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Mehr als 400 Kooperationen gibt es zwischen deutschen und indischen Hochschulen. Worauf es bei der Vorbereitung auf ein Auslandsstudium in Indien ankommt, erzählt Anna Katharina Rusche, Leiterin des Referats Stipendienprogramme (Asien, Pazifik) beim Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD), im Gespräch mit abi».
Anna Katharina Rusche: An manchen indischen Unis gibt es Eingangstests, vor allem wenn keine Kooperation mit einer deutschen Universität besteht. Meine erste Empfehlung wäre, erst einmal nachzuschauen, ob die eigene Universität bereits Verbindungen zu einem Institut in Indien hat, was auch die Anerkennung von Credit Points vereinfachen kann. Die Sprache an indischen Hochschulen ist in der Regel Englisch.
Was die Sicherheit vor Ort angeht, sollte man sich gut überlegen, wo man wohnt und wie man zur Uni kommt.
Anna Katharina Rusche, Leiterin Stipendienprogramme (Asien, Pazifik) beim DAAD
Anna Katharina Rusche: Das indische Hochschulsystem ist das zweitgrößte Hochschulsystem der Welt und ganz anders als das deutsche. Es gibt sehr viel Auswahl, um die 900 Universitäten und knapp 40.000 Colleges. Während die Unis alle akademischen Abschlüsse vergeben können, gibt es an den Colleges in der Regel nur Bachelorabschlüsse. Die Unis sind sehr unterschiedlich. Manche werden von der Zentralregierung gefördert und finanziert, die State Universities werden von den Bundesstaaten finanziert.
Anna Katharina Rusche: Zu Impfungen sollte man sich auf jeden Fall an einem Tropeninstitut beraten lassen. Innerhalb Indiens gibt es sehr große Unterschiede bei den klimatischen Bedingungen. Es kann sehr heiß werden, lange am Stück und auch über Nacht. Bibliotheken und Lehrräume sind oft sehr stark klimatisiert, da sollte man ein wenig aufpassen, wenn man diese Temperaturunterschiede nicht gewohnt ist. Vor Ort sollte man kein Wasser aus der Leitung trinken oder Eiswürfel benutzen. Das sollte man durchgehend beachten, auch bei einem längeren Aufenthalt. Was die Sicherheit vor Ort angeht, sollte man sich gut überlegen, wo man wohnt und wie man zur Uni kommt. Das Wohnheim auf dem Campus ist etwas anderes, als wenn man erst mit dem überfüllten öffentlichen Nahverkehr durch die Stadt muss.
Anna Katharina Rusche: Da gilt das gleiche wie für alle Auslandsaufenthalte: Zunächst eine Zielinstitution und einen Studiengang dort auswählen und mit der eigenen Hochschule abstimmen. Die Visa-Erteilung kann unter Umständen recht lange dauern, vor allem ohne etablierte Hochschulkooperation mit der Ziel-Uni. Gute Kontakte findet man oft über das International Office – wenn es das an der Hochschule gibt. Man sollte sich auch informieren, ob es vor Ort ein Generalkonsulat gibt, Notfallnummern aufschreiben und sich auf der Krisenvorsorgeliste registrieren.
Anna Katharina Rusche: Das Studium in Indien ist generell gebührenpflichtig. Die Gebühren sind für ausländische Studierende oft höher als für einheimische. Gerade an privaten Universitäten kann es sehr teuer werden. Förderungsmöglichkeiten gibt es über den DAAD und andere Förderorganisationen, diese wiederum findet man alle bei uns online in der Stipendiendatenbank. Unterschiede gibt es zum Beispiel je nach akademischem Grad und der Länge des Aufenthalts. Wenn man einen Semesteraufenthalt plant, sollte man am besten versuchen, das mit der eigenen Universität über das PROMOS-Programm zu machen, das auch vom DAAD gefördert wird.
Das Infoportal der Bundesagentur für Arbeit und der Stiftung für Hochschulzulassung. Hier findest du Informationen rund ums Studium.
www.studienwahl.de
Beim Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) kannst du nach Programmen und Stipendien fürs Auslandsstudium suchen.
daad.de
Hier gibt es Infos und Tipps rund um Reisen ins Ausland, von Freiwilligendiensten über Berufsausbildungen bis zum Studium.
www.rausvonzuhaus.de
Infoportal der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) zu deutschen Hochschulen, deren Studien- und Promotionsmöglichkeiten sowie internationale Kooperationen
www.hochschulkompass.de
Stand: 30.09.2024
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