Drei Fragen an ...: ... eine Abgeordnete

Jingle: abi, dein Podcast für die Berufsorientierung

abi»: Herzlich willkommen zum abi» Podcast. Mein Name ist Klaus und ich habe mich heute mit Tessa Ganserer, die als Abgeordnete für das „Bündnis 90 Die Grünen“ im Bundestag sitzt, in ihrem Büro in Nürnberg unterhalten. Politikerinnen und Politiker sind in den Medien immer präsent. Wir sehen sie im Plenum im Bundestag, auf Wahlplakaten, in der Nachbarschaft oder in der Tagesschau im Interview. Aber der Beruf einer bzw. eines Abgeordneten spielt sich auch abseits der Kameras ab. Wie der Berufsalltag einer beziehungsweise eines Abgeordneten aussieht, welche Kompetenzen man für diesen Beruf braucht und wie der Weg in die Politik aussehen kann, habe ich heute im abi» Podcast nachgefragt. Hallo, Frau Ganserer.

Tessa Ganserer: Hallo.

abi»: Ich steige direkt gleich mit der ersten Frage ein: Welchen Arbeitsgegenstand nutzen Sie im Arbeitsalltag am meisten? Und was genau machen Sie damit?

Tessa Ganserer: Ich glaube, der Arbeitsgegenstand, den ich mit Abstand am meisten nutze, ist mein Smartphone. Und das benötige ich für alles Mögliche: E-Mails checken, SMS-Nachrichten, Threema, Social-Media-Posts, Termine koordinieren. Also das ist wirklich das Arbeitsgerät, das ich Tag und Nacht bei mir habe und ohne das ich so gut wie aufgeschmissen wäre.

abi»: Das heißt, Sie würden sagen, dass Kommunikation in Ihrem Beruf das Wichtigste ist?

Tessa Ganserer: Ja, definitiv Kommunikation, aber auch die Terminkoordination. Es ist einfach eine unglaubliche Arbeitsdichte und ohne einen gut geführten Outlook-Kalender ist der Tag eigentlich nicht zu machen.

abi»: Wenn Sie sich eine Kompetenz aussuchen müssten, die für Ihren Job am wichtigsten ist, welche wäre das?

Tessa Ganserer: Ich würde sagen, definitiv Kommunikation. Und Kommunikation ist keine Einbahnstraße. Es geht darum, aus der Fülle an Informationen das Wesentliche herauszufiltern, das zu komprimieren, aufzunehmen. Zuhören ist natürlich eine ganz wichtige Sache, aber dann auch seine politischen Ziele entsprechend kommunizieren. Deswegen ist Kommunikation das Allerwichtigste.

abi»: Und dann auch schon die letzte beziehungsweise die dritte Frage: Was wissen Sie jetzt, was Sie gern bereits vor Ihrem Studium gewusst hätten?

Tessa Ganserer: Gute Frage. Ich finde, das Spannende an einem politischen Mandat ist ja, dass man ständig Neuem begegnet, oftmals auch Themen plötzlich aufploppen, mit denen man sich überhaupt nicht beschäftigt hat. Und deswegen, glaube ich, kann ich diese Frage so einfach gar nicht beantworten. Ich weiß ja nicht, ob es mir geholfen hätte, weil man das Leben ja nicht wie Computerspieler ein zweites Mal spielen kann, wenn man mit dem Ergebnis nicht so zufrieden ist. Von daher würde ich sagen, ich bin ganz glücklich, wie mein Leben bisher gelaufen ist und find das einfach was Wunderbares an einem politischen Mandat, dass man so viel mit Menschen zu tun hat und ständig Neuem begegnet und damit eben auch geistig fit und geistig jung bleibt, weil man nicht irgendwann an einem Punkt ist, wo man sagen kann, das habe ich jetzt abgeschlossen, jetzt weiß ich alles und jetzt läuft jeder Tag wie vorher geplant. So ist es in einem politischen Mandat nicht. Aber die Frage so einfach beantworten, was ich jetzt weiß, was ich früher gern gewusst hätte, das fällt mir gar nicht so leicht beziehungsweise die Frage kann ich so gar nicht beantworten.

abi»: Vielen Dank. Weitere spannende Beiträge zu den Themen Politik und Arbeiten beim deutschen Staat findest du auf abi.de bei „Orientieren > Was will ich? Was kann ich? > Ich will was machen mit“, beim Top-Thema „Arbeitgeber Ministerium“ oder bei den Vorbilder-Interviews bei „Orientieren > Vorbilder > Lilly Blaudzun“. Das war dein abi» Podcast. Redaktion und Produktion Klaus Harfmann für den Meramo Verlag im Auftrag der Bundesagentur für Arbeit.