck auf die Jugendlichen bei der Berufswahl zu reduzieren, keine zu hohen Erwartungen an sie zu stellen und sie gleichzeitig auf dem Weg zu einer fundierten Entscheidung zu begleiten. Dabei hilft es, frühzeitig anzusetzen – am besten noch vor dem Eintritt in die gymnasiale Oberstufe. So können die vielen Informationen zu Ausbildung, Studium, Bewerbung und Berufschancen leichter gesammelt und strukturiert werden.
Je früher man anfängt, desto leichter fallen die Entscheidungen – und auch die Berufswahl! Eltern können hier den ersten Anstoß geben, indem sie das Thema frühzeitig und ohne Druck ansprechen und beispielsweise Selbsterkundungsverfahren vorschlagen.
Wir von der Berufsberatung begleiten diesen Prozess mit Orientierungsveranstaltungen und stehen neben Gesprächen in den örtlichen Arbeitsagenturen auch gern für Schulsprechstunden zur Verfügung.
Auch das Gefühl, sich nicht sofort entscheiden zu müssen, sich Zeit nehmen zu dürfen, hilft, den Druck rauszunehmen: Man muss nicht unbedingt gleich nach dem Abitur eine Berufsausbildung oder ein Studium beginnen. Für alle, die sich erst orientieren wollen, bieten sich Überbrückungsmöglichkeiten an wie Freiwilligendienste, Berufspraktika, Auslandsaufenthalte oder ein Orientierungsstudium.
Solche Überbrückungsphasen sollten der beruflichen (Selbst-)Erkundung dienen, in denen Ihr Kind seine Vorstellungen von der beruflichen Zukunft weiterentwickeln kann. Diese Erfahrungen machen sich zudem gut im Lebenslauf – ein Bundesfreiwilligendienst etwa weist auf zusätzliche soziale Kompetenzen hin.
Mit Check-U finden Interessierte heraus, welche Ausbildungsberufe und Studienfelder/Studienfächer besonders gut zu ihren Stärken und Interessen passen.
Das Onlinelexikon für Berufe der Bundesagentur für Arbeit bietet über 3.000 aktuelle Berufsbeschreibungen in Text und Bild.
Infoportal der Bundesagentur für Arbeit und der Stiftung für Hochschulzulassung mit Informationen rund ums Studium
Die Ausbildungsplatzsuche der Bundesagentur für Arbeit ermöglicht die Suche nach (dualen) Ausbildungsplätzen in ganz Deutschland.
Der Deutsche Bildungsserver bietet umfassende Informationen zum Thema Bildung im Internet, auch für Eltern.
www.bildungsserver.de/elternportale-elternratgeber-1860-de.html
Auf BAER gibt es zahlreiche Informationen, die Sie im Familienalltag unterstützen können. Dabei sind die Themen so vielfältig wie Familie selbst.
Stand: 25.10.2024
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