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Regionalwissenschaftlerin – Afrika-Studien: An der Schnittstelle zwischen Afrika und Deutschland

Ansprechpartnerin für die Büroteams in Westafrika und Projektmanagerin: Diese Rolle hat Elisabeth Massute (33) im Afrikareferat der Heinrich-Böll-Stiftung e.V. in Berlin inne.

Ein Mann in grünem T-Shirt hält eine Enzyklopädie von Afrika in seinen Händen. Auf dem Titel ist der Umriss des afrikanischen Kontinents abgebildet.

Warum geraten die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans- und intergeschlechtliche Menschen in einigen afrikanischen Ländern zunehmend unter Druck? Was können die Aktivistinnen und Aktivisten vor Ort gegen verschärfte Gesetzesentwürfe, gegen Diskriminierung und Gewalt tun? Diese Fragen standen im Mittelpunkt eines zweitägigen Workshops in den Räumen der Heinrich-Böll-Stiftung in Berlin, den Elisabeth Massute zusammen mit einer Kollegin organisierte. „Meine Kollegin ist bei uns als Gender Focal Point speziell für Projekte zu Themen der Gleichstellung zuständig“, erklärt die Afrika-Referentin. „Deswegen haben wir diesen Workshop gemeinsam geplant und begleitet.“

Die Aufgaben teilten die beiden entsprechend untereinander auf. Während ihre Kollegin die Kommunikation mit anderen Gender Focal Points übernahm, führte Elisabeth Massute Vorgespräche mit möglichen Moderatorinnen und Moderatoren und kontaktierte politische Akteurinnen und Akteure, die bei diesem Austausch mit dabei sein sollten. Auch für eine reibungslose Logistik sorgten die beiden, organisierten etwa die Anreise und Unterkunft der Aktivistinnen und Aktivisten aus Afrika sowie der Stiftungskolleginnen und -kollegen aus den dortigen Büros. Darüber hinaus wurden Termine bei Einrichtungen wie dem Auswärtigen Amt oder dem Bundestag abgestimmt.

  • Ein Porträt-Foto von Elisabeth M.

    Zu unserer Arbeit gehört es unter anderem, das Thema Energiegerechtigkeit oder auch politische Analysen vom Kontinent in den deutschen politischen Raum einzubringen, wie vor den letzten Wahlen in Nigeria.

    Elisabeth Massute, Regionalwissenschaftlerin Afrika-Studien

Unterschiedliche Perspektiven verbinden

Die Heinrich-Böll-Stiftung ist mit fünf Büros auf dem afrikanischen Kontinent vertreten. Für zwei davon – in Senegal und Nigeria – fungiert Elisabeth Massute als Ansprechpartnerin in Deutschland. „Zu unserer Arbeit gehört es unter anderem, das Thema Energiegerechtigkeit oder auch politische Analysen vom Kontinent in den deutschen politischen Raum einzubringen, wie vor den letzten Wahlen in Nigeria“, erläutert sie. Die enge Zusammenarbeit und das nötige Networking setzen voraus, teamfähig zu sein und gut kommunizieren zu können. Auch Fremdsprachen sind unverzichtbar, in ihrem Fall neben Englisch auch Französisch als Landessprache im Senegal.

Mit internationalen Partnerinnen und Partnern, aber auch mit deutschen Stipendiatinnen und Stipendiaten eng zusammenzuarbeiten, das fasziniert die Regionalwissenschaftlerin besonders an ihrem Aufgabenfeld. „So kommen bei all unseren Themen ganz unterschiedliche Perspektiven zusammen, und das spiegelt sich auch in der Vielseitigkeit der Tätigkeiten wider.“ Von der Strategieentwicklung bis hin zur Veranstaltungsorganisation ist alles dabei. Elisabeth Massute führt auch Interviews und produziert Podcasts. „Fit zu sein in Social Media ist zwar kein Muss, aber durchaus ein Vorteil“, stellt sie fest. „So können wir umso besser mit unserer Kommunikationsabteilung zusammenarbeiten.“

Kindheit in Südafrika

Schon früh war Elisabeth Massute mit den sozialen Ungerechtigkeiten in Afrika konfrontiert worden. Sie lebte sechs Jahre in Südafrika und machte dort auch ihr Abitur an einer deutschen Schule, an der ihre Mutter als Lehrerin arbeitete. „Das hat mich letztlich auch dazu motiviert, mich beruflich mit dem Kontinent auseinanderzusetzen.“ Nachdem sie ein Bachelorstudium der Politikwissenschaft an der Universität Leipzig abgeschlossen hatte, kehrte sie für ein Jahr nach Afrika zurück, um in Togo bei einer Non-Governmental Organisation (NGO) zu arbeiten.

Im Masterstudium Afrikawissenschaften an der Humboldt-Universität (HU) Berlin spezialisierte sie sich schließlich auf die Geschichte Afrikas und die deutsche Kolonialisierung. Dabei nutzte sie auch die Gelegenheit, als studentische Mitarbeiterin bei der NGO Oxfam Erfahrungen im Kampagnenbereich zu sammeln, mit Schwerpunkt Steuergerechtigkeit. Auf den Masterabschluss folgte ein Jahr als Trainee bei Ärzte ohne Grenzen in der Medikamentenkampagne. Dort war sie anschließend als Referentin tätig, konkret für die Advocacy- und Medienarbeit für einen gerechten weltweiten Zugang zu lebenswichtigen Medikamenten. „Als ich dann die Ausschreibung bei der Böll-Stiftung gesehen habe, passte es aufgrund meines Werdeganges perfekt und ich habe mich direkt beworben.“ Dort möchte sie sich nun erst einmal weiterentwickeln. „Durch die vielseitigen Aufgaben wird es nie langweilig und durch die vor Ort vorhandenen Büros habe ich auch die Perspektive, vielleicht wieder einmal auf dem Kontinent zu arbeiten.“

Weitere Informationen

BERUFENET

Das Onlinelexikon der Bundesagentur für Arbeit bietet über 3.000 aktuelle Berufsbeschreibungen in Text und Bild (Suchwort: Regionalwissenschaftler/in - Afrika-Studien).

www.arbeitsagentur.de/berufenet

studienwahl.de

Infoportal der Bundesagentur für Arbeit und der Stiftung für Hochschulzulassung

www.studienwahl.de

Studiensuche der Bundesagentur für Arbeit

www.arbeitsagentur.de/studiensuche

Heinrich-Böll-Stiftung

www.boell.de