Ausbildung aktuell:
Mit Abi eine Ausbildung? Gute Idee!
Immerhin hatte im Jahr 2022 knapp ein Drittel aller Auszubildenden die (Fach-)Hochschulreife. Gerade in Zeiten erhöhten Fachkräftebedarfs sprechen viele Gründe dafür, direkt einen Beruf zu erlernen, statt den Weg über die Hochschule zu wählen.
Wer Abitur hat, studiert? Von wegen! Der aktuelle Datenreport des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) zeigt eindeutig: Immer mehr junge Studienberechtigte entscheiden sich für eine Berufsausbildung. Ihr Anteil lag 2022 bei fast einem Drittel (28,5 Prozent). Das ist etwas weniger als im Vorjahr (29,7 Prozent), aber deutlich mehr als 2010, als der Anteil bei 20,9 Prozent lag. Der Rückgang lässt sich zum Teil dadurch erklären, dass es 2022 insgesamt weniger Studienberechtigte gab. Der Anteil der Auszubildenden mit Mittlerer Reife ist in diesem Zeitraum mit rund 40 Prozent ungefähr konstant geblieben. Die Zahl der Auszubildenden mit Hauptschulabschluss ist hingegen gesunken und liegt jetzt bei 23,7 Prozent. Inzwischen haben also mehr Auszubildende die Hochschulreife als einen Hauptschulabschluss.
Die meisten neuen Ausbildungsverträge werden von Abiturientinnen und Abiturienten in folgenden Berufen abgeschlossen: Industriekaufmann/-frau, Fachinformatiker/in, Kaufmann/-frau für Büromanagement und Bankkaufmann/-frau. Das zeigt ebenfalls der Datenreport des BIBB. Im Öffentlichen Dienst war der Anteil der neuen Auszubildenden mit Studienberechtigung am höchsten (53,1 Prozent), mit großem Abstand folgen Industrie und Handel (33,6 Prozent) sowie die Landwirtschaft (24,9 Prozent).
Das Bundesinstitut empfiehlt Interessierten, frühzeitig mit der Ausbildungsplatzsuche zu beginnen und dabei die Agentur für Arbeit einzubeziehen. Insbesondere Banken, Versicherungen und manche Großbetriebe erwarten Bewerbungen oft schon anderthalb Jahre vor Ausbildungsbeginn. Wer diesen Zeitpunkt verpasst, muss jedoch nicht den Kopf in den Sand stecken. Denn: Es gibt sehr viele Stellen (2024 waren es rund 520.000), und die Zahl der unbesetzten Ausbildungsplätze war mit 69.400 so hoch wie nie zuvor. Somit geben Arbeitgeber späteren Bewerbenden möglicherweise eher eine Chance.
„Der demografische Wandel und der damit verbundene Fachkräftemangel ist inzwischen in allen Bereichen angekommen und führt dazu, dass junge Menschen in allen Berufsbildern mehr Möglichkeiten haben, ihre Berufswünsche zu realisieren“, bestätigt Michael Völker, Leiter des Geschäftsbereichs Aus‑ und Weiterbildung der IHK Ostbrandenburg. Die Arbeitslosenquoten seien deutschlandweit ebenfalls niedrig. Die duale Berufsausbildung und weiterführende berufliche Qualifikationen wie Industriemeister/in, Bilanzbuchhalter/in oder Fachwirt/in seien bei den Unternehmen stark nachgefragt. „Für junge Menschen ist das eine Riesenchance, zumal sie anschließend noch ein Studium aufnehmen können“, betont der Experte.
Jungen Menschen mit Hochschulreife bietet eine Berufsausbildung die Möglichkeit, sich beruflich zu orientieren und eine fachliche Grundlage zu schaffen, auf der sie später aufbauen können. Leistungsstarke Abiturientinnen und Abiturienten können ihre Ausbildungszeit zudem verkürzen – oder sie entscheiden sich, im Rahmen ihrer Ausbildung ins Ausland zu gehen.
Industrie- und Handelskammer
„Sprungbrett“ zu allen Industrie- und Handelskammern in Deutschland
www.ihk.de
Handwerkskammer
Von hier aus geht’s zu allen regionalen Handwerkskammern der Bundesrepublik.
www.handwerkskammer.de
Bundesinstitut für Berufsbildung
Webportal des BIBB mit Infos rund um die Themen Berufe und Berufsbildung
www.bibb.de
Infos zur BAföG-Förderung
Informationen zur Förderung nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) finden sich im gleichnamigen Portal des Bundesministeriums für Forschung, Technologie und Raumfahrt.
www.xn--bafg-7qa.de/bafoeg/de/home/home_node.html
Infos zum Wohngeld nach dem Wohngeldgesetz
Ein Wohngeld-Rechner rundet die grundlegenden Informationen ab.
www.wohngeld.org
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