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Menschen mit Kuchen, Torten oder Pralinen zu erfreuen – das ist die Aufgabe einer Konditorin oder eines Konditors. Doch wie sieht es hinter den Kulissen aus? In dieser Folge des abi» Podcasts erfährst du, welche Voraussetzungen man für die Konditoren-Ausbildung mitbringen sollte und was man im Betrieb und in der Berufsschule lernt.
Man hat einen langen Tag, steht lang, macht viel. Aber man MACHT viel! Man hat viele Endprodukte und kann stolz auf sich sein: Das habe ich geleistet! Das finde ich wunderschön.
Anna, angehende Konditorin
Jingle: abi» – dein Podcast für die Berufsorientierung
abi»: Konditorei – bei mir ploppen da im Kopf direkt Bilder von handgemachten Schokofiguren, filigran dekorierten Torten oder außergewöhnlichen Pralinen auf. Die Menschen mit Leckereien beglücken: Das ist die Aufgabe einer Konditorin oder eines Konditors. Mein Name ist Anne und ich möchte gerne wissen, wie denn der Alltag in einer Konditorei eigentlich aussieht. Wer ist geeignet für diesen handwerklichen Beruf und was lernt man alles in Betrieb und Berufsschule? Anna hat sich für die Ausbildung zur Konditorin entschieden. Sie ist jetzt im ersten Lehrjahr und beantwortet mir heute meine Fragen. Hallo Anna, schön, dass du da bist!
Anna: Hallo.
abi»: Was ist denn dein persönlicher Lieblingskuchen oder dein Lieblingsgebäck?
Anna: Was ich sehr gern mag, ist – habe ich gestern erst gemacht – der russische Zupfkuchen. Eigentlich ganz einfach, aber trotzdem sehr lecker.
abi»: Ja, oft sind es ja gerade die einfachen Dinge, oder?
Anna: Ja.
abi»: Bäckerin oder Konditorin? Hast du dir die Frage vorab gestellt?
Anna: Ja, ich habe mich aber dann trotzdem für die Konditorin entschieden, weil mich, das hört sich jetzt klischeehaft an, aber eher trotzdem die süßen Sachen mehr interessiert haben als Brote zum Beispiel. Aber auch der Beruf des Bäckers, der Bäckerin finde ich super interessant.
abi»: Und wie kamst du grundsätzlich auf diese handwerklichen Ausbildungsberufe?
Anna: Ich wollte nach dem Abitur irgendwas Praktisches machen. Ich wusste, ich möchte vielleicht irgendwann mal studieren, aber es ist jetzt noch nicht der richtige Zeitpunkt für mich, direkt wieder in so eine Lernphase rein zu kommen und viel Theoretisches. Deswegen wollte ich was Praktisches ausprobieren und war dann auch ziemlich schnell bei dem Beruf der Konditorin, weil ich da einfach wusste, da habe ich jeden Tag irgendwas mit den Händen zu machen. Ich sehe am Ende vom Tag, was ich geleistet habe und habe sozusagen ein fertiges Produkt. Und das fand ich eigentlich ganz schön. Deswegen bin ich so auf dieses Handwerk gekommen.
abi»: Hast du dann vorab ein Praktikum gemacht?
Anna: Ich habe davor schon bei mehreren Konditoreien Praktika gemacht, um auch einfach mal in verschiedene Konditoreien reinzuschauen, um auch einfach mal mitzubekommen, wie läuft es da ab und dass es vielleicht nicht bei jeder gleich abläuft und ich deswegen auch bisschen schauen muss, welcher Betrieb passt dann auch wirklich zu mir?
abi»: Ja, damit konntest du sicher wertvolle Einblicke gewinnen.
Anna: Genau.
abi»: Welche Voraussetzungen sollte man denn deiner Meinung nach mitbringen, wenn man Konditorin oder Konditor werden möchte?
Anna: Ich würde sagen, man sollte auf jeden Fall bisschen handwerklich sein, also mit den Händen irgendwie was machen können, Sachen verarbeiten können. Dann auf jeden Fall, das ist, glaube ich, mit das Wichtigste: Spaß und Lust auf den Beruf haben. Weil man muss halt sagen, es ist trotzdem ein sehr anstrengender Tag und auch sehr stressig oft, weil man halt auch in bestimmten Zeiten was abzuliefern hat. Man muss auch mit vielen Faktoren um sich herum klarkommen, also beispielsweise für sich arbeiten können, während ganz viel um einen herum passiert. Dann vielleicht noch kreativ sein. Also das merkt man, wenn der Betrieb, wie in meinem Beispiel, einen auch nach seiner eigenen Meinung fragt: Findest du das gut oder würdest du irgendwas ändern? Auch geschmacklich: Schmeckt dir das? Oder würdest du noch irgendwie mehr hinzufügen oder das Ganze irgendwie ein bisschen abändern?
abi»: Durftest du denn in irgendeiner Form schon eigene Kompositionen erstellen?
