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Innenarchitektin: Gestaltung für die Seele

Die Hamburger Innenarchitektin Anni Rosenberg (33) kümmert sich um die Planung und die Gestaltung von Innenräumen – zum Beispiel in Krankenhäusern, Hotels und Bürogebäuden.

Eine Liege und ein Sitzmöbel vor zwei Schrankwänden in einer Ausstellung eines Möbelhauses

Welchen Anstrich bekommen die Wände? Welcher Belag eignet sich für den Boden? Ist Holz das passende Material für die Möbel und welche Lichtstimmung wollen wir erzeugen?

Wenn Anni Rosenberg über das Konzept eines Objekts nachdenkt, muss sie viele Faktoren beachten. Am Ende ist eines besonders wichtig: eine Wohlfühl-Atmosphäre zu schaffen, in der sich die Menschen, die den Raum nutzen, gerne aufhalten.

Seit mehr als fünf Jahren arbeitet die 33-Jährige als Innenarchitektin in der Hamburger Niederlassung des Büros „brandherm + krumrey interior architecture“. Gemeinsam mit rund 30 Kolleginnen und Kollegen kümmert sie sich um die Ausstattung und Gestaltung von Krankenhäusern, Hotels, Bürogebäuden und Privathäusern. Meistens betreut Anni Rosenberg vier bis fünf Projekte gleichzeitig. Manchmal nur für ein paar Wochen, manchmal für mehrere Jahre. Gerade hat sie die Gestaltung eines neu errichteten Psychiatrischen Klinikums abgeschlossen, an dessen Inneneinrichtung sie gemeinsam mit einer Kollegin vier Jahre lang gearbeitet hat.

Das Thema der heilfördernden Gebäude – wie Krankenhäuser oder Psychiatrien – findet Anni Rosenberg besonders interessant. „Dass man mit Gestaltung positiven Einfluss auf die Gesundheit der Bewohner nehmen kann, indem man beispielsweise die richtigen Farben und Materialien nutzt, ist ein wahnsinnig spannender Aspekt.“

  • Anni Rosenberg ist Innenarchitektin

    Es kann herausfordernd sein, einen Kompromiss zu finden, aber genau das ist auch reizvoll und bereichernd. Die zwischenmenschliche Kommunikation ist in meinem Beruf genauso wichtig wie das kreative Arbeiten.

    Anni Rosenberg (33), Innenarchitektin

Abwägen zwischen Theorie und Realität

Als Vorbereitung auf ein solches Projekt liest die gebürtige Berlinerin viel Fachliteratur. Nach der Erstellung der ersten Entwürfe folgen konzeptionelle Besprechungen mit dem Auftraggeber oder der Auftraggeberin und dann in anderen Bauphasen mit den beteiligten Ausbaufirmen und anderen Fachplanerinnen und Fachplanern. Dabei gilt es, einen genauen Blick auf die Ansprüche der Kundinnen und Kunden zu werfen und diese dann mit den Rahmenbedingungen abzugleichen: „Die große Frage ist immer: Was können wir umsetzen? Das ist ein Abwägen zwischen Theorie und Realität. Manches lässt sich einfach aus finanziellen oder zeitlichen Gründen nicht machen.“

Gerade diese Gespräche mit anderen Fachleuten, etwa Hochbauarchitekt/innen, Lichtplaner/innen oder Handwerker/innen wie Elektriker/innen, gefallen Anni Rosenberg. „Es kann herausfordernd sein, einen Kompromiss zu finden, aber genau das ist auch reizvoll und bereichernd. Die zwischenmenschliche Kommunikation ist in meinem Beruf genauso wichtig wie das kreative Arbeiten.“ Auch Organisationstalent und ein Sinn für Struktur seien wichtig, meint Anni Rosenberg. Dabei zähle nicht, den eigenen Geschmack durchzusetzen, sondern intensiv auf die Bedürfnisse und Vorstellungen der Kunden einzugehen: „Wie ich privat einen Raum einrichten würde, darf in meinem Job keine Rolle spielen. Um erfolgreich zu sein, muss ich mich komplett in meine Kunden hineinversetzen können.“

Den Möbelkatalog immer in der Hand

Die Liebe zur Gestaltung begleitet Anni Rosenberg schon ihr ganzes Leben. Bereits als Kind wollte sie immer und immer wieder Räume in ihrem Elternhaus umgestalten und verändern. „Ich habe meinen Eltern ständig den Möbelkatalog unter die Nase gehalten und Vorschläge gemacht, was wir wie einrichten oder umbauen könnten“, erzählt sie lachend. „Irgendwann meinte meine Mutter: Willst du das nicht beruflich machen?“ Keine schlechte Idee, fand Anni Rosenberg und absolvierte zunächst ein Schüler-Praktikum in einem Innenarchitekturbüro. Die Begeisterung war groß und so bewarb sie sich um einen Studienplatz im Fach Innenarchitektur an der Hochschule Wismar. Um diesen zu ergattern, musste sie nicht nur ein dreimonatiges handwerkliches Praktikum in einer Tischlerei vorweisen, sondern auch in einem mehrstufigen Auswahlverfahren überzeugen. „Dabei stand unter anderem unser Sinn für Formen und Farben im Mittelpunkt, aber auch die Frage nach der Motivation, die uns zu diesem Studienfach führt.“

Auch acht Jahre nach der akademischen Ausbildung hat sie diese Motivation, Räume zu gestalten, die Menschen inspirieren und in denen sie ihre Bedürfnisse ausleben können, nicht verloren: „Es gibt da diesen einen Moment, den ich besonders schätze. Wenn man das erste Mal gemeinsam mit den Kunden in dem fertigen Raum steht und deren Begeisterung für das Ergebnis spürt – das ist die schönste Bestätigung für die Mühe und für unseren Beruf.“

Weitere Informationen

BERUFENET

Das Onlinelexikon für Berufe der Bundesagentur für Arbeit mit über 3.000 aktuellen Berufsbeschreibungen in Text und Bild (Suchwort: Innenarchitekt/in)
www.arbeitsagentur.de/berufenet

studienwahl.de

Infoportal der Bundesagentur für Arbeit und der Stiftung für Hochschulzulassung.
www.studienwahl.de

BERUFE.TV

Filmportal der Bundesagentur für Arbeit
www.berufe.tv

Jobsuche der Bundesagentur für Arbeit

www.arbeitsagentur.de/jobsuche

Bund deutscher Innenarchitekten

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