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Das Metaversum ist Christina Richters Zuhause, zumindest beruflich gesehen. Denn die 30-Jährige arbeitet als Lead 3-D-Artist bei Demodern, einer Agentur für kreative Technologien, die digitale Lösungen für Unternehmen konzipiert und entwickelt.
Sich einfach mal in der Mittagspause in den neuen MINI Concept Aceman verwandeln, Gas geben, hupend durch quietschbunte Straßen brausen, ein paar abenteuerliche Loopings mitnehmen und mit anderen MINI-Begeisterten chatten: Möglich macht dies das Metaversum des zum BMW-Konzern gehörigen Automobilherstellers, das im letzten Jahr an den Start gegangen ist. Entworfen wurde das sogenannte MINIverse als neue digitale Brand Experience von der Digitalagentur Demodern. Seit 2017 arbeitet Christina Richter am Standort Köln, seit zwei Jahren in führender Position.
Man muss super fleißig sein. Denn auch wenn 3-D-Artists weltweit gefragt sind, ist die Konkurrenz sehr groß. Wer meint, einfach nur ein bisschen seine Kreativität ausleben zu wollen, bleibt schnell auf der Strecke.
Christina Richter
Als 3-D-Artist gestaltet und animiert die 30-Jährige dreidimensionale Objekte für virtuelle Welten wie zum Beispiel Avatare, Gebäude, Gegenstände oder eben für das MINIversum unter anderem das Environment „Altering Alley“, das aus einem Strand- und einem Wolkenabschnitt besteht. Von der Beteiligung an Mood- oder Storyboards und den ersten Konzeptzeichnungen über die Produktion der 3-D-Modelle (Modeling) bis hin zur Erstellung der Texturen sowie Materialien für die Oberflächen (Texturing) und dem Animieren von Charakteren – alles liegt in den Händen von Christina Richter. „Wobei ich auch technische Aspekte berücksichtigen muss“, wirft sie ein. Nicht alles, was man sich in der Fantasie ausmale oder in 3-D machbar sei, ist technisch im Rahmen eines Projektes auch umsetzbar.
„Zum Beispiel, weil das Metaverse im Web funktionieren soll, woran bestimmte Bedingungen bezüglich Texturauflösung und allgemeiner Dateigrößen geknüpft sind. Die Abstimmung erfolgt hier in sehr engem Kontakt zu unseren Programmierern.“ Kommunikationsfähig muss man ohnehin sein, da Projekte an sich Teamarbeit erfordern, es viele Kundengespräche zu 3-D-Updates und Meetings gibt, in denen Ideen und Entwürfe besprochen werden und Christina Richter auch ihre Einschätzung zu Aufwand und Kosten der Produktion einbringt. Als Lead ist sie zudem für das 3-D-Support-Team innerhalb der Firma zuständig und kommuniziert eng mit dem Management zwecks der optimalen Aufteilung der einzelnen Artists auf die Projekte.
Christina Richters Faible fürs Gaming und ihre kreative Ader führten sie nach dem Abitur an das SAE Institute Bochum, wo sie „Game Art & 3D Animation“ studiert hat. Dort lernte die Studentin unter anderem die technisch-handwerklichen Fähigkeiten für ihren Beruf, darunter den Umgang mit den verschiedenen 3-D-Tools, mit denen 3-D-Artists arbeiten. Dazu zählen Autodesk Maya oder Zbrush sowie Texturing-Programme wie Adobe Substance Painter.
Als 3-D-Artist muss man natürlich auch mit der relevanten Hardware umgehen können und ein Gefühl für Farben, Formen und Bewegungen haben. „Und man muss super fleißig sein. Denn auch wenn 3-D-Artists weltweit gefragt sind, ist die Konkurrenz sehr groß. Wer meint, einfach nur ein bisschen seine Kreativität ausleben zu wollen, bleibt schnell auf der Strecke.“ Gut ist, dass man sich als 3-D-Artist auf eine Vielzahl an Fachrichtungen spezialisieren kann, zum Beispiel Charaktere, Environment, visuelle Effekte oder Animation, und darüber hinaus in der Film- und Gamingbranche arbeiten kann.
Grundsätzlich mag Christina Richter an ihrem Job, dass er so vielseitig ist, da kein Projekt dem anderen gleicht. „Was mir am meisten Freude bereitet? Wenn ich alles, was möglich war, ästhetisch rausgeholt habe, und es am Ende gut aussieht“, sagt die 30-jährige Allrounderin, die sich bei Demodern sehr wohlfühlt und sich in Zukunft gerne auf ein Fachgebiet spezialisieren möchte. Auf was genau, steht noch in den Sternen, genauso wie die Zukunft des Metaversums ...
Stand: 