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Arbeitsmarkt Mathematiker/innen und Naturwissenschaftler/innen – Interview: Zukunftskompetenz: vernetztes Denken

Was können Absolventinnen und Absolventen mathematischer und naturwissenschaftlicher Studiengänge vom Arbeitsmarkt erwarten? Antworten gibt Marion Zeßner, Managing Director der Femtec GmbH, die Wissenschaft und Wirtschaft besser vernetzen will.

Portraitfoto Marion Zeßner

abi» Frau Zeßner, welche Trends und Entwicklungen sehen Sie in den Naturwissenschaften und in der Mathematik?

Marion Zeßner: Seit einigen Jahren erleben wir einen rasanten technologischen Fortschritt, dem sich vor allem Naturwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler sowie Mathematikerinnen und Mathematiker stellen müssen. Besonders der Einsatz von KI, also künstlicher Intelligenz, wird in Zukunft eine sehr große Rolle spielen. Arbeitskräfte mit MINT-Hintergrund werden grundsätzlich auch in Zukunft sehr gefragt sein. Wir brauchen Ingenieurinnen und Ingenieure, Klimaforscherinnen und -forscher, Technikerinnen und Techniker und viele mehr, die die sozial-ökologische Transformation voranbringen. Arbeitskräfte, die in der Lage sind, innovative und nachhaltige Lösungen zu entwickeln, um den Herausforderungen unserer Zeit zu begegnen. Das sind zugleich komplexe wie sinnstiftende Tätigkeiten.

abi» Welche Studienfächer beziehungsweise Fähigkeiten sind bei dieser Zielgruppe besonders gefragt?

Marion Zeßner: Die einzelnen Disziplinen in Technik und Naturwissenschaften werden sich künftig noch weiter vernetzen. Das sehen wir bereits an den Universitäten, wo vermehrt hybride Studiengänge angeboten werden, zum Beispiel Physikingenieurwesen oder Technische Biologie. Vernetztes Denken wird eine immer wichtigere Fähigkeit. Dafür braucht es Offenheit, Flexibilität, Team- und Kommunikationsfähigkeit. Der klassische Nerd, der allein am Computer im stillen Kämmerlein sitzt, ist heute kaum noch zu finden. Stattdessen arbeitet man in Technik und Naturwissenschaften stark projektbasiert und oft auch international über Grenzen hinweg.

abi» Vor welchen Herausforderungen stehen Absolventinnen und Absolventen dieser Studienfächer?

Marion Zeßner: Sie müssen dafür sorgen, dass sie mit den schnelllebigen Entwicklungen Schritt halten. Man sollte wissen: Der Job, in den ich nach dem Hochschulabschluss einsteige, wird in einigen Jahren bestimmt schon wieder ganz anders aussehen. Das mag eine Herausforderung sein, ist aber gleichzeitig hochspannend, da hier viel eigener Gestaltungsspielraum liegt.