Jan Cordes
Foto: Chris Göttert
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Die Geschichte hat viele Gesichter. Wir können in unsere eigene Vergangenheit schauen, uns mit anderen Ländern beschäftigen oder uns zum Beispiel für die Geschichte des Automobils, des Films oder der Mode interessieren. Wer etwas mit Geschichte machen will, hat vielfältige berufliche Möglichkeiten.
„In der Schule hat mich an Geschichte schon immer fasziniert, dass die Vergangenheit greifbar wird“, erinnert sich Gabriela Taube. Die 27-Jährige absolvierte ein Bachelorstudium in Geschichts- und Politikwissenschaften an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf und befindet sich aktuell im Masterstudium Geschichte. In den ersten vier Semestern belegte sie Basiskurse in Antike und Mittelalter und beschäftigte sich mit osteuropäischer Geschichte. Zudem übte sie, unterschiedliche Quellen wie Bilder, Artikel oder Handschriften, zeitlich und inhaltlich einzuordnen.
In den höheren Semestern konnte sich Gabriela Taube weiter spezialisieren. Dafür belegte sie unter anderem Aufbauseminare in den Epochen Mittelalter („Staufer und Welfen – der ‚deutsche‘ Thronstreit“) und Neuzeit („Die Außenpolitik Bismarcks“) sowie zu allgemeiner europäischer Geschichte („Europakonzepte von der Renaissance bis zur Gegenwart“). „Die Freiheit, die man in diesem Studium hat, ist für mich genau richtig“, resümiert die Studentin.
Idealerweise sollten Historiker/innen mehrere Sprachen beherrschen, um Quellen – die Basis jeder Geschichtsforschung – lesen zu können. Gabriela Taube kann Quellen in deutscher, italienischer, lateinischer und englischer Sprache auswerten. Französisch lernt sie zusätzlich noch, „um möglichst viele Fälle abdecken zu können“, wie sie sagt.
Ihr Berufsziel: Museumspädagogik. „Mich begeistert es, jeder Generation Wissen über die Vergangenheit vermitteln zu können. Und wechselnde Ausstellungen bedeuten auch, dass der Beruf viel Abwechslung mit sich bringt“, erklärt die angehende Historikerin.
Jan Cordes
Foto: Chris Göttert
„Wenn man vom Fach Geschichte in der Schule begeistert ist, dann könnte das Studium infrage kommen“, erklärt Berufsberater Jan Cordes von der Agentur für Arbeit in Düsseldorf. „Allerdings ist das Studium mit dem Unterricht in der Schule nicht vergleichbar, sondern viel komplexer“, erklärt er. „Die Französische Revolution zum Beispiel war 1789. Aber die Ereignisse, die dazu geführt haben, welche Konsequenzen daraus erwachsen sind und die Bearbeitung von Quellen – das alles geht über bloßes Auswendiglernen von Jahreszahlen und faktenbasiertem Wissen hinaus“, sagt der Experte, der selbst Historiker ist.
Geschichte kann man als Bachelorstudiengang an Universitäten mit verschiedenen Schwerpunkten studieren. Eine Spezialisierung ist entweder in einer bestimmten Epoche möglich, in einem Kulturraum wie Osteuropa oder in einem zugehörigen Fachbereich, beispielsweise in Kunst- oder Rechtsgeschichte. Wer gerne Lehrerin oder Lehrer werden will, muss sich für einen Lehramtsstudiengang einschreiben. Ein Ausbildungsberuf mit geschichtlichem Bezug ist der Beruf des/der Fachangestellten für Medien und Informationsdienste – der Fachrichtung Archiv oder Bibliothek. „Hier sichtet man alte Bücher oder Urkunden und pflegt sie in den Bestand ein, aber arbeitet nicht inhaltlich damit. Bei diesem Beruf stehen verwaltende, organisatorische und beratende Tätigkeiten im Vordergrund“, betont Jan Cordes.
Im Verlauf des Studiums seien Praktika und einschlägige Nebenjobs wichtig, um die eigene Nische zu finden. „Man muss herausfinden, was einem liegt“, weiß der Berufsberater. „Historiker/innen können in der Forschung arbeiten, im Museum, beim Denkmalschutz, im Archiv oder in der Erwachsenenbildung“, führt Jan Cordes aus. Außerdem können sie im Journalismus, in der Öffentlichkeitsarbeit, im Fundraising, Marketing oder Verlagswesen tätig sein. „Wenn man etwas mit Geschichte machen will, sollte man neugierig sein und gerne lesen, schreiben und recherchieren, Sprachen können und vor allem dicke Bücher mögen“, sagt Jan Cordes schmunzelnd.
Flexibilität ist besonders wichtig. Es gibt nur knapp 1.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, die als Historiker/innen mit einer dem Fach entsprechenden Tätigkeit betraut sind, erklärt Claudia Suttner vom Team Statistik und Arbeitsmarktberichterstattung der Bundeagentur für Arbeit. Denn Historiker/innen – wie bei den geisteswissenschaftlichen Studiengängen insgesamt – sind nicht auf ein bestimmtes Einsatzfeld festgelegt. „Sie arbeiten auch in Tätigkeiten, die eher fachfern sind, in denen sie ihre Kompetenzen einsetzen können, zum Beispiel im Bereich des Wissensmanagements“, sagt Claudia Sutter. Für einen gelungenen Berufseinstieg seien bei Absolventinnen und Absolventen geschichtsorientierter Studiengänge daher neben einem guten Abschluss immer auch Praxiserfahrung und ein gutes Netzwerk gefragt.
Das Onlinelexikon für Berufe der Bundesagentur für Arbeit bietet über 3.000 aktuelle Berufsbeschreibungen in Text und Bild. (Suchwort: Geschichte)
www.berufenet.arbeitsagentur.de
Die Studiensuche der Bundesagentur für Arbeit hilft dir bei der Auswahl von Studienort und Studienfach.
www.arbeitsagentur.de/studiensuche
Infoportal der Stiftung für Hochschulzulassung in Kooperation mit der Bundesagentur für Arbeit.
www.studienwahl.de
Der Artikel enthält ein Video mit weiteren Informationen.
Weitere Filme findest du auf der abi» Videoübersicht.
Stand: 27.03.2024
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