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Lena Drechsel (28) arbeitet als Beamtin im gehobenen Zolldienst. Gemeinsam mit ihrem Team in Frankfurt am Main ist sie im Einsatz, wenn Unternehmen Arbeitskräfte nicht nach dem gesetzlichen Mindestlohn bezahlen oder nicht ordnungsgemäß zur Sozialversicherung anmelden. Dabei erlebt sie auch menschliche Schicksale.
Hinweise auf Schwarzarbeit in einer Firma erhalten Lena Drechsel und ihr Team häufig von Bürgerinnen und Bürger. „Das können ehemalige Arbeitskräfte sein, die zum Beispiel ihren Lohn nicht bekommen haben, oder aufmerksame Nachbarinnen und Nachbarn“, erzählt sie. Auch die Agentur für Arbeit oder die Polizei stoßen manchmal auf Unstimmigkeiten.
Die 28-Jährige leitet ein Team der Finanzkontrolle Schwarzarbeit beim Hauptzollamt in Frankfurt. Kontrolliert werden vor allem Betriebe in der Reinigungsbranche, vom Einzelunternehmen bis zum Unternehmen mit mehreren tausend Mitarbeitenden. „Das kann in einem Hotel sein, auf dem Messegelände oder bei einer Reinigungskraft in der U-Bahn“, sagt Lena Drechsel. Schwarzarbeit wird in erster Linie verfolgt, weil dem Staat dadurch Sozialabgaben und Steuergelder verloren gehen. „Es ist auch einfach unfair gegenüber anderen Firmen, die ihre Beschäftigten ordentlich anmelden und sich an die Gesetze halten.“
Interessant ist mein Job insbesondere durch die Vielseitigkeit und Abwechslung zwischen Innen- und Außendienst.
Lena Drechsel, Beamtin im gehobenen Zolldienst
Immer wieder erlebt die Zollbeamtin, welche menschlichen Schicksale hinter der Schwarzarbeit stehen. „Menschen werden teilweise ausgebeutet. Wir hatten schon Fälle, in denen Arbeitnehmer in überbelegten und verschimmelten Sammelunterkünften leben mussten“, erinnert sie sich. Betroffen sind meist Arbeitskräfte, die aus dem Ausland mit Versprechungen auf einen gut bezahlten Job gelockt werden. Da diese Menschen oft keinen Aufenthaltstitel haben, sehen sie kaum eine Möglichkeit, sich dagegen zu wehren. „Das ist eine furchtbare Situation für die Betroffenen – umso wichtiger ist es, dagegen vorzugehen“, betont Lena Drechsel.
Im Hauptzollamt Frankfurt gibt es weitere Arbeitsbereiche, etwa die Reisenden- und Frachtabfertigung am Flughafen, das Ahnden von Ordnungswidrigkeiten, aber auch Verwaltungsaufgaben. Lena Drechsel könnte als Zollbeamtin im gehobenen Dienst in fast jeder Abteilung arbeiten. Die Voraussetzung für den gehobenen Dienst ist ein dreijähriges duales Studium an der Hochschule des Bundes im Fachbereich Finanzen in Münster. Zum Studienplan gehören unter anderem Module wie „Allgemeines Steuerrecht“, „Verwaltungspsychologie“ und „Betriebswirtschaftslehre“. Auch eine praktische Ausbildung in der Dienststelle ist Teil des Vorbereitungsdienstes.
Nach dem Studium war Lena Drechsel zwei Jahre in der Pressestelle des Hauptzollamts tätig, seit 2020 arbeitet sie bei der Finanzkontrolle Schwarzarbeit. Als Teamleiterin prüft und ermittelt sie zwar weiterhin selbst, ihre Hauptaufgabe besteht jedoch darin, zusammen mit ihrem Stellvertreter die Arbeit des zehnköpfigen Teams zu koordinieren und als Ansprechpartnerin für ihre Kolleginnen und Kollegen zur Verfügung zu stehen.
„Interessant ist mein Job vor allem durch die Vielseitigkeit und die Abwechslung zwischen Innen- und Außendienst“, sagt die 28-Jährige. Im Außendienst befragt Lena Drechsel beispielsweise Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu ihrem Beschäftigungsverhältnis oder durchsucht die Firmenräume von Beschuldigten. Jeder Einsatz ist anders – und dadurch für die Beamtin immer spannend. Die meiste Zeit sichtet und wertet sie zwar Dokumente und Geschäftsunterlagen aus. „Trotzdem wird es nie langweilig, weil es oft komplexe Fälle sind.“
Als Zollbeamtin hat Lena Drechsel viele Weiterbildungsmöglichkeiten. „Ich könnte zum Beispiel selbst lehren“, erklärt sie. Auch ein Wechsel in ein anderes Sachgebiet ist möglich. „Derzeit kann ich mir jedoch keine andere Tätigkeit vorstellen; ich mag meinen Job und meine Kolleginnen und Kollegen um mich herum.“
Das Netzwerk für Berufe der Bundesagentur für Arbeit mit über 3.000 aktuellen Berufsbeschreibungen in Text und Bild (Suchwort: Beamt(er/in) – gehobener Zolldienst)
Das Filmportal der Bundesagentur für Arbeit listet 350 Filme über Ausbildungsberufe und Studiengänge.
Infoportal der Bundesagentur für Arbeit und der Stiftung für Hochschulzulassung. Hier findest du Informationen rund ums Studium.
In der Studiensuche kannst du recherchieren, welche Studiengänge an welchen Hochschulen in Deutschland angeboten werden.
Interessenvertretung für Beamtinnen und Beamte sowie Tarifbeschäftigte im öffentlichen Dienst und im privaten Dienstleistungssektor
www.dbb.de
Übersicht über Ausbildungen und Karrieremöglichkeiten beim Zoll
www.zoll.de/karriere
Stand: 13.06.2025
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