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Die Suche nach dem passenden Berufswunsch ist oft gar nicht so einfach. Woher soll man wissen, ob ein Bereich, der in der Theorie vielversprechend klingt, auch in der Praxis überzeugt? Im abi» Podcast berichtet Julia, die junge Menschen in Fragen der Berufsorientierung coacht, von verschiedenen Möglichkeiten für einen Praxis-Check.
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass trotz der ganzen digitalen Angebote und Möglichkeiten immer noch der persönliche Kontakt wichtig ist.
Julia arbeitet als Beraterin in einem Coachingprojekt für arbeitslose junge Erwachsene
Jingle: abi», dein Podcast für die Berufsorientierung
abi»: Hallo! Schön, dass ihr wieder reinhört. Wahrscheinlich steckt ihr selbst gerade inmitten eurer Berufsorientierung oder ihr wisst gar nicht recht, wie ihr damit beginnen sollt. Mein Name ist Anne und in der heutigen Folge des abi» Podcasts durchlaufe ich gemeinsam mit Julia mal step by step die möglichen Stationen im Berufsorientierungsprozess. Julia arbeitet als Beraterin in einem Kooperationsprojekt mit den Jobcentern der Bundesagentur für Arbeit beziehungsweise der örtlichen Agentur für Arbeit zusammen. Heute geht es vor allem um den Praxis-Check. Wie kann man vorab in Ausbildungsberufe oder Studiengänge reinschnuppern, bevor man sich entscheidet? Darüber tauschen wir uns heute aus. Hallo Julia, herzlich willkommen beim abi» Podcast.
Julia: Hallo!
abi»: Du hast tagtäglich mit Berufsorientierung zu tun, oder?
Julia: Ja, ich arbeite in einem Coachingprojekt für arbeitslose junge Erwachsene. Da machen wir Coaching für die Berufsorientierung.
abi»: Stellen wir uns mal vor, ein junger Mensch auf dem Weg zum Abitur kommt zu euch. Erst noch völlig planlos, wie es im Anschluss weitergehen soll. Was wäre dein erster Schritt, um im Prozess der Berufsorientierung zu begleiten?
Julia: Wir fangen da häufig an mit: ganz klassisch Stärken und Schwächen. Was kann ich? In was bin ich gut? Wo habe ich schon Erfahrungen gesammelt? Da gibt es sehr konkrete Tools, die wir auch nutzen. Das eine ist CheckU von der Agentur, das ist wirklich auch ausgelegt auf Ausbildung und Studium. Und das ist eine sehr große Bandbreite, die man da vorfindet an Berufen. Und das kann man alleine machen. Man kann sich das abspeichern und dann später weitermachen und am Schluss werden dir dann mögliche Berufe ausgespuckt, die zu deinen Stärken und Schwächen passen.
abi»: Also Ausbildungsberufe und Studienfächer?
Julia: Ja. Oder für Studierende gibt es bei Studis-Online so 50 Fragen, die so eine erste Orientierung bieten. Das sind so die Sachen, die wir im Hinterkopf haben – vorwiegend nutzen wir CheckU.
abi»: Das heißt, ich erhalte dann anhand meiner Stärken, Schwächen und Interessen eine Auswahl möglicher Berufe. Wie geht es denn dann weiter? Wo kann ich mich über Ausbildungsberufe und Studiengänge informieren?
Julia: Zum Beispiel auf abi.de natürlich oder studienwahl.de. Das ist eigentlich so das Große für die Studienwahl in Deutschland, auch mit verschiedenen Fachbereichen. Das sind die, die wir auch nutzen. Es gibt bei den Unis auch Studienberatungen. Dafür müsste man dann aber schon wissen, dass an der Uni ein Studiengang dabei ist, der mir gefällt. Aber dann kann man diese Beratung dort auch noch mal in Anspruch nehmen. Man kann auch, wenn man gar keinen Plan hat, zur Agentur gehen. Das habe ich tatsächlich selbst auch gemacht. Da war ich mal und habe gesagt, ich möchte in die und die grobe Richtung und dann hat die mich richtig gut beraten. Kann ich auch empfehlen, da mal einfach einen Termin auszumachen und sich mal die Infos abzuholen, die die da haben.
abi»: Kann man auch ganz einfach online machen, den Termin. Das geht wirklich schnell, da braucht man keine Hemmungen haben. Die sind auch wirklich da, um zu beraten, um alle Fragen zu beantworten. Dann sind wir an dem Punkt, dass der junge Mensch für sich in der Theorie mögliche Ausbildungs- oder Studienberufe gefunden hat. Kommen wir also zum Praxis-Check: Welche Möglichkeiten haben Schülerinnen und Schüler vor der Ausbildung oder dem Studium Berufe praktisch kennenzulernen?
