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Ich will was machen mit Beauty: Alles andere als oberflächlich

Berufe mit Beauty – das klingt zunächst eher nach Modenschau und Kosmetik. Jedoch verbergen sich dahinter auch Bereiche wie Forschung, Wissenschaft und Management. Diese eröffnen zahlreiche berufliche Möglichkeiten für Abiturientinnen und Abiturienten.

Eine Kosmetikerin arbeitet an den Nägeln einer Kundin.

Eine solche Möglichkeit hat Maya Windelband für sich gefunden. Die 22-Jährige studiert Kosmetikwissenschaft an der Universität Hamburg und befindet sich im fünften von regulär sechs Fachsemestern. Das Bachelorstudium bündelt die Inhalte von drei Fakultäten. „Der Schwerpunkt liegt auf den Kosmetikwissenschaften. Dabei haben wir neben medizinischen Themen wie der Dermatologie auch Module wie ‚Ästhetik und Schönheitsforschung‘“, berichtet die Studentin. „Hinzu kommen die Erziehungswissenschaften, wobei wir sehr viel über Didaktik lernen und wie wir Inhalte und Methoden vermitteln.“

Als Ergänzung wählen die Studierenden ein Unterrichtsfach, das sie später unterrichten könnten, wenn sie sich im weiterführenden Studium für Lehramt entscheiden, also mit dem Master of Education abschließen. „Ich habe mich für Englisch entschieden, jedoch nicht für das Lehramt. Ich möchte in die Industrie gehen, deshalb werde ich das Studium mit dem Master of Science abschließen.“

Von der Friseurin zur Kosmetikwissenschaftlerin

Ein Porträt-Foto von Maya Windelband. Ein Porträt-Foto von Maya Windelband.

Maya Windelband

Weil sie viel Freude am Frisieren hatte, absolvierte Maya Windelband nach dem Abitur zunächst eine auf zwei Jahre verkürzte Ausbildung zur Friseurin. „Ein damaliger Berufschullehrer hat mich auf den Studiengang aufmerksam gemacht. Ich konnte mir das auf Anhieb vorstellen, auch weil ich mich sehr für die Inhaltsstoffe von Haarpflegeprodukten interessiert hatte.“ Die abgeschlossene Ausbildung kam ihr bei der Bewerbung zugute, denn eine solche oder ein Jahr Berufspraxis ist Zugangsvoraussetzung für dieses Studium.

Ihre berufliche Zukunft sieht Maya Windelband in der Kosmetikindustrie: „Ich könnte in die Produktentwicklung gehen oder als Kosmetikwissenschaftlerin eine beratende Funktion einnehmen.“ Mit der Kosmetik hat sich Maya Windelband ein breites berufliches Tätigkeitsfeld ausgesucht.

Ausbildungsberufe rund um Beauty

Ein Porträt-Foto von Kristin Schulze-Herbst. Ein Porträt-Foto von Kristin Schulze-Herbst.

Kristin Schulze-Herbst

Die ersten Ausbildungsberufe, die einem in den Sinn kommen, wenn man an Beauty denkt, sind vermutlich Friseur/in, Kosmetiker/in oder Masseur/in. Der Anteil an Abiturientinnen und Abiturienten ist in diesen Berufen vergleichsweise niedrig. Deutlich höher ist er unter den Maskenbildnerinnen und Maskenbildnern, die sowohl schminken und frisieren. Sie stellen aber auch Perücken her oder plastische Gesichts- und Körperteile.

Ein Blick in die Kosmetikindustrie zeigt, dass dort Berufe wie Chemielaborant/in, Chemikant/in, Chemisch-technische/r Assistent/in oder Biologielaborant/in gefragt sind. Diese Fachkräfte sind unter anderem an der Herstellung von Produkten wie Make-up, Shampoo oder Hautcremes beteiligt. „Es können auch noch ganz andere Ausbildungsberufe rund um Beauty für Abiturienten interessant sein“, weiß Kristin Schulze-Herbst von der Arbeitsagentur Düsseldorf. Sie nennt dabei zunächst den medizinischen Bereich. „So tragen Zahntechniker und Zahnmedizinische Fachangestellte zu einem schönen Lächeln bei. Augenoptiker sorgen dafür, dass die Brille nicht nur die richtige Sehstärke hat, sondern dem Träger gut steht.“

Soll der Körper als Ganzes im Mittelpunkt stehen, könnten Ausbildungsberufe wie Sport- und Fitnesskaufmann/-frau, Gymnastiklehrer/in oder Diätassistent/in interessant sein. Die Berufsberaterin verweist zudem auf Ausbildungsberufe, die man zunächst gar nicht mit dem Thema Schönheit in Verbindung bringt. Ein Beispiel: Hotelkaufleute, die auch in Wellnesshotels für einen reibungslosen Ablauf sorgen. Und für viele Ausbildungsberufe gilt im Bereich Beauty wie überall: Mit einer Weiterbildung zum/zur Meister/in, Techniker/in oder Fachwirt/in lassen sich Wissen und Aufgaben vertiefen und erweitern.

