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Ehrenamt – Steckbrief: Ehrenamt als Berufseinstieg

Manuel Tacke war bereits während seines Studiums für die NAJU (Naturschutzjugend im Naturschutzbund Deutschland, kurz NABU) ehrenamtlich aktiv. Heute ist er Mitglied der Geschäftsführung. Im Gespräch mit abi» erzählt er, warum er seine Leidenschaft für die Natur zum Beruf gemacht hat und wie er die ehrenamtlichen Erfahrungen in seinen Arbeitsalltag einbringen kann.

Junge Frau mit Spektiv im Steinbruch

Name: Manuel Tacke

Alter: 37 Jahre

Studium: Bachelorstudium Volkskunde/Kulturanthropologie an der Universität Hamburg, anschließend Masterstudium Nachhaltigkeitsgeografie an der Universität Greifswald

Heutige Tätigkeit: Mitglied der Geschäftsführung bei der NAJU (Naturschutzjugend)

Ausgeübtes Ehrenamt: von 2009 bis 2016 ehrenamtlich für NAJU und NABU in Hamburg aktiv, unter anderem im Vorstand und als Gruppenleiter.

Wie kamst du vom Ehrenamt zum Berufswunsch?

Ich hatte schon immer Interesse an kultur- und populärwissenschaftlichen Themen und eine große Liebe zur Natur, vor allem bin ich passionierter Vogelbeobachter. Ich wollte nach der Schule beides miteinander verbinden. Und da ich mich für ein kulturwissenschaftliches Studium entschieden hatte, war für mich klar, dass ich mich ehrenamtlich im Naturschutz engagieren werde.

Übst du dein Ehrenamt immer noch aus?

Nein, denn mittlerweile bin ich bei NAJU vom Ehrenamt ins Hauptamt gewechselt. Außerdem fällt es mir leider momentan schwer, meinen anspruchsvollen Vollzeitjob mit einem Ehrenamt in Verbindung zu bringen.

  • Ein Porträt-Foto von Manuel Tacke

    Ich habe das Ehrenamt nicht aus beruflichen Gründen gemacht, sondern weil ich Interesse und Leidenschaft für die Sache hatte.

    Manuel Tacke, Mitglied der Geschäftsführung bei der NAJU

Entspricht dein Beruf deinen Erwartungen?

Es hat mir total viel Spaß gemacht, mich in der NAJU einzubringen und Sachen entscheiden und verändern zu können. Erst später reifte die Idee in mir heran, dass ich den Naturschutz zum Beruf machen könnte. Über ein paar Umwege bin ich dann zur NAJU zurückgekommen, mein gutes Netzwerk hat mir dabei sicherlich geholfen. Viele Anforderungen an den Job kannte ich bereits aus dem Ehrenamt, was teilweise ja echte Berufserfahrung ist. Erst war ich Referent für Internationales, mittlerweile bin ich seit eineinhalb Jahren stellvertretender Geschäftsführer. In dieser verantwortungsvollen Tätigkeit lerne ich immer noch jeden Tag dazu, die vielen Erfahrungen aus dem Ehrenamt helfen aber sehr.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag von dir aus?

Es ist viel Büro- und Organisationsarbeit dabei. Ich arbeite eng mit dem ehrenamtlichen Vorstand zusammen und besuche regelmäßig Mitgliederversammlungen, Gremiensitzungen und Bündnistreffen, die ich zum Teil selbst vorbereite und organisiere. Auch die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen unseres „Erwachsenenverbandes“ NABU gehören zu meinen Aufgaben. Dafür bin ich viel in Deutschland unterwegs – etwa zwei Wochenenden im Monat – da wir natürlich viel mit Ehrenamtlichen arbeiten und deren Zeitfenster nicht Montag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr ist.

Wie kannst du deine im Ehrenamt gemachten Erfahrungen in deinen heutigen Beruf einbringen?

Sehr gut. Als Jugendverband leben wir vom Engagement der Ehrenamtlichen. Da ich beide Perspektiven gut kenne, kann ich das entsprechend in meiner Arbeit berücksichtigen. Die Ansprüche von beiden Seiten sind zum Teil natürlich sehr unterschiedlich. Beide Seiten zu kennen, ist deshalb ein großer Vorteil.

Was könntest du dir noch in Zukunft vorstellen?

Ich wollte einfach was machen, das mich ausfüllt und sinnstiftend ist. Ich bleibe jetzt erst mal hier. Ich mag die Stimmung im Verband und das tolle Arbeitsumfeld. Gerade passt der Job einfach sehr gut zu meinen Lebensumständen.