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Als Meeresbiologe verbringt Torben Bruhns (28) viel Zeit im Labor der Universität Rostock statt auf den Ozeanen unserer Erde. Schließlich ist er zurzeit vor allem mit seiner Promotion beschäftigt.
Bereits im Bachelorstudium an der Universität Hamburg war Torben Bruhns klar, dass er sich gern auf den Bereich Meeresbiologie spezialisieren wollte. Also wechselte er zum Masterstudium an die Universität Rostock, die zu dieser Spezialisierung ein eigenes Studienfach anbietet. „In der Endphase meines Masterstudiums hat die Universität Rostock zwei Doktorandenstellen ausgeschrieben, auf die ich mich beworben habe“, berichtet der Biologe. Er erhielt die Zusage für eine und arbeitet nun im vierten Jahr am Lehrstuhl für Meeresbiologie im Bereich Ökophysiologie. „Wir untersuchen, wie Organismen im Meer auf Umwelteinflüsse reagieren, zum Beispiel auf den Klimawandel oder Giftstoffe im Wasser.“ Ganz konkret befasst Torben Bruhns sich mit Austern.
Bei den Laborarbeiten kann immer mal etwas schiefgehen. Dann muss man den Fehler finden und ihn beheben.
Torben Bruhns arbeitet als Meeresbiologe
Zu Beginn eines Arbeitstags bereitet er zunächst alles vor, was er für seine Forschungen im Labor benötigt. Beispielsweise setzt er Lösungen an oder stellt die Gerätschaften für erforderliche Messungen bereit. Anschließend begibt er sich an die Arbeit mit den Austern. „Um Stress zu simulieren, werden die Muscheln zum Beispiel eingefroren oder trockengelegt“, berichtet Torben Bruhns. Um unter anderem den Protein- oder Glukosegehalt zu messen, entnimmt er den Austern Gewebe und färbt die gesuchten Stoffe beispielsweise mit Säure ein. „Mithilfe der unterschiedlichen Wellenlängen des Lichts können wir die vorhandenen Stoffmengen berechnen.“ Die erhobenen Daten wertet er mithilfe eines Statistikprogramms aus. „Über die Ergebnisse schreiben wir wissenschaftliche Veröffentlichungen. Aus zwei bis drei dieser Paper wird dann meine Doktorarbeit bestehen.“
Bereits in seiner Masterarbeit hat sich Torben Bruhns mit dem Stressverhalten von Organismen im Meer auseinandergesetzt. „Als wissenschaftlicher Mitarbeiter steige ich nun viel tiefer in die Forschung ein“, erklärt er. Die Grundlagen der Laborarbeit und den Umgang mit Statistikprogrammen hat er bereits im Studium erlernt. Technisches und mathematisches Verständnis ist wichtig für die Arbeit in der Forschung. „Man muss logisch denken können“, sagt der Doktorand. Und stressresistent sein: „Bei den Laborarbeiten kann immer mal etwas schiefgehen. Dann muss man den Fehler finden und ihn beheben.“ In seinem Bereich hat Torben Bruhns viel mit internationalen Kolleginnen und Kollegen zu tun. „Dafür braucht man interkulturelles Fingerspitzengefühl und muss die englische Sprache gut beherrschen.“ Die Wissenschaftssprache ist noch einmal etwas ganz Besonderes – auch seine Publikationen schreibt der Doktorand auf Englisch.
„Je nach Forschungsprojekt sind Meeresbiologen viel unterwegs“, weiß Torben Bruhns. Einige seiner Kolleginnen und Kollegen waren bereits mehrere Monate mit dem Schiff in der Arktis oder Antarktis auf Forschungsreise. Er selbst präsentierte seine Forschungsergebnisse auf einer großen Konferenz für Experimentalbiologie in Montpellier und unterstützte etwa einen Kollegen bei einer studentischen Exkursion nach Helgoland, inklusive mehrerer Ausfahrten mit einem Küstenforschungsschiff.
Torben Bruhns rechnet damit, noch etwa sechs Monate für seine Doktorarbeit zu benötigen. „Was ich danach machen werde? Das ist bei Biologen immer ein wenig Glückssache“, sagt er. Viele bleiben in der Forschung, allerdings gibt es dort oft nur befristete Stellen. Andere gehen in die Wirtschaft – jedoch bietet diese für Meeresbiologinnen und -biologen nur sehr begrenzte Möglichkeiten. „Ich könnte mir vorstellen, zum Beispiel für das Umweltamt zu arbeiten“, blickt er voraus. Ein halbes Jahr hat Torben Bruhns mindestens noch Zeit, etwas Passendes zu finden.
Stand: 22.08.2023
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