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Pharmazeut: Mit Fachwissen und Empathie beraten

Dr. Hannes Müller ist Pharmazeut und arbeitet in Nordrhein-Westfalen in einer öffentlichen Apotheke. Bislang ist er angestellt. Schon bald will sich der 34-Jährige aber selbstständig machen und dann seine eigene Apotheke leiten.

In einem hellen Metallregal stehen mehrere braune Apothekerflaschen mit Beschriftung.

„Mich hat von Anfang an die Synergie aus Patientenkontakten, Naturwissenschaften und Medizin gereizt“, begründet er seine Wahl. Chemie habe er schon in der Schule gemocht. Letztendlich seien aber die Gespräche mit Kundinnen und Kunden für ihn ausschlaggebend gewesen. „Deswegen wollte ich Apotheker werden.“ Direkt nach seinem Abitur 2006 in Ostwestfalen begann er an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster mit seinem Pharmazie-Studium. Anschließend absolvierte er sein praktisches Jahr und entschied sich, nach dem dritten Staatsexamen 2011 an der Uni Münster zu promovieren. Rund drei Jahre stand er dafür viel im Labor – und wechselte danach in die Apotheke.

Seit 2015 ist der Pharmazeut als Filialleiter einer öffentlichen Apotheke in Haltern am See in Nordrhein-Westfalen angestellt. Neben seiner Promotion hatte er bereits in Apotheken gearbeitet und auch während des Studiums Kontakte geknüpft. „Der Berufs­einstieg ist mir deswegen relativ leicht gefallen“, erinnert er sich.

Viele unterschiedliche Aufgaben

Porträt von Hannes Müller. Porträt von Hannes Müller.

Porträt von Hannes Müller.

Wie sieht dort nun sein Arbeitsalltag aus? „Normalerweise aber dreht sich für uns Apotheker alles rund um Arzneimittel“, sagt er. Dabei sei die Beratung der Kundinnen und Kunden wichtig: Welche Medikamente können bei welcher Erkrankung helfen? Passen die verschriebenen Arzneimittel zusammen? Gibt es Wechselwirkungen? All das muss verständlich erklärt werden.

„Darüber hinaus stellen wir selbst Medikamente her, das ist relativ aufwendig“, sagt der 34-Jährige. „Wir haften persönlich dafür und müssen prüfen, ob das so stimmt, was der Arzt verordnet hat.“ Hinzu komme jede Menge Bürokratie. „Bei jedem Rezept müssen wir kontrollieren, ob der Arzt unterschrieben hat, ob das Datum korrekt ist und andere Formalia stimmen. Sonst bekommen wir von den Krankenkassen kein Geld. Das alles verschlingt viel Zeit.“

Besondere Situation in der Corona-Pandemie

In den Jahren der Corona-Pandemie habe sich der Arbeitsalltag von Apothekerinnen und Apothekern enorm verändert: Schließlich seien „gefühlt jeden Tag“ neue Aufgaben auf die Apotheken zu gekommen. Das habe Anfang 2020 damit begonnen, dass sie auch Desinfektionsmittel produzieren durften. Später kam die Verteilung von Masken an ältere Menschen dazu. „Dann prägte die Digitalisierung der Impfzertifikate unser Tagesgeschäft.“ Außerdem spielten öffentliche Apotheken bei der Impfstoffverteilung an niedergelassene Ärztinnen und Ärzte eine zentrale Rolle. Eines aber ist stets geblieben: der Spaß am Beruf. (Anm. d. Red.: Zum Glück liegt die Corona-Pandemie inzwischen hinter uns.)

„Ich mag den Kontakt mit Patienten“

„Ich kenne mich mit Arzneimitteln aus und weiß, was sie im Körper bewirken“, erklärt Hannes Müller. „Mit diesem Wissen kann ich Kunden helfen.“ Deswegen arbeite er so gern in einer öffentlichen Apotheke. „Ich mag den Kontakt mit Patienten.“ Denn das sollte angehenden Apothekerinnen und Apothekern bewusst sein: „Man braucht nicht nur ein gutes naturwissenschaftliches Verständnis, sondern auch Empathie und Spaß am Umgang mit Menschen.“

Noch mehr Verantwortung übernehmen

Nach gut sechs Jahren als Filialleiter möchte der 34-Jährige sich nun verändern – und sich schon bald selbstständig machen. „Gemeinsam mit meinem jetzigen Chef werde ich diese und eine andere Apotheke leiten.“ Damit wird er dann auch mehr Verantwortung übernehmen und persönlich haften. Gleichzeitig bekommt er mehr Gestaltungsmöglichkeiten. „Ich bin dann nicht mehr weisungsgebunden, sondern kann selbst entscheiden, was ich möchte“, sagt er. „Ich kann mein Optimalbild einer Apotheke schaffen.“ Wir wünschen gutes Gelingen.