Anna: Also, wir sind an sich schon in meinem Betrieb dazu aufgefordert. Das war jetzt bei mir in meinem Fall noch nicht so, weil ich eigentlich jetzt gerade eher noch in der Lernphase bin. Was haben wir dann alles und wie bereite ich das zu? Aber es gab schon auch Situationen, da hatte mein Chef beispielsweise zu uns gesagt, dass wir uns da eine andere Alternative überlegen sollen, weil ihm das Produkt gerade nicht perfekt passt und ob wir da vielleicht andere Vorschläge hätten. Also, wir sind da schon aufgefordert dazu, aber bis jetzt habe ich noch nichts eigenes mitreingebracht.
abi»: Zum Ausbildungsberuf gehört ja auch die Berufsschule. Wie häufig besuchst du die? Ist das Blockunterricht?
Anna: In meinem Fall ist es einmal die Woche. Es gibt aber, glaube ich, auch bei anderen Schulen eben den Blockunterricht. Aber in meinem Fall ist es eben dieser eine Tag in der Woche und da habe ich regulär von 7:40 bis 15:35 Uhr Unterricht, was eigentlich den Tag schon ganz schön füllt, aber verhältnismäßig entspannt ist. Ich finde Berufsschule sehr schön, weil man halt verschiedene Kombinationen zwischen Praxis und Theorie hat. Und in meinem Fall mit Abitur ist es halt noch mal entspannter, weil für mich von insgesamt fünf Fächern halt noch mal zwei Stunden wegfallen. Also echt super.
abi»: Und welche Themenbereiche werden da überhaupt unterrichtet?
Anna: Also wir haben grundsätzlich als Fächer Deutsch, Politik und Gesellschaft, Ethik, unsere Praxis, unsere Theorie und noch so einen kleinen Teil Mathe. Also Deutsch und Ethik fallen für mich sozusagen weg. Da kann ich keinen Einblick dazu geben. In Politik und Gesellschaft ist im ersten Lehrjahr zum Beispiel sowas wie die Vertragslehre oder auch die Rechte und Pflichten von Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Und in der Praxis machen wir von Grund auf jetzt im ersten Lehrjahr verschiedene Teige und Massen, später dann verschiedene Cremes oder Sahnecremes. Und dann im dritten Lehrjahr beispielsweise noch so was wie Schokolade oder Zucker. Also so spezielle Themenbereiche, die halt von Grund auf Schritt für Schritt erklärt werden, mit Praxisbeispielen: Als ersten Themenbereich hatten wir Mürbeteige. Jetzt machen wir die Hefeteige und da kommen halt verschiedene Praxisbeispiele immer mal wieder dran, die man halt wirklich ganz langsam Schritt für Schritt mit der ganzen Gruppe bespricht. Und in der Theorie bekommen wir sozusagen diese Praxisbeispiele theoretisch auf kleinerer Basis erklärt. Da machen wir beispielsweise den Aufbau jetzt ganz grundsätzlich von Kohlenhydraten, Fetten, Proteinen, Enzymen, und so weiter. Und das wird dann noch weitergeführt. Zum Thema Marketing gibt es dann noch, dann kommt später noch dieser Teil von wegen, wie funktionieren einzelnen Bestandteile miteinander? Warum wird einmal aus den gleichen Grundzutaten ein fester Teig, einmal ein luftiger Teig? Da fungieren auch Theorie und Praxis schön ineinander, dass man am Ende vom Tag halt rausgeht und die Theorie durch die Praxis besser versteht. Und auch andersrum.
abi»: Was ist denn aus deiner Sicht das Spannendste an dem Beruf und was ist die größte Herausforderung?