Julia: Das Allerwichtigste sind da Praktika. Das ist immer noch das A und O, also das merken wir bei unseren Klienten. Das merken wir aber auch, wenn wir mit anderen Kolleg*innen sprechen, aus anderen Projekten. Ganz konkret vielleicht mal einen Schnuppertag oder auch eine Woche Praktikum in einem Betrieb zu machen. Wenn es in Richtung Studium geht, dann kann man auch Schnuppertage machen. Ja, das ist weiterhin das A und O.
abi»: Gerade Hochschulen und Universitäten bieten ja oft verschiedene Orientierungsmöglichkeiten an. Kannst du darauf näher eingehen?
Julia: Also zum Beispiel gibt es im Gymnasium, kommen manchmal die Universitäten oder Vertreter in die Schulen und stellen ihre spezifischen Studiengänge vor. Dann gibt es auch sowas wie ein Schnupperstudium, wo man mal für ein paar Veranstaltungen auch die Uni besuchen kann und dann mal gucken kann, wie ist das überhaupt, in so einem Lehrsaal zu sitzen? Dann kann man aber auch schon so eine Art Studium schon anfangen, das heißt Orientierungsstudium, das ist jetzt was, wo wir weniger mit arbeiten. Also bei uns geht es tatsächlich viel um Ausbildung. Und für viele, die ein Abitur machen, kann es ja auch eine Option sein, auch zum Beispiel ein duales Studium zu machen, wo so dieser Praxisaspekt noch mit dabei ist.
abi»: Genau, zum Orientierungsstudium kann ich kurz was sagen: Es geht ein oder zwei Semester, je nach Universität oder Hochschule. Man kann dann Einblicke in verschiedene Fachrichtungen bekommen, die Teilnehmenden simulieren quasi das Studentenleben, nehmen an Vorlesungen, Seminaren und Exkursionen teil und schreiben erste Prüfungen mit und können sich da Punkte auch später anrechnen lassen. Dann gehen wir doch noch mal auf das Thema Praktikum näher ein. Wie komme ich denn da ran?
Julia: Manche haben so Ferienjobs oder in Ehrenämtern irgendwo reinschnuppern können oder kennen Familienmitglieder, die etwas machen, wo man unkompliziert an ein Praktikum rankommen kann. Es gibt ganz viele Messen. Es gibt die Ausbildungsmesse, die Studienmesse. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass immer noch trotz der ganzen digitalen Angebote und Möglichkeiten, dass immer noch der persönliche Kontakt wichtig ist. Mein heißer Tipp ist wirklich: Geht auf die Messen, redet da mit den lokalen Betrieben oder auch Universitäten. Sprecht mit denen. Der menschliche Kontakt ist weiterhin eigentlich das beste Mittel, um auch an Praktikumsstellen ranzukommen. Wenn man dann schon mal einen Kontakt geknüpft hat, ist es ganz leicht, dass derjenige dann einem eine Tür offen hält für ein zweiwöchiges Praktikum oder auch für ein halbes Jahr.
abi»: Wenn ich mich jetzt für einen Praktikumsplatz bewerben möchte, aber das Unternehmen, für das ich mich interessiere, hat gar keinen ausgeschrieben – lohnen sich dann Initiativbewerbungen und wie kann ich die am besten aufbauen? Hast du Tipps?
Julia: Wir haben die Erfahrung gemacht, dass so die ganz klassischen Bewerbungen aus Lebenslauf und Anschreiben schon auch noch funktionieren, aber dass ein kreativer Aspekt sehr viel wichtiger wird. Also eine digitale Initiativbewerbung kann auch ein Video sein, zum Beispiel. Wenn jemand sowieso viel auf TikTok oder Instagram unterwegs ist und Videos macht und sich gerne auch zeigt, dann kann man da ein kurzes knappes Video machen, wo man sich einfach präsentiert. Dann vielleicht noch ein paar Zeugnisse mit dranhängen. Die erwarten nicht, dass man der Content Creator schlechthin ist und alles schon kann. Es geht einfach darum, dass man was macht, wo man man selbst ist.
abi»: Also einfach mal mutig sein.
Julia: Einfach mal mutig sein.
abi»: Ja, wenn man den Praktikumsplatz dann tatsächlich ergattert hat, wie kann man das dann am besten nutzen? So ein Praktikum oder einen Schnuppertag? Was würdest du raten?
