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Nach der Corona-Pandemie ist die Reiselust überall wieder gestiegen und auch der Arbeitsmarkt in der Branche wächst wieder. abi» hat nachgefragt, welche beruflichen Optionen die Reisebranche mit sich bringt.
Im Fremdenverkehrsamt, im Reisebüro oder bei Reiseveranstaltern, im Restaurant oder Hotel, in der Luftfahrt oder bei Kreuzfahrtunternehmen: Die Beschäftigungsmöglichkeiten im Tourismusbereich sind ebenso vielfältig wie die Reisevarianten. Den Zugang zur Branche können Abiturientinnen und Abiturienten durch Ausbildung oder Studium finden.
Der Job bringt mit sich, dass man immer dann arbeiten muss, wenn andere Freizeit oder Urlaub haben. Deshalb sind in dieser Branche auch so viele Mitarbeitende zu finden, für die der Job Berufung ist und die Herzblut mit einbringen.
Bernhard Straßer, Berufs- und Studienberater der Agentur für Arbeit Traunstein
„Wer sich mit einem Studium für den Tourismusarbeitsmarkt qualifizieren möchte, kann sich zwischen den Studiengängen Hotelmanagement und Tourismusmanagement entscheiden“, fasst Bernhard Straßer, Berufs- und Studienberater der Agentur für Arbeit Traunstein, zusammen. „Hier erwirbt man an Hochschulen Kenntnisse in Marketing, BWL und Management. Später kann man in führender Position im Hotel oder bei Reise- und Fremdenverkehrsunternehmen oder -verwaltungen arbeiten. Beide Studiengänge werden auch dual angeboten, so dass man entweder parallel eine Ausbildung in einem Betrieb absolviert oder sein Studium durch vertiefte Praxisphasen im Unternehmen ergänzt.“
Ein anderer Weg in den Tourismusbereich führt über Ausbildungen. So gehen in der Gastronomie Köche und Köchinnen oder Fachleute für Restaurants und Veranstaltungsgastronomie in die Lehre. Für das Hotel kann man sich als Hotelfachmann/-frau, als Kaufmann/-frau für Hotelmanagement oder schulisch als Assistent/in für Hotelmanagement qualifizieren lassen. Wer auf dem Flughafen arbeiten möchte, berät als Servicekaufmann/-frau Passagiere oder übernimmt als Kaufmann/-frau Luftverkehr organisatorische Aufgaben.“
Weiterhin gibt es unterschiedliche kaufmännische Berufe: „Kaufleute für Tourismus und Freizeit arbeiten beispielsweise in einem Fremdenverkehrsbüro, vermarkten und organisieren Tourismusangebote und organisieren Veranstaltungen“, informiert der Experte der Arbeitsagentur. „Tourismuskaufleute für Privat- und Geschäftsreisen dagegen arbeiten in Reisebüros und planen Urlaubs- und Geschäftsreisen." Touristikassistenten und -assistentinnen, die in Reisebüros oder bei Veranstaltern tätig sind, werden an landesrechtlich geregelten Berufsfachschulen ausgebildet.
Egal, ob Ausbildung oder Studium, für eine Tätigkeit in der Tourismusbranche ist Offenheit für fremde Menschen und Kulturen die Grundvoraussetzung: „Wichtig ist, dass man gerne mit Menschen zu tun hat, also über eine grundlegende Sozialkompetenz verfügt“, weiß Bernhard Straßer. „Das schließt auch Fremdsprachenkenntnisse ein, um mit den Gästen aus dem Ausland sprechen zu können. Außerdem ist Teamfähigkeit gefragt. Besonders in der Gastronomie arbeitet man häufig unter Druck und somit ist dort Belastbarkeit nötig. Für alle Berufe ist Flexibilität wichtig, vor allem bei den Arbeitszeiten: Der Job bringt mit sich, dass man immer dann arbeiten muss, wenn andere Freizeit oder Urlaub haben. Deshalb sind in dieser Branche auch so viele Mitarbeitende zu finden, für die der Job Berufung ist und die Herzblut mit einbringen.“
Wer in der Reisebranche vom Traumjob im Ausland träumt, braucht in den meisten Fällen etwas Geduld. „Die Studiengänge und Ausbildungen bereiten erst einmal für eine Tätigkeit im heimischen Tourismusbereich vor“, erläutert der Berufs- und Studienberater aus Traunstein. „Natürlich kann man sich dann später mit der entsprechenden Qualifikation auch einen Job im Ausland suchen.“
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So bietet die Reisebranche auf den zweiten Blick noch zahlreiche weitere Karrieremöglichkeiten, weiß der Experte: „Besonders in der Gastronomie und im Hotelwesen gibt es viele Möglichkeiten, um Karriere zu machen. Da kann man sich weit hocharbeiten.“
Durch die Erweiterung der Ausbildung der Restaurantfachleute auf den Bereich der Veranstaltungen bringen sie genauso wie Kaufleute für Tourismus und Freizeit zusätzlich Kenntnisse für den gefragten Bereich des Eventmanagements mit. Außerdem bieten Reisetrends neue Betätigungsmöglichkeiten: Nachhaltigkeitsreisen, die Individualisierung des Reisens und Entwicklungen wie Virtual oder Augmented Reality an den Urlaubsorten benötigen Fachkräfte, die diese Entwicklungen kompetent begleiten können.
Auch Claudia Suttner vom Team Arbeitsmarktberichterstattung der Bundesagentur für Arbeit sieht mit Verweis auf Daten des Statistischen Bundesamtes die Jobchancen wieder wachsen: „Das Interesse an Reisen – auch innerhalb Deutschlands – ist nach wie vor hoch und die Entwicklung im Tourismus weist auch im ersten Halbjahr 2023 nach oben.“
Weiterhin fasst sie zusammen: „Stark betroffen von der Corona-Pandemie erholt sich der Arbeitsmarkt in Tourismus, Hotellerie und Gastronomie (inkl. Köche) seit 2022 wieder, hat aber die gute Situation vor der Pandemie noch nicht wieder erreicht. Die Arbeitslosigkeit ist nach wie vor vergleichsweise eher hoch. 1,2 Mio. sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gab es 2022 in diesem Berufsbereich, 8 Prozent mehr als im Vorjahr, aber 5 Prozent weniger als noch 2019. Von den 51.000 gemeldeten Arbeitsstellen (neuer Höchststand für die ausgewählten Berufe) wandten sich gut 40 Prozent an Fachkräfte und 5 Prozent an höherqualifizierte Personen.“
Das Onlinelexikon für Berufe der Bundesagentur für Arbeit mit über 3.000 aktuellen Berufsbeschreibungen in Text und Bild (Suchwort: Tourismus)
Filmportal der Berufe der Bundesagentur für Arbeit (Suchworte: Tourismus, Reisen, Hotel)
Studienführer der Bundesagentur für Arbeit und der Stiftung für Hochschulzulassung, der das Studienfeld Tourismuswirtschaft, Sport- und Eventmanagement vorstellt
studienwahl.de/studienfelder/wirtschaftswissenschaften/tourismuswirtschaft-sport-eventmanagement
Hier kannst du in ganz Deutschland nach Studienfächern und -orten suchen
Stand: 06.11.2023
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