Anna: Also, die größte Herausforderung, damit würde ich mal anfangen, ist jetzt für mich nach der Schullaufbahn, nach dem Abitur die Länge des Tages. Weil man muss sich halt vorstellen: In der Schule, man hat zwar auch einen langen Tag, man hat lang Unterricht, aber ist nicht die komplette Zeit eigentlich gefordert. Und jetzt ist es so: Der Tag ist sehr lang. Ich habe nur eine halbe Stunde Pause, also im Verhältnis zur Schule auch sehr wenig. Das ist für mich gerade noch so die Herausforderung. Lange stehen, wenig Pausen, viel Stress, weil um einen herum halt viel passiert. Aber gleichzeitig das Schönste ist halt auch dieses Machen. Dieses immer irgendwas tun. Und das ist halt auch das, was den Tag dann so schön ausgleicht. Man hat einen langen Tag, man steht lang, man macht viel. Aber man MACHT viel, man hat viele Endprodukte. Man kann stolz auf sich sein, weil man viel geleistet hat und dieses immer wieder was Neues, Eigenes mitreinbringen, den Tag irgendwie für sich strukturieren, aber gleichzeitig auch mit den anderen zusammenarbeiten und eben vor allem dieses Endprodukt am Tag zu sehen, das habe ich geleistet – das finde ich wunderschön.
abi»: Wie sind denn deine Zukunftspläne? Kannst du das schon sagen? Du hast gemeint, vielleicht irgendwann studieren. Welches Studienfach schwebt dir denn da vor?
Anna: Ich würde gerne irgendwann vielleicht noch Lehramt studieren. Ernährungswissenschaften auf Berufsschullehramt. Da kann ich dann eben das, was ich in der Berufsschule jetzt gerade mit der Theorie erfahre, dann auch unterrichten.
abi»: Aber es wäre für dich durchaus auch eine Option, im Handwerk zu bleiben. Vielleicht den Meister machen und eben nicht mehr zu studieren, oder?
Anna: Ja, voll. Ich halte mir alle Wege offen. Ich habe ja durch das Abitur trotzdem noch die Möglichkeit zu studieren. Aber seh da jetzt auch keinen Zwang oder so dahinter, sondern so wie es gerade weiterläuft, könnte ich mir das auch mein ganzes Leben vorstellen. Also, es macht echt Spaß.
abi»: Was würdest du denn den Hörerinnen und Hörern noch mit auf den Weg geben, wenn sie sich noch unschlüssig sind, ob ein Ausbildungsberuf tatsächlich das Richtige für sie ist?
Anna: Ich glaube, was für mich während des Abis oder jetzt auch danach oft in meinem Kopf war, war eben diese jetzige Situation: viel lernen. Und ich wusste, ich will irgendwie was anderes machen, aber hab mich auch nicht wirklich getraut, diesen Schritt mit der Ausbildung zu gehen. Und deswegen würde ich einfach sagen: Macht irgendwie Praktika. Traut euch, da reinzuschauen. Alle Menschen, die ich kenne, die irgendwie ins Handwerk gegangen sind, die Ausbildung gemacht haben nach dem Abitur, sagen, das ist eine Erfahrung, die würden sie auf keinen Fall irgendwie zurücknehmen. Es hat sehr viel Spaß gemacht, hat ihnen viel gebracht. Traut euch – es bringt euch eigentlich nur was im Leben!
abi»: Ja, ganz herzlichen Dank, Anna, für das schöne Interview und deine Zeit. Mein persönliches Fazit: Der Konditoren-Beruf klingt unglaublich erfüllend. Man lernt in der Ausbildung alle Details über die verschiedenen Komponenten, ihre Funktionen und wie sie sich wann verhalten und formt mit den eigenen Händen qualitativ hochwertige Produkte. Im abi» Portal findet ihr unter Ausbildung > Weiterbildung und Karriere auch noch einen Beitrag zur Konditormeisterin. Falls ihr euch für andere Berufe im Lebensmittelbereich interessiert, empfehle ich euch die Beiträge rund um die Lebensmitteltechnologie. Das war dein abi» Podcast. Redaktion und Produktion: Anne Kreitlein für den Meramo Verlag im Auftrag der Bundesagentur für Arbeit.
Die Webseite der Bundesagentur für Arbeit bietet über 3.000 aktuelle Berufsbeschreibungen in Text und Bild (Suchwort: Konditor/Konditorin).
Mit dem Erkundungstool Check-U findest du heraus, welche Ausbildungsberufe und Studienfelder besonders gut zu deinen Stärken und Interessen passen.
In der Jobsuche der Bundesagentur für Arbeit kannst du auch ganz gezielt nach Ausbildungsplätzen recherchieren.
Stand: 25.02.2025
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