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Jella Veit gehört seit diesem Sommer dem Bundesliga-Kader der Eintracht Frankfurt an. Im Interview mit abi» erzählt die 18-jährige Abwehrspielerin von ihrer bisherigen Fußball-Karriere und ihren Zukunftsplänen.
Jella Veit: Natürlich ist es schwer, so weit weg von zu Hause und von der eigenen Familie zu sein. Ich habe auch in Bönningstedt viel Zeit in den Fußball investiert. Er stand immer im Vordergrund, meine Liebe zu diesem Sport ist so groß, dass ich die Entfernung in Kauf nehme. Außerdem gibt es immer Möglichkeiten, sich zu sehen. Wenn wir beispielsweise ein Spiel haben, sind meine Eltern und auch mein Bruder ab und zu als Zuschauer dabei. Und ich kann mir immer sicher sein, dass meine Familie mich unterstützt – das ist sehr wichtig.
Jella Veit: Als Kind habe ich mir keine Gedanken darüber gemacht, wie gut ich bin. Damals hatte ich auch noch das Schwimmen als Leistungssport. Mit ungefähr zehn oder elf Jahren wurde mir klar, dass ich beim Fußball ambitionierter dabei bin. Ich habe mit dem Schwimmen aufgehört, den Fokus auf den Fußball gesetzt und bin mit 14 in den Leistungsbereich gegangen. Aber auch dann habe ich die Dinge auf mich zukommen lassen und – wie heute – vor allem die Freude am Spiel genossen.
Jella Veit: Es gibt ein paar beständige Bestandteile, zum Beispiel das Krafttraining. Dann die Regeneration, dazu gehören Lockerungs- und Dehnungsübungen. Auch Nachbesprechungen mit der Mannschaft und Videoanalysen sind wichtige Elemente.
Jella Veit: Natürlich haben wir den Anspruch, jedes Spiel zu gewinnen. Wenn das mal nicht gelingt, muss man herausfinden, warum. Um daraus zu lernen und es beim nächsten Spiel anders zu machen. Eine Mannschaft braucht diesen Prozess und wächst an ihm.
Jella Veit: Durch den Leistungssport erhält man einen strukturierten Alltag und lernt Selbstdisziplin – beides lässt sich auf die Schule übertragen. Am Internat ist alles so gut aufeinander abgestimmt, dass sich beide Bereiche gut kombinieren lassen. So können wir zum Beispiel vor dem Unterricht oder nachmittags trainieren.
Jella Veit: Ich tendiere dazu, ein Studium zu beginnen. Ein Präsenzstudium ist natürlich zeittechnisch schwierig. Ich kann mir ein Fernstudium gut vorstellen. Das passt zu meinem Lerntyp: Ich kann sehr gut allein lernen. Mir ist es sehr wichtig, noch ein zweites Standbein zu haben für die Zeit nach der Sportkarriere. Aber auch als Absicherung für den Fall, dass etwas Unvorhergesehenes passiert und ich beispielsweise aufgrund einer Verletzung nicht weitermachen kann. Und, um etwas zum Ausgleich zu haben. Was ich studieren möchte, weiß ich noch nicht. Vielleicht nehme ich mir nach dem Abi ein Jahr Zeit, um mich zu orientieren.
Jella Veit: Ich finde die Spielmentalität von Bastian Schweinsteiger sehr inspirierend.
Jella Veit: Dass sie nie die Freude am Spiel verlieren, sich nicht entmutigen lassen und dranbleiben. Egal, was von außen kommt: Sie sollen ihr Ding machen.
Jella Veit: Dass er in der Gesellschaft offener angenommen wird. Und dass man ihn nicht ständig mit dem Männerfußball vergleicht – es gibt keinen Grund, das zu tun. Die WM hat in vielen Ländern für mehr Aufmerksamkeit gesorgt. Es geht voran, jeder kleine Schritt ist ein großer Erfolg.
Jella Veit wuchs in Bönningstedt, einer Gemeinde in Schleswig-Holstein, auf. Im Sommer 2021 zog die damals 16-Jährige nach Frankfurt am Main, wo sie das „Sportinternat am Olympiastützpunkt Hessen“ besucht. Sie gehört seit Sommer 2023 dem Bundesligakader des Fußballvereins Eintracht Frankfurt an.
Mit den U-19-Juniorinnen konnte sie Ende Juli 2023 als Stammspielerin den Vize-Europameistertitel feiern. Für ihre sportlichen Leistungen im Jahr 2022 erhielt sie die Fritz-Walter-Medaille in Gold. Diese wird vom Deutschen Fußball-Bund an talentierte Nachwuchsspielerinnen und -spieler verliehen. Im nächsten Jahr will sie ihr Abi machen.
Stand: 27.10.2023
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