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Erziehungsberaterin: Konflikte lösen, Familien versöhnen

Wenn Familien Probleme haben oder nicht wissen, wie es weiter gehen kann, ist Friederike Krisch die richtige Ansprechpartnerin: Die 35-jährige Psychologin ist Erziehungsberaterin im schwäbischen Aichach-Friedberg.

Mutter und Kind spielen im Sandkasten.

Ein achtjähriger Junge, der auf Legasthenie getestet werden soll, ein Elternpaar, das sich um das Sorgerecht für ihre Kinder streitet oder eine Mutter, deren Tochter nicht alleine in der Kita bleiben will: Als Erziehungsberaterin steht Friederike Krisch Familien bei allen möglichen Problemen zu Seite. „Meine Aufgaben sind sehr vielfältig“, sagt die 35-Jährige. Sie ist Bereichsleiterin der Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung der Katholischen Jugendfürsorge in Aichach-Friedberg und arbeitet zusammen mit drei Beraterinnen und einer Verwaltungskraft. Das kleine Team hat alle Hände voll zu tun.

Neutrale Ansprechpartnerin

Ein Portrait-Foto von Friederike Krisch. Ein Portrait-Foto von Friederike Krisch.

Friederike Krisch

Friederike Krisch ist Psychologin, ihre Kolleginnen (Sozial-)Pädagoginnen – jede von ihnen hat zusätzlich eine therapeutische Ausbildung. Sie selbst hat eine Ausbildung in systemischer Familientherapie und zudem Erfahrung in der Jugendhilfe gesammelt. Dadurch weiß sie, was zu tun ist, wenn ein Jugendlicher mit psychischen Problemen zu ihr kommt oder sich in einer gefährdeten Situation befindet. Denn so etwas kann in einer Beratungsstunde passieren – und vieles mehr. Es kommen etwa Eltern, die sich beraten lassen, wie sie eine Trennung bestmöglich für die Kinder gestalten können, genauso wie zerstrittene, getrennte Elternpaare, die vom Gericht geschickt werden. Ebenso nehmen Eltern, deren Kind Probleme in der Schule oder eine seltene Krankheit hat, die Beratung in Anspruch. Jugendliche, die einen neutralen Ansprechpartner brauchen, oder Familien, die ständig über dieselben Dinge streiten, suchen ebenfalls Rat. „Sobald es ein Thema ist, das die Familie belastet, ist es ein Thema, mit dem man zu uns kommen kann“, erklärt Friederike Krisch.

Gemeinsam eine Lösung erarbeiten

„Das bedeutet nicht, dass die Familie irgendetwas ‚falsch‘ gemacht hat. Im Gegenteil: Je früher man kommt, desto besser. Es ist toll, wenn die Betroffenen nicht erst dann Hilfe suchen, wenn sie es gar nicht mehr aushalten.“ Besser sei, man komme gleich, wenn man merkt, es gibt Probleme. Oft kommen die Familien jedoch erst, wenn die Situation schon verfahren ist. Und trotzdem ist es dann nicht zu spät. Manchmal reicht schon ein Beratungsgespräch, andere Fälle werden über Wochen, Monate oder Jahre hinweg begleitet. „Wenn es viele Schwierigkeiten in einer Familie gibt, lösen wir eben ein Problem nach dem anderen“, sagt Friederike Krisch.

Jede Familie sei anders, jede habe ihre eigenen Themen. Deshalb findet die Beraterin auch nur gemeinsam mit der Familie heraus, was für sie gut ist. Der Fokus liegt dabei immer auf den Kindern. „Selbst bei zerstrittenen Elternteilen ist das ein gemeinsamer Nenner, denn beide wollen, dass es dem Kind gut geht.“ Darauf kann man sich konzentrieren und so Lösungen finden.

Genau das liebt Friederike Krisch an ihrem Beruf. „Diese Arbeit ist sinnvoll“, betont sie. „Bei vielen Familien kann man sehen, dass schon mit relativ wenig Zutun sehr viel erreicht werden kann.“ Das motiviert. Jeden Tag wieder, sagt die 35-Jährige: „Es ist so schön, zu sehen, dass die Arbeit, die man macht, etwas bewegt.“

Video: Studium Pädagogik/Erziehungswissenschaften

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