Julia: Ganz viele Fragen stellen und Druck rausnehmen für sich, innerlich. Ich erlebe das ganz oft, gerade in dieser Altersklasse so 15 bis 17, dass man denkt, das sind ganz viele Erwartungen da, man muss schon alles können und das ist nicht so. Man darf da wirklich hingehen und fragen, fragen, fragen. Und wenn man nichts fragt, zugucken, beobachten, sich vielleicht mal was aufschreiben. Und auch da der größte Nutzen aus unserer Sicht oder wie wir es auch erleben in der Arbeit, besteht im direkten Kontakt mit den Menschen dort. Die können einem am ehesten sagen: Wir haben hier die und die Kunden, so muss man mit denen umgehen oder das ist die Arbeit und das ist der Großkunde. Sowas liest man nicht. So was kann man nicht auf der Website von der Firma lesen. Das passiert alles ja durch den Kontakt, wenn man vor Ort ist. Und ich würde auch darum bitten, in möglichst viele Bereiche einer Firma reinschnuppern zu können. Also wenn man nur einen Tag hat, dass man einen halben Tag im Bereich Marketing ist und einen halben Tag im Bereich Personalwesen, einfach dass man gleich beim Praktikum die verschiedenen Bereiche kennenlernen kann.
abi»: Wie beeinflusst denn die Digitalisierung die Möglichkeiten für Praxischecks in der Berufsorientierung?
abi»: Ich glaube, im Großen und Ganzen ist es eine sehr positive Entwicklung. Ich glaube aber auch, dass es überfordern kann, weil einfach so viele Informationen plötzlich verfügbar sind. Und gerade in dem Alter, wo man noch ja einfach wo man so ganzheitlich auf der Suche ist und dann auch noch so viele Informationen filtern, das ist auch schwierig. Aber genau deshalb glaube ich, ist die Digitalisierung doch gut, weil man selber zum Beispiel CheckU machen kann. Da braucht man niemanden für. Da kann man schnell die Fragen beantworten und fertig. Hat schon mal eine grobe Richtung. Man kann VR-Praktika machen, es gibt auch richtig coole Videos: „Hey, das ist mein Beruf und deshalb mache ich den“ von Auszubildenden. Und ich glaube, das nimmt am Anfang die Hürde. Ja, man kann super gut netzwerken, über die Digitalisierung, über LinkedIn zum Beispiel. Ich glaube, es ist insgesamt flexibler durch die Digitalisierung.
abi»: Dann sind wir schon am Ende. Möchtest du noch was sagen?
Julia: Ich würde gerne allen, die gerade auf der Suche sind, noch mitgeben, dass man sich nie fürs ganze Leben entscheiden muss, dass sich das Leben ändert, dass sich die Bedürfnisse ändern und dass man nur so gut es geht für den Moment entscheiden kann, was man für einen Beruf wählt. Es gibt tolle Angebote für Berufsberatung und man muss das alles nicht alleine durchblicken, weil das ist ein Dschungel.
abi»: Ich bedanke mich, liebe Julia, das war ein sehr informatives Gespräch.
Julia: Sehr gerne.
abi»: Wenn deine Reise in Richtung Beruf gerade erst beginnt, schau dir doch mal unseren abi» Berufswahlfahrplan an oder klick dich anhand deiner Stärken und Interessen in der Rubrik Orientieren mal durch. Mögliche Events zur Studien- und Berufswahl findest du in der Veranstaltungsdatenbank des abi» Portals, unter abi» News > Events. Das war dein abi» Podcast. Redaktion und Produktion: Anne Kreitlein für den Meramo Verlag, im Auftrag der Bundesagentur für Arbeit.
Das Onlinelexikon der Bundesagentur für Arbeit bietet über 3.000 aktuelle Berufsbeschreibungen in Text und Bild.
www.arbeitsagentur.de/berufenet
Das Filmportal der Bundesagentur für Arbeit listet Filme über Ausbildungsberufe und Studiengänge.
www.berufe.tv
Das Infoportal der Bundesagentur für Arbeit und der Stiftung für Hochschulzulassung informiert zu Themen rund ums Studium.
www.studienwahl.de
Hier findest du immer wieder neue Events zur Studien- und Berufswahl
https://abi.de/news/events
Mit Check-U findest du heraus, welche Ausbildungsberufe und Studienfelder/Studienfächer besonders gut zu deinen Stärken und Interessen passen.
www.check-u.de
Mit der Studiensuche der Bundesagentur für Arbeit kannst du herausfinden, welche Studiengänge an welchen Hochschulen in Deutschland angeboten werden.
www.arbeitsagentur.de/studiensuche
Die Ausbildungsplatzsuche der Bundesagentur für Arbeit ermöglicht die Suche nach dualen Ausbildungsplätzen in ganz Deutschland.
www.arbeitsagentur.de/ausbildungsplatzsuche
Die Berufsberatung unterstützt dich bei deiner Studien- und Berufswahl, während deiner Ausbildung oder deinem Studium. In einem persönlichen Beratungsgespräch kannst du wichtige Fragen zu deiner beruflichen Zukunft klären.
https://www.arbeitsagentur.de/bildung/berufsberatung
Stand: 10.04.2025
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