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Für viele ist es ein Traum, im Berufsleben für eine Weile oder auch für immer im Ausland zu arbeiten, neue Kulturen kennenzulernen und den eigenen Horizont zu erweitern. Möglichkeiten gibt es zahlreiche – vom Auswärtigen Dienst über die klassische Entsendung bis hin zur Arbeit für ein Unternehmen im Ausland.
Der Weg in die Führungsebene einer deutschen Botschaft im Ausland ist lang. Claudia Rohde (49), Kanzlerin der Deutschen Botschaft in Warschau, begann ihre Ausbildung vor 30 Jahren. Damals studierte die Diplom-Verwaltungswirtin beim Auswärtigen Amt. „Ich wollte etwas mit Sprachen machen“, beschreibt sie ihre Motivation für den Beruf, „viel mit Menschen arbeiten, mit anderen Kulturen und eben im Ausland.“
Mittlerweile bildet sie zusammen mit dem Botschafter und dem ständigen Vertreter des Botschafters eine Managementeinheit und ist damit Teil des Leitungsteams. Ihre Aufgaben sind vielfältig: von Personalverantwortung über Finanzverwaltung und Liegenschaftsmanagement bis hin zur Ansprechpartnerin in Krisenfragen. Mehr über Claudia Rohdes Berufsalltag erfährst du im Interview.
Ins Ausland zu gehen lohnt sich immer. Man gewinnt einfach so viele Lebenskompetenzen, die einem im späteren Berufsleben sehr weiterhelfen können.
Sarah Dräger, Beraterin bei der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) der Bundesagentur für Arbeit
Neben dem Auswärtigen Dienst gibt es weitere Möglichkeiten, im Ausland zu arbeiten. „Ganz klassisch ist natürlich die Entsendung. Das heißt, man arbeitet für einen deutschen Arbeitgeber und wird von diesem für die Tätigkeit, die man ausübt, ins Ausland geschickt“, erklärt Sarah Dräger, Beraterin bei der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) der Bundesagentur für Arbeit. Das hat den Vorteil, dass Fragen zu Einreisebestimmungen und Aufenthaltsrecht über den deutschen Arbeitgeber geregelt werden und die Sozialabgaben (Beiträge zur Kranken-, Renten-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung) weiterhin in Deutschland gezahlt werden. Das trifft auch auf Außendiensteinsätze zu, die zum Beispiel im Ingenieurbereich oder im Baugewerbe üblich sind. Der deutsche Arbeitsvertrag läuft einfach weiter, auch wenn man im Ausland arbeitet.
Grundsätzlich unterscheidet man zwei Formen: Die Abordnung oder Delegation hat eine kurzfristige Laufzeit von 3 bis 12 Monaten. Sie ist vor allem im öffentlichen Dienst, bei Organisationen wie dem Deutschen Roten Kreuz oder auch im auswärtigen Dienst (etwa in Botschaften) üblich. Entsendungen und Außendienste haben dagegen eine mittelfristige Dauer von 12 bis 48 Monaten oder länger. Sowohl Entsendungen als auch Außendienste sind oft an ein bestimmtes Projekt gebunden. Entsendungen kommen zudem in der Regel nur für höhere Positionen infrage, etwa im Managementbereich oder für Führungskräfte.
„Eine andere Möglichkeit ist, sich direkt bei einem Arbeitgeber im Ausland zu bewerben. Zum Beispiel bei einem großen deutschen Konzern wie Lufthansa oder Mercedes, die Niederlassungen im Ausland haben“, ergänzt ZAV-Berater Maximilian Gebhardt. Anders als bei einer Entsendung erhält man hier einen Arbeitsvertrag, der den Konditionen des jeweiligen Landes entspricht. Trotz deutscher Muttergesellschaft.
Neben der Direktbewerbung bei Auslandsniederlassungen deutscher Unternehmen besteht natürlich immer die Möglichkeit, sich bei einem ausländischen Arbeitgeber zu bewerben, wie zum Beispiel Max Wernerson, der mit abi» über seinen Berufsalltag als Reiseleiter in Norwegen gesprochen hat. Wichtig ist hier vor allem, die eigenen Bewerbungsunterlagen anzupassen. Je nachdem, in welchem Land man sich bewirbt, sind die Standards sehr unterschiedlich. Mehr über die Unterschiede erfährst du hier.
Eine Besonderheit bildet die Arbeit bei großen internationalen Organisationen wie den Vereinten Nationen (UN) oder der Europäischen Union (EU). „Um hier einen Einstieg zu finden, ist es wichtig, über aktuelle globale Probleme und Stellenangebote informiert zu sein“, weiß Hellmut Meinhof, Leiter des Büros Führungskräfte zu Internationalen Organisationen der Bundesagentur für Arbeit. Interessierte sollten vor allem Spaß an der Arbeit in einem multikulturellen Umfeld und die Bereitschaft zur Mobilität mitbringen. Fach- und Sprachkenntnisse sind natürlich wichtig, aber Hellmut Meinhof betont vor allem die Bedeutung sozialer Kompetenzen. Diplomatie, Verhandlungsgeschick und der Aufbau und die Pflege von Netzwerken sind wichtige Bestandteile der Arbeit bei einer multilateralen Organisation. Konkrete Zugänge finden sich zum Beispiel über das Karriereportal des Auswärtigen Amtes, über Karrieremessen oder Newsletter. Die Bewerbung erfolgt meist in mehreren Schritten über Assessment-Center und Auswahlverfahren.
Bevor man sich auf diesen Berufsweg begibt, sollte man zunächst seine Motivation klären, denn: „Solche Stellen sind zwar von den Rahmenbedingungen her sehr attraktiv, aber der Weg dorthin ist wettbewerbsintensiv, die Arbeit selbst anspruchsvoll und erfordert ein hohes Maß an Resilienz, also psychischer Belastbarkeit“, weiß Hellmut Meinhof. Menschen, die einen Quereinstieg anstreben oder am Beginn ihres Berufslebens stehen, können Angebote wie das Carlo-Schmidt-Programm helfen. Dort können niedrigschwellig, zum Beispiel in Form von Praktika, Erfahrungen gesammelt werden, die eine spätere Bewerbung erleichtern.
Der Beratungsbedarf hat sich in den vergangenen Jahren gewandelt. Viele lassen sich heute in sozialen Netzwerken zu einem Auslandsaufenthalt inspirieren, berichten Sarah Dräger und Maximilian Gebhardt von der ZAV. Auch Länder wie Thailand, das Emirat Dubai oder südamerikanische Staaten stehen inzwischen im Mittelpunkt des Interesses.
Wer plant, im Berufsleben ins Ausland zu gehen, kann schon während der Schulzeit mit den Vorbereitungen beginnen. „Fremdsprachenkenntnisse sind das A und O“, weiß Sarah Dräger. Um die Chancen auf einen erfolgreichen Auslandsaufenthalt zu erhöhen, raten die beiden außerdem, Beratungsangebote wie das der ZAV anzunehmen. Denn: „Es lohnt sich immer, ins Ausland zu gehen. Man gewinnt einfach so viele Lebenskompetenzen, die einem im späteren Berufsleben sehr helfen können.“
Stand: 10.03.2025
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