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Lebensmitteltechnologie: Wie aus Rohstoffen Lebensmittel werden

Wie wird eigentlich Limonade hergestellt? Welchen Qualitätsstandards müssen Nudeln im Supermarktregal entsprechen? Und wie bleiben die Vitamine in Obst und Gemüse möglichst lange erhalten? All das sind Fragen, mit denen sich Studierende der Lebensmitteltechnologie auseinandersetzen. Jannis Böhlke (22) studiert das Fach im ersten Mastersemester an der Hochschule Anhalt.

Eine junge Frau in weißem Kittel sitzt im Labor und verschließt eine Probenanwendung.

„Grundsätzlich geht es in der Lebensmitteltechnologie um die Herstellung von Lebensmitteln im Industriemaßstab“, erklärt Jannis Böhlke. Deshalb gehören zum Studium Themen aus den Bereichen Verfahrenstechnik, Maschinenbau und Biotechnologie. Die Studierenden lernen aber auch, die Qualität von Produkten zu überprüfen sowie Nähr- und Zusatzstoffe zu analysieren. Liebe zum Detail, Lust an der Fehlersuche sowie lösungsorientiertes und analytisches Denken sind daher wichtige Eigenschaften, die Interessierte mitbringen sollten.

Dass er den Bereich Lebensmitteltechnologie spannend findet, hat Jannis Böhlke während eines Schulpraktikums in einer Brauerei festgestellt: „Hier kommen das Wissen um die Rohstoffe und Produkte, Technik und Produktion sowie Qualitätsmanagement zusammen“, führt der 22-Jährige aus. „Die Prozesse werden permanent überprüft und verbessert, denn die Anlagen haben sehr lange Laufzeiten, und es müssen auch immer wieder neue Gesetzesvorlagen umgesetzt oder Verpackungstechniken angepasst werden.“

  • Hier kommen das Wissen um die Rohstoffe und Produkte, Technik und Produktion sowie Qualitätsmanagement zusammen.

    Jannis Böhlke, Masterstudent der Lebensmitteltechnologie

Lebensmittel analysieren, herstellen und testen

Jannis Böhlke hat den Bachelor in Lebensmitteltechnologie bereits in der Tasche und befindet sich nun im ersten Mastersemester. „Ich finde das Studium so spannend, weil es sehr praxisorientiert ist“, sagt er begeistert.

In den ersten zwei Bachelorsemestern werden zunächst grundlegende Kenntnisse in Chemie und Biologie sowie in Mathematik und Physik vermittelt. Ab dem dritten Semester beschäftigen sich die Studierenden in den Vorlesungen und Seminaren fast ausschließlich mit konkreten Fragestellungen der Lebensmittelproduktion und der Verfahrenstechnik. „Zu fast allen Modulen machen wir ein Praktikum im Labor oder an der Technikumsanlage“, erklärt Jannis Böhlke. Die Technikumsanlage ist eine Versuchsanlage zur Entwicklung von Produktionsanlagen. „Dort führen wir beispielsweise Analysen durch oder stellen Lebensmittel wie Bier, Apfelsaft, Gummibärchen oder auch Käse und Joghurt her“, berichtet der Masterstudent.

Zum Beispiel hat Jannis Böhlke in einem Gruppenprojekt unterschiedliche Karamellsirupe zu Bier hinzugefügt und auf Geschmack, Konsistenz und Haltbarkeit getestet. Die Mixgetränke wurden im Auftrag eines Unternehmens produziert. Grundlage waren alte Klosterrezepte, in denen nur Karamellmalz anstelle von Sirup verwendet wurde. Die Ergebnisse haben die Studierenden dem Unternehmen präsentiert und sie anschließend online veröffentlicht.

Bachelorarbeit bei einem Mineralbrunnen-Unternehmen

Im siebten und letzten Bachelorsemester absolvierte Jannis Böhlke ein Praxissemester bei einem Mineralbrunnen-Unternehmen. Dort schrieb er am Ende seine Abschlussarbeit über die Optimierung von Produktwechselprozessen. Die Ergebnisse seiner Arbeit sind in die Prozessentwicklung des Unternehmens eingeflossen.

Seinen Master hat Jannis Böhlke angeschlossen, um seine Kenntnisse in der wissenschaftlichen Analyse lebensmitteltechnischer Prozesse und Verfahren zu vertiefen. Häufig wird der Master in Stellenausschreibungen explizit nachgefragt, hat er festgestellt. Nach seinem Abschluss möchte er im Bereich Getränkeherstellung arbeiten.

Lebensmitteltechnologie studieren

Lebensmitteltechnologie kann etwa an folgenden Hochschulen studiert werden: der Hochschule Anhalt, der Berufsakademie Sachsen, der Hochschule Fulda, der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe, der TU Berlin, der Hochschule Bremerhaven, der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf oder der Hochschule Neubrandenburg.

Das Studium gibt es mit den Schwerpunkten Verpackungstechnologie, Lebensmittelmanagement oder auch Qualitätssicherung. Wer sich mehr auf Rohstoffe oder Produkte konzentrieren möchte und weniger auf Herstellungsprozesse, für den ist das Studium der Lebensmittelchemie möglicherweise interessanter. Ein Studium ist im Rahmen dualer Studiengänge und von Fernstudiengängen möglich.

Weitere Informationen

BERUFENET

Das Onlinelexikon für Berufe der Bundesagentur für Arbeit bietet über 3.000 aktuelle Berufsbeschreibungen in Text und Bild.

www.arbeitsagentur.de/berufenet

 

studienwahl.de

Infoportal der Bundesagentur für Arbeit und der Stiftung für Hochschulzulassung

www.studienwahl.de

Studiensuche

In der Studiensuche kannst du recherchieren, welche Studiengänge an welchen Hochschulen in Deutschland angeboten werden.

www.arbeitsagentur.de/studiensuche

Gesellschaft Deutscher Lebensmitteltechnologen e.V.

www.gdl-ev.org