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Michael Remmy ist Leiter des Bundeswettbewerbs Fremdsprachen. Im Interview mit abi» erzählt er, wie der Wettbewerb abläuft, was man mitbringen sollte und was es zu gewinnen gibt.
Michael Remmy: Nein, ein Genie muss man nicht sein. Der Wettbewerb richtet sich an alle Kinder und Jugendlichen, die sprachbegabt und sprachbegeistert sind. Wer teilnimmt, sollte in jedem Fall Lust auf Sprache haben. Aber Sprachbegabung allein reicht nicht. Wir verstehen Talent ganzheitlich und haben neue gesellschaftliche Anforderungen im Blick. Das heißt bei uns: mit Menschen zu kommunizieren, im Team zusammenzuarbeiten und ungewohnte Situationen und Stress auszuhalten.
Wir wollen über die Angebote in der Schule hinaus neue Impulse setzen, fachlich und menschlich.
Michael Remmy, Leiter des Bundeswettbewerbs Fremdsprachen
Michael Remmy: Zu den Erstsprachen gehören Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch, aber auch Chinesisch. Und unser Format funktioniert auch bestens mit Latein und Altgriechisch! Dazu kommen elf weitere Sprachen, die man als Zweitsprache wählen kann. Der Sprachmix ist für uns zentral.
Michael Remmy: Wir wollen über die Angebote in der Schule hinaus neue Impulse setzen, fachlich und menschlich. Daher arbeiten wir mit sehr flexiblen Formaten, in denen man Sprache kreativ anwenden muss. Natürlich gibt es im Finale auch Essays und Einzelgespräche, aber besonders großen Spaß machen die kreativen Aufgaben: Theaterstücke, Exkursionen mit Präsentationen oder unser Escape Room im Wettbewerb SOLO Plus für die Oberstufe. Hier springen die Teilnehmenden ins kalte Wasser und testen ihre Kommunikationsfähigkeit aus.
Michael Remmy: In der Mittelstufe qualifiziert man sich über Landeswettbewerbe in der Wettbewerbskategorie SOLO. An der Kategorie SOLO Plus, der Kategorie für die Oberstufe, nimmt man mit zwei Fremdsprachen teil. Am Anfang steht immer ein Videobeitrag, manchmal mit ergänzendem Podcast.
Michael Remmy: Versuchen kann man es, aber wir haben Methoden, um das zu prüfen. Spätestens im Finale helfen KI-Tools ohnehin nicht mehr weiter. Dann muss man sich auf Sprache und sein Gegenüber einlassen, und das können nur Menschen.
Michael Remmy: Unsere Jurymitglieder haben alle mit Sprache und Kreativität zu tun. Von Lehrkräften bis zu Künstlerinnen und Künstlern sind viele Kompetenzen vertreten. Dabei sind auch immer Gutachter der Studienstiftung des deutschen Volkes. Unsere Bewertungskriterien sind sehr transparent auf unserer Website zu finden.
Michael Remmy: Für die Plätze 2 bis 4 gibt es Geldpreise, die ersten Plätze bekommen ein Stipendium der Studienstiftung. Etwa die Hälfte der Finalistinnen und Finalisten gewinnen einen Preis – aber am Ende nehmen alle viele wertvolle Erfahrungen mit, die auch aufs Berufsleben vorbereiten.
Stand: 19.04.2024
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