Mit Studium zu Schönheit beitragen

Neben Ausbildungsberufen verweist Kristin Schulze-Herbst auf mögliche Studiengänge: „Viele Jugendliche, die zu uns in die Beratung kommen, ahnen nicht, dass zum Beispiel auch die Ingenieurwissenschaften eine große Rolle im Bereich Beauty spielen“, stellt die Berufsberaterin klar. „Maschinenbauingenieure entwickeln und betreuen Produktionsanlagen in Unternehmen der Kosmetikindustrie. Ingenieure für Verpackungstechnik sowie Designer sorgen dafür, dass Produkte fachgerecht und ästhetisch verpackt werden“, sagt sie. An der Entwicklung und Herstellung der Produkte an sich sind wiederum Naturwissenschaftler/innen wie Chemiker/innen, Biochemiker/innen sowie Biologinnen und Biologen beteiligt.

Auch in den anderen Beauty-Bereichen gibt es vielfältige Einsatzmöglichkeiten mit einem Hochschulabschluss. „Da wäre zunächst der Arztberuf in den Fachrichtungen plastisch-ästhetische Chirurgie, Zahnmedizin oder Dermatologie. Oder ein Studium der Gesundheitswissenschaften mit einer möglichen Vertiefung in Gesundheitspädagogik, um dann an beruflichen Schulen zu unterrichten. Oft nachgefragt in unseren Beratungen ist ebenfalls der Bereich Sportwissenschaften und Sportmanagement“, erklärt Kristin Schulze-Herbst. Betrachtet man den Zusammenhang von guter Ernährung und Schönheit, kommen außerdem die Ernährungswissenschaften infrage. Nicht zuletzt ist in den Wirtschaftswissenschaften eine Spezialisierung auf Gesundheitsmanagement möglich.

Gut aufgestellt für die Schönheit

So unterschiedlich die Berufe rund um Beauty sind, einige Voraussetzungen sollte man grundsätzlich mitbringen, wie Kristin Schulze-Herbst erläutert: „Berufe in der Kosmetikbranche setzen ein Interesse an Naturwissenschaften voraus. Häufiger Kundenkontakt wie etwa in Trainer-Berufen bedeutet, dass einem die Arbeit mit Menschen liegen sollte. Hier sollte zudem jeder selbst auf ein gepflegtes Äußeres achten. In vielen Beauty-Berufen kommt es darüber hinaus auf eine hygienische Arbeitsweise besonders an.“

Und wie sieht es auf dem Arbeitsmarkt aus? In den Berufen der Körperpflege, zu denen auch die Kosmetiker/innen, Friseurinnen und Friseure sowie Maskenbildner/innen gehören, waren 2023 insgesamt 155.000 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. „Nur diese Art der Beschäftigung zu betrachten, wird dieser Berufsgruppe jedoch nicht gerecht, da unter den Erwerbstätigen in der Körperpflege fast zwei Fünftel selbstständig sind“, sagt Claudia Suttner vom Team Arbeitsmarktberichterstattung der Bundesagentur für Arbeit. Demnach gab es im Jahr 2022 insgesamt 313.000 Erwerbstätige in der Körperpflege.

Weitere Infos

BERUFENET

Die Webseite der Bundesagentur für Arbeit bietet über 3.000 aktuelle Berufsbeschreibungen in Text und Bild (Suchwort: z.B. Kosmetik).
www.arbeitsagentur.de/berufenet

BERUFE.TV

Das Filmportal der Bundesagentur für Arbeit listet 350 Filme über Ausbildungsberufe und Studiengänge.
www.berufe.tv

studienwahl.de

Infoportal der Bundesagentur für Arbeit und der Stiftung für Hochschulzulassung. Hier findest du Informationen rund ums Studium.
www.studienwahl.de

Studiensuche der Bundesagentur für Arbeit

In der Studiensuche kannst du recherchieren, welche Studiengänge an welchen Hochschulen in Deutschland angeboten werden. 
www.arbeitsagentur.de/studiensuche

Ausbildungsplatzsuche

In der Ausbildungsplatzsuche der Bundesagentur für Arbeit kannst du nach dualen Ausbildungsplätzen in ganz Deutschland suchen. www.arbeitsagentur.de/ausbildungsplatzsuche

Berufsausbildung und mehr

In diesem Angebot der Bundesagentur für Arbeit kannst du nach schulischen Ausbildungen suchen.
www.arbeitsagentur.de/berufsausbildung

Check-U – das Erkundungstool der Bundesagentur für Arbeit

Mit dem Erkundungstool Check-U findest du heraus, welche Ausbildungsberufe und Studienfelder besonders gut zu deinen Stärken und Interessen passen.
www.check-u.de