Bauingenieur im Wohnungsbau:
Damit das Bauvorhaben rund läuft
Johannes Fahrenholz (34) arbeitet als Bauingenieur bei der Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH (LWB). Dort leitet er Wohnungsbauprojekte und ist in dieser Position für deren erfolgreichen Abschluss verantwortlich.
Du arbeitest doch sicherlich in so einem Statikbüro!“ – Reaktionen dieser Art bekommt Johannes Fahrenholz oft zu hören, wenn er anderen erzählt, was er studiert hat. Ein Klischee, über das der 34-Jährige nur den Kopf schütteln kann und welches er gerne aufklärt: „Der Beruf des Bauingenieurs ist enorm vielfältig. Dank der sehr breiten Ausbildung in den unterschiedlichen Teilgebieten gibt es viele Einsatzgebiete und Entwicklungsmöglichkeiten – vom konstruktiven Ingenieurbau über Baubetriebswesen, Baustoffprüfung und -informatik bis hin zum Bereich Wasser und Umwelt.“ Dementsprechend reichen die Optionen für den Berufseinstieg von der Privatwirtschaft über den öffentlichen Sektor bis zur Amtsstube, dem Ingenieurbüro oder der Selbstständigkeit.
Johannes Fahrenholz
Foto: Sabrina Lieb
Für Johannes Fahrenholz, der einen Bachelor of Engineering in Bauingenieurwesen an der Hochschule Koblenz absolviert hat, stand schnell fest, dass er raus auf die Baustelle will. „Ich wollte unmittelbar mitgestalten und erleben, wie Bauprojekte voranschreiten und abgeschlossen werden. Es ist faszinierend, dabei zu sein, wenn Bleibendes entsteht. Zudem wollte ich gerne Verantwortung übernehmen“, sagt Johannes Fahrenholz. Mit dem Bachelor-Abschluss sei es kein Problem, sich auch für eine Bau- beziehungsweise Projektleitung zu empfehlen, vorausgesetzt, dass die für eine solche Position nötigen Soft Skills wie Flexibilität, Empathie, Durchsetzungsvermögen und Belastbarkeit mitgebracht werden. So startete er seine Karriere nach dem Studium als Bauleiter bei einem Unternehmen im Bereich Verkehrswegebau. Seit gut einem Jahr ist die Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH (LWB) seine Arbeitgeberin.
Nun laufen bei dem Bauingenieur viele Fäden zusammen. Als Vertreter der Bauherrin trifft er Absprachen mit allen am Projekt Beteiligten, darunter Architekten, Ämter und Behörden sowie beauftragte Baufirmen. „Mein Job ist es, im Idealfall die Interessen aller Akteure unter einen Hut zu bringen“, fasst der Bauingenieur zusammen. Eine Verantwortung, die von der Planungsphase über die Auftragsvergaben bis hin zum unmittelbaren Bau reicht.
Mit mehr als 35.000 Wohnungen ist die LWB das größte kommunale Wohnungsunternehmen in Sachsen und setzt als Partner der Stadt städtebauliche und wohnungspolitische Ziele um. Dazu gehört auch der soziale Wohnungsbau. „Unsere Herausforderung ist die Wirtschaftlichkeit der Projekte. Es gibt klare Kostengrenzen für den geförderten Wohnungsneubau, die durch den Freistaat Sachsen definiert sind und die wir nicht überschreiten dürfen. Wir müssen kostenbewusst bauen, damit Wohnen bezahlbar bleibt, und dennoch hohe Anforderungen an die Qualität erfüllen“, erklärt der Projektleiter, der seine Leidenschaft für das Bauingenieurwesen erstmals während eines Schulpraktikums in einem Architekturbüro entdeckt hat.
Ästhetik mit Pragmatismus und Technik zu verbinden, das sei für ihn das Spannende an der Planung städtebaulicher Projekte. Und die Zusammenarbeit im Team, das er vom Büro aus und auf der Baustelle koordiniert, mache Spaß und sei oft Inspiration. „Es ist definitiv ein tolles Gefühl, wenn ein Projekt am Ende alle gesteckten Ziele erreicht und ich als Teil eines erfolgreichen Teams daran Anteil habe.“
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