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Christine Beimel (31) ist studierte Violinistin und Mitglied des WDR-Funkhausorchester. Ein Beruf, der gleichermaßen Disziplin und Leidenschaft benötigt.
Von König der Löwen über Tatort bis Anton Bruckner: Wer einen Blick in Christine Beimels Terminkalender wirft, merkt schnell: Abwechslung ist bei der Violinistin an der Tagesordnung. Als Mitglied des WDR-Funkhausorchesters hat die 31-Jährige nicht nur alle Hände voll zu tun, sondern muss sich auch auf die unterschiedlichsten musikalischen Schwerpunkte einstellen können. Es kann sein, dass sie am Montag auf der Bühne der Kölner Philharmonie Disney-Songs zum Besten gibt, am Mittwoch im Tonstudio die Hintergrundmusik für eine Fernseh-Produktion der ARD einspielt und am Samstag mit dem von ihr mitbegründeten Kammerorchester „ensemble-reflektor“ das Publikum mit Stücken des berühmten Komponisten Anton Bruckner oder der amerikanischen Popkünstlerin Billie Eilish begeistert.
Was für andere nach Stress klingen könnte, ist für die Musikerin die Erfüllung eines Traums. Der Weg in die Welt der Berufsmusiker begann für Christine Beimel bereits in der Kindheit. Da beide Eltern Musiker sind, war früh klar, dass Christine Beimel eines Tages in die Fußstapfen der Eltern treten wird. „Allerdings haben mich meine Eltern nie dazu überredet.“ Im Gegenteil: Ihr Vater machte keinen Hehl aus den Hürden und Schwierigkeiten, die der Beruf mit sich bringt. „Und auch ich selbst wusste schon früh, dass der Weg kein leichter ist“, sagt die junge Frau, „aber ich wusste immer, dass es das ist, was ich will.“
Nach dem Abitur bewarb sich die heute 31-Jährige an drei Hochschulen und erhielt Zusagen an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln sowie an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg. Christine Beimel entschied sich für den hohen Norden. Auf den Bachelor in Hamburg folgte der Master in Hannover, dazwischen besuchte sie immer wieder mehrmonatige Akademien, etwa an der Oper in Essen. „Schnelligkeit ist in diesem Bereich keine Tugend. Es geht darum, sich wirklich weiterzuentwickeln – und sich schon während des Studiums ein Netzwerk aufzubauen und Kontakte zu knüpfen, in Ensembles zu spielen oder Aushilfsstellen anzunehmen, um Bühnenerfahrung zu sammeln“, erklärt sie.
Nach dem Abschluss arbeitete sie zunächst ein paar Jahre als freie Musikerin, absolvierte Auftritte mit ihrem eigenen Ensemble und sprang ein, wenn Kolleginnen oder Kollegen krankheitsbedingt ausfielen oder in Elternzeit gingen. Während der Pandemie erlebte sie die Widrigkeiten der Freiberuflichkeit im vollen Ausmaß. Auftritte wurden gestrichen, Konzerte abgesagt. Christine Beimel sehnte sich nach ein bisschen Sicherheit und bewarb sich um eine Stelle im Funkhausorchester des Westdeutschen Rundfunks in Köln. Mit Erfolg!
Sie überzeugte unter einer sehr großen Anzahl an Bewerberinnen und Bewerbern und spielt seitdem die zweite Geige im 57-köpfigen Orchester. Christine Beimel weiß, dass das keine Selbstverständlichkeit ist: „Die Konkurrenz ist riesig, vor allem weil sich Musikerinnen und Musiker aus der ganzen Welt bewerben. Auf eine Stelle kommen Hunderte Bewerber – und man darf nicht vergessen, dass das Vorspiel eine Extremsituation ist. Man hat zwei Minuten Zeit und muss auf den Punkt abliefern.“
Das hat Christine Beimel geschafft. Heute besetzt sie auf eigenen Wunsch eine 50-Prozent-Stelle. So kann sie weiterhin mit ihrem Kammerorchester auftreten – und hat gleichzeitig eine sichere Einkommensquelle. Zwei Wochen im Monat spielt sie im Orchester, die anderen zwei Wochen ist sie in ganz Deutschland für freie Projekte unterwegs. „Dort habe ich die Freiheit selbst zu gestalten, im Orchester bin ich Teil eines großen Ganzen. Dort ist man den Vorlieben und Ideen von vielen verschiedenen Stellen unterworfen – Intendanz, Dirigent, Management – und muss bereit sein, seine eigenen Befindlichkeiten professionell hinten anzustellen.“ Für Christine Beimel ist das kein Problem. Für sie ist diese Kombination aus beiden Welten ihr persönlicher 6er im Lotto.
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Stand: 23.05.2024
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