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Brennpunkt Pflege: Vielfältige Berufswelt Pflege

Die Pflege ist ein weit gefasstes Berufsfeld, das Ausbildungsberufe und Studiengänge bietet, die ganz unterschiedliche Schwerpunkte setzen und Voraussetzungen erfordern. Was sie eint: Es geht immer um den Menschen an sich.

Altenbetreuung, Altenhilfe, Altenpflege, Altenpfleger, Altenpfleger

„Heute war ein schöner Tag.“ Solche Sätze sind einer der Gründe, warum Nicole Fiolka (25) ihre Arbeit als Pflegefachkraft in einer Tagespflege für demente Menschen zutiefst zufriedenstellt: „Ich kümmere mich nicht nur um die körperliche Pflege, sondern auch um das psychische Wohlbefinden, was bei der Erkrankung durchaus eine Herausforderung sein kann.“ Im Arbeitsalltag braucht sie vielseitiges Fachwissen ebenso wie Empathie. Nicht zu vergessen die Dokumentation: „Wir halten fest, welche Maßnahmen wir durchführen und wie der Gesundheitszustand unserer Gäste ist.“

Wenn es um das Thema Pflege geht, gibt es Studien- und Ausbildungsberufe, die unterschiedliche Schwerpunkte setzen. Bekannt ist vor allem die generalistische Ausbildung zur Pflegefachkraft, die auch Nicole Fiolka absolviert hat. „Wer gerne in der Pflege arbeiten möchte, sollte aufgeschlossen, kommunikativ, stressresistent und teamorientiert sein und wenig Berührungsängste haben. Schließlich hat man täglich mit verschiedenen Menschen und Professionen zu tun. Aufgrund der wechselnden Patientinnen und Patienten sollte man sich schnell auf neue Situationen und Personen einlassen können“, fasst Sina Durchstecher, Berufsberaterin bei der Agentur für Arbeit Hannover, die Voraussetzungen zusammen.

  • Sina Durchstecher, Berufsberaterin der Agentur für Arbeit Hannover

    Wer gerne in der Pflege arbeiten möchte, sollte aufgeschlossen, kommunikativ, stressresistent und teamorientiert sein und wenig Berührungsängste haben.

    Sina Durchstecher, Berufsberaterin bei der Agentur für Arbeit Hannover
  • Nicola steht neben einem Schild mit einem Gedicht über Demenz.

    Ich kümmere mich nicht nur um die körperliche Pflege, sondern auch um das psychische Wohlbefinden.

    Nicole Fiolka (25), Pflegefachkraft

Kosmos Krankenhaus

2022 waren laut Bundesagentur für Arbeit knapp 1,7 Millionen Pflegekräfte sozialversicherungspflichtig beschäftigt; die meisten davon in Kliniken und Krankenhäusern. Krankenhäuser bieten oft eine Reihe weiterer Ausbildungsberufe, etwa zum Kaufmann oder zur Kauffrau im Gesundheitswesen. Zu den schulischen Ausbildungen im Pflegebereich mit Praxiseinsätzen in Krankenhäusern gehören etwa die Ausbildung zum Sozialassistenten beziehungsweise zur Sozialassistentin sowie die zum Anästhesietechnischen Assistenten beziehungsweise zur Anästhesietechnischen Assistentin. „Wer sich für Biologie und Chemie interessiert, gerne verantwortungsvoll und eigenständig arbeitet, kann hier tolle Chancen finden“, weiß die Beraterin.

Pflege studieren

Pflege selbst kann seit einigen Jahren auch studiert werden, etwa im Rahmen von Pflegewissenschaften, Pflegemanagement oder Pflegepädagogik. Das Fach Pflegewissenschaften wird oft auch dual angeboten: „Bringt man die Ausbildung zur Pflegefachkraft mit, wird man im Studium in der Regel in ein höheres Semester eingestuft“, erklärt die Beraterin. Wer sich eher für die wirtschaftliche Organisation einer Pflegeeinrichtung, einer Pflegestation oder einer Gesundheitseinrichtung interessiert, ist im Studiengang Pflegemanagement gut aufgehoben.

Studiengänge wie Medizin- und Pflegepädagogik hingegen sind oftmals Vollzeitstudiengänge, die auf die Tätigkeit als Berufsschullehrer oder Berufsschullehrerin vorbereiten. „Die Lehrausübung setzt einen Masterabschluss und ein bestandenes Referendariat voraus. Die Dauer variiert je nach Bundesland“, erläutert Sina Durchstecher. Auch Hebammenkunde wird als Studiengang angeboten. Wer sich eher sozialwissenschaftlich mit dem Thema Gesundheit befassen möchte, kann etwa „Gerontologie“ oder „Public Health“ studieren.

Möglichkeiten nach einer Ausbildung

Auch nach einer Ausbildung gibt es verschiedene Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten, vom Pflegeberater/in über den/die Pflegedienstleiter/in bis hin zur Fachkrankenpflege mit Fokus auf Hygiene oder Intensivpflege. Viele der genannten Berufe gehören zu den SAHGE-Berufen: Soziale Arbeit, Haushaltsnahe Dienstleistungen, Gesundheit und Pflege, Erziehung und Bildung. „Sie eint vor allem, dass sie den Menschen an sich im Fokus haben“, erklärt Sina Durchstecher. Bei all diesen Berufsrichtungen gehe es in vielfältiger Weise darum, Menschen beratend, pflegend oder pädagogisch weiterzuhelfen. „Die beste Option herauszufinden, welcher Bereich einem liegt, ist: ausprobieren und möglichst viele Praktika machen“, rät die Beraterin.

Weitere Informationen

BERUFENET

Das Online-Lexikon der Bundesagentur für Arbeit für Berufe bietet über 3.000 ausführliche Berufsbeschreibungen in Text und Bild.

www.berufenet.arbeitsagentur.de

studienwahl.de

Infoportal der Stiftung für Hochschulzulassung in Kooperation mit der Bundesagentur für Arbeit

www.studienwahl.de

Jobsuche der Bundesagentur für Arbeit

arbeitsagentur.de/jobsuche

Studiensuche der Bundesagentur für Arbeit

arbeitsagentur.de/studiensuche

Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK)

www.dbfk.de

Deutsches Pflegeportal

Informationsplattform für angehende und erfahrene Fach- und Führungskräfte aus den Bereichen Pflege, Therapie und Sozialwesen

www.deutsches-pflegeportal.de