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Sporttherapeut: Patientinnen und Patienten wieder fit machen

Lukas Liebsch (32) ist Reha-Sporttherapeut in der Median-Klinik Hoppegarten. Seine Berufung: Menschen nach einem Unfall oder einer geplanten Operation wieder zu Mobilität zu verhelfen.

Eine junge Frau macht einen Unterarmstütz auf einem Gymnastikball mit Anleitung einer Physiotherapeutin.

Als Reha-Sporttherapeut ist Lukas Liebsch Motivator, Trainer und auch ein bisschen Psychologe. In seinem Arbeitsalltag in der Median-Klinik im brandenburgischen Hoppegarten geht es darum, Menschen mit Sportverletzungen, Arthrose oder komplexen Wirbelsäulenleiden und Gelenkschmerzen wieder zu mobilisieren und ihnen das Vertrauen in ihren Körper zurückzugeben. „Viele denken dabei spontan an die Arbeit von Physiotherapeuten“, sagt der Therapeut. „Unser Fokus liegt stärker auf der Gruppentherapie und der Betreuung beim individuellen Krafttraining.“

Sein Berufsalltag ist so vielseitig wie seine Patienten. Mal steht er im Kraftraum und erklärt älteren Menschen, wie sie sicher trainieren können, mal betreut er junge Sportler: „Das Spektrum und damit auch die Persönlichkeiten der Patienten ist sehr breit“, erzählt er. „Ältere Menschen muss man oft motivieren, damit sie sich trauen, ihre Muskeln zu aktivieren. Junge Leute hingegen muss ich manchmal ausbremsen. Wenn sie sportlich sind, wollen sie oft zu schnell zu viel.“

  • Porträt von Lukas Liebsch in einer Reha-Einrichtung.

    Man muss in diesem Beruf schon eine Leidenschaft für den Sport und Spaß an der Bewegung mitbringen.

    Lukas Liebsch, Sporttherapeut

Kraftsport und Gruppentherapie

Sein Arbeitstag beginnt mit einer gründlichen Vorbereitung. Geräte werden überprüft, Trainingspläne angepasst. Dann geht es in die Therapiesitzungen. Bei den Geräten werden dabei nicht einfach Gewichte umgesteckt. Der Sporttherapeut programmiert die Geräte zugeschnitten auf die Patientin oder den Patienten: „Ob Gewicht in der rückführenden Bewegung oder Gelenkwinkel, die Geräte lassen sich so differenziert einstellen, dass die gewünschte Muskulatur sehr gezielt angesprochen werden kann. Ich erkläre dem Patienten, worauf es bei den Übungen ankommt. Mit Hilfe eines Kartenlesers können die Patienten dann selbstständig ihre Programme abrufen und üben.“

Ebenso facettenreich sind die Gruppentherapien, ob Wassergymnastik, Balltraining oder Wandern: „Gruppentherapie hat den Vorteil, dass die Patienten gemeinsam ihre Fortschritte erleben.“

Mehr als Muskeln

Bei seiner Arbeit hat er nicht nur den Körper seiner Patientinnen und Patienten im Blick, sondern auch deren Psyche. Der Patientenkontakt kann dabei auch herausfordernd sein: „Manchmal sind unsere Patienten in einer schwierigen Lebensphase“, erzählt Lukas Liebsch. „Viele Begegnungen sind eine Bereicherung, es gibt aber auch schwierige Patienten. Man muss mit allen zurechtkommen.“ Gleichzeitig ist das Menschliche auch das Schöne an seinem Job: „Wir bringen die Menschen voran, machen sie wieder mobil und deren Freude über den Fortschritt ist für mich sehr motivierend.“

Ganz wichtig ist die Zusammenarbeit im Team. In regelmäßigen Meetings mit anderen Therapeut/innen, mit Ärztinnen und Ärzten tauschen sich die Fachkräfte über die Patienten aus. Um immer auf dem neuesten Stand zu bleiben, nimmt Lukas Liebsch regelmäßig an internen und externen Fortbildungen teil: „Therapien entwickeln sich ja ständig weiter.“

Leidenschaft für den Sport

Studiert hat er Präventions-, Rehabilitations- und Fitnesssport an der TU Chemnitz. Er selbst ist begeisterter Leichtathlet und vor allem als Läufer unterwegs: „Man muss in diesem Beruf schon eine Leidenschaft für den Sport und Spaß an der Bewegung mitbringen. Auch die sportpraktischen Anteile im Studium sind eine Herausforderung.“ Nach seinem Studium arbeitete er zunächst im medizinischen Fitnessstudio, wechselte dann in die Reha-Klinik. „Mir gefällt, dass ich den ganzen Tag in Bewegung bin.“ Der Vorteil: Während Fitnessstudios oft auch an den Wochenenden und abends geöffnet sind, bietet der Klinikalltag ihm geregelte Arbeitszeiten.