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Karl Nowak (37) arbeitet bei World Wide Fund For Nature (WWF) Deutschland. Als Verantwortlicher für das Digital Business Development ist er mit der Nichtregierungsorganisation den Schritt ins erste Metaversum für den guten Zweck gegangen.
Auch wenn der Weg zur virtuellen Parallelwelt namens Metaversum noch ein weiter ist, nutzen inzwischen immer mehr Marken und Unternehmen das „Internet der Zukunft“ als Möglichkeit, mit Fans und der (potenziellen) Kundschaft zu kommunizieren und zu interagieren. Doch was hat die weltweite Plastikmüllkrise dort zu suchen? Nichts, würde man vermuten – doch falsch gedacht.
Warum, weiß Karl Nowak: „Wir haben im September letzten Jahres den virtuellen Ausstellungsraum #OceanDetox gelauncht. In diesem Teil unseres Metaversums macht der WWF nicht nur auf die Vermüllung der Ozeane aufmerksam, hier generieren wir auch Unterstützung für deren Bekämpfung durch den Verkauf virtueller Kunst.“ Der 37-Jährige, der seit Anfang 2021 beim WWF Deutschland als Senior im Bereich Online Business Development arbeitet, trägt für das erste Metaversum für den guten Zweck die Verantwortung, von der Idee über die Entwicklung und Finanzierung bis hin zum Launch.
Ganz neue Wege zu gehen, ist immens spannend, ist aber immer auch eine große Herausforderung. Meine Aufgabe ist es, digitale Innovationen durchzusetzen.
Karl Nowak
#OceanDetox ist auch Karl Nowaks erster beruflich bedingter Ausflug ins Metaversum. Digital war er hingegen schon immer unterwegs: Dem Musikbusiness-Studium mit dem Schwerpunkt Digital Innovation Management an der Popakademie Baden-Württemberg folgten über zehn Jahre in der Musikbranche. Den Großteil davon verbrachte er bei Universal Music, wo er für den Aufbau der Musikerplattform Spinnup verantwortlich war und zuletzt an einem Joint-Venture mit der Electronic Sports League (ESL) gearbeitet hat.
„Innovative digitale Strategien, um neue Zielgruppen, vor allem junge Menschen, zu erreichen, spielen auch beim WWF eine prominente Rolle. Umweltschutz braucht Aufmerksamkeit, je mehr desto besser“, erklärt der Mann fürs Digitale, in dessen Händen auch die Ende 2021 gestartete Kampagne „NFAs: Non-Fungible Animals“ liegt. Dabei handelt es sich um von Kunstschaffenden gestaltete NFTs (Begriffserklärung siehe Glossar) mit ressourcensparender Blockchain-Technologie, die dem Schutz vom Aussterben bedrohter Tierarten dienen. Die Erlöse aus dem Verkauf der Krypto-Kunst fließen direkt in Artenschutzprojekte. „Ganz neue Wege zu gehen, ist immens spannend, ist aber immer auch eine große Herausforderung. Meine Aufgabe ist es, digitale Innovationen durchzusetzen.“
Karl Nowak sieht sich als „Kreativer, der wirtschaftlich denkt“, und daher zwischen den beiden Welten übersetzen kann. „Ich arbeite interdisziplinär in allen Abteilungen und mit an der Kampagne beteiligten Externen, wie Agenturen oder den Kunstschaffenden, zusammen. Am Anfang habe ich mich zum Beispiel über das Thema Plastikmüllkrise bei unseren Fachleuten schlaugemacht und mit der Künstlergruppe Savespecies die Idee ausgeklügelt, eine Kunstinstallation in Form eines Wals zum Herzstück der #OceanDetox-Ausstellung zu machen.“
Der Wal besteht aus 50 schwebenden Plastikmüllobjekten, die als digitale Kunst, sprich NFTs, erworben werden können. Solche Ideen und das dafür nötige Budget müssen von der Chefetage abgenickt werden. Monatelange Vorbereitung, Entwicklung und Koordination münden letztlich in den Launch der Kampagne. Auf der To-do-Liste von Karl Nowak: die komplette Verantwortung der Kampagne, bis hin zu Pressemitteilungen absegnen, Interviews geben und eben schauen, dass „alles rundläuft“.
In seinem Job braucht man vor allem Zielstrebigkeit, eine ganzheitliche Sicht auf die Thematik und Kommunikationsfähigkeit. „Ich werde definitiv weiterhin an der Schnittstelle Kreativität und Business tätig sein – und dies immer in einem innovativen Zusammenhang“, betont der 37-Jährige. „Beim WWF freue ich mich auf weitere tolle Projekte, die einem guten Zweck dienen und von denen die Menschen da draußen überrascht sind und motiviert werden, den Natur- und Artenschutz zu unterstützen. Die Weiterentwicklung des Metaversums gehört da sicherlich dazu.“
Stand: 13.02.2023
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