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Max Wernerson (37) ist Aurora Guide in Tromsø, Nordnorwegen. Sein Arbeitsalltag umfasst nicht nur das Planen von Routen und die Betreuung von Gruppen, sondern vor allem eines: die Jagd nach den Nordlichtern.
Max Wernersons Berufsalltag in der Stadt 340 Kilometer nördlich des Polarkreises ist oft abenteuerlich. „Vor drei Tagen erst sind wir bei Windgeschwindigkeiten von 100 km/h nahe der finnischen Grenze steckengeblieben“, erzählt er. „Die Schneewehen haben sich schneller aufgetürmt, als wir sie wegschaufeln konnten.“
Der gebürtige Sachse arbeitet seit mittlerweile sieben Jahren als sogenannter Aurora Guide für eine Reiseagentur in Tromsø.
Es ist schon ein Luxus, dafür bezahlt zu werden, fast jede Nacht gigantische Nordlichter zu sehen.
Max Wernerson, Aurora Guide und Fotograf
Eigentlich hatte Max Wernerson an der TU Bergakademie Freiberg Geologie studiert. Nach dem Studium brach er zu einer ausgedehnten Weltreise auf. Während dieser Zeit begann er, als Reiseleiter zu arbeiten. Zuerst nur zum Spaß, aber er merkte bald, dass er ein Talent dafür hat. Auch sein Hintergrund als Geologe kommt ihm dabei zugute: Er hat nicht nur viel Fachwissen über die Naturphänomene, die er zeigt, es fällt ihm auch leicht, komplexe wissenschaftliche Sachverhalte einfach zu vermitteln.
Im Januar 2018 zog Max Wernerson nach Tromsø und fand dort seinen ersten Job als Guide, damals noch bei Landausflügen von Kreuzfahrtprogrammen. Dann bot ihm ein Freund in seiner neu gegründeten Reiseagentur eine Stelle als Aurora Guide an. Max Wernerson sagte zu und lebt seitdem in Norwegen. Der bürokratische Aufwand hielt sich in Grenzen: Da Norwegen zum Europäischen Wirtschaftsraum gehört, dürfen EU-Bürger dort ohne gesonderte Arbeitserlaubnis Geld verdienen und sind automatisch krankenversichert. Selbst der Rentenanspruch in Deutschland verändert sich dadurch nicht. In Norwegen gilt das Europarecht, das die Sozialversicherungssysteme verschiedener Länder koordiniert.
Der Arbeitstag eines Aurora Guides beginnt spät. Gegen 16 Uhr beginnt Max Wernerson mit den Vorbereitungen für die Tour. Er checkt zuerst den Wetterbericht, dann Satellitenbilder und die Sonnenaktivität – alles, um eine Route zu planen, bei der die Chance möglichst hoch ist, Nordlichter zu Gesicht zu bekommen. Denn dafür buchen Gäste den Reiseleiter: um einen Blick auf die tanzenden Lichter am Himmel zu erhaschen.
In Tromsø klappt das ganz gut. Von Ende August bis Ende April erscheinen die Nordlichter fast täglich über der Stadt. Das Problem ist allerdings die Wolkendecke. Bei schlechtem Wetter könnte man direkt unter der Aurora stehen und würde es trotzdem nicht bemerken. Hier kommt Max Wernerson ins Spiel. Nachdem er alle notwendigen Daten überprüft hat, macht er sich auf den Weg zur Sammelstelle im Stadtzentrum. Dort startet gegen 17:30 Uhr die Tour – mit acht bis maximal fünfzehn Gästen, einem Fahrer und einem Guide, der sich ganz darauf konzentrieren kann, die Nordlichter zu finden.
In manchen Nächten gelingt das sofort, in anderen dauert die Suche länger. Immer wieder hält der Bus an, damit Max Wernerson den Himmel kontrollieren kann. Oft lassen sich mit einer Kamera auch schwache Nordlichter erkennen, die mit bloßem Auge nicht zu sehen sind. Haben sie eine gute Stelle gefunden, baut die Gruppe dort ein Camp auf. Eine Feuerstelle wird angezündet, Thermoanzüge werden verteilt und dann ist Zeit, um die Nordlichter zu bewundern. Max Wernerson fungiert hier auch als Fotograf - die Bilder dieser Reportage sind zum Beispiel auf einer seiner Touren entstanden. Außerdem berät er Gäste, die selbst Bilder von der Aurora machen wollen, bei technischen Fragen.
Die Tour endet wieder im Stadtzentrum von Tromsø, je nach Wetter zwischen 23 Uhr und 2:30 Uhr. Damit ist Max Wernersons Arbeitstag aber noch nicht vorbei. Er bearbeitet die Bilder, die an diesem Abend entstanden sind, und schickt sie an die Gäste. Feierabend hat er erst gegen 3 Uhr morgens.
Natürlich gibt es auf solchen Touren auch Schwierigkeiten. Schlechte Wetterverhältnisse oder schwierige Gäste können zur Herausforderung werden. „Es ist wichtig, dass man in diesem Beruf gut mit Menschen umgehen kann und professionell auftritt“, meint Max Wernerson.
Trotz aller Herausforderungen ist er mit seinem Beruf sehr zufrieden und möchte ihn auch in Zukunft ausüben. Er mag die Abwechslung, das Abenteuer und dass man vorher nie genau weiß, wie eine Tour ausgeht. Und: „Es ist schon ein Luxus, dafür bezahlt zu werden, fast jede Nacht gigantische Nordlichter zu sehen.“
Stand: 10.03.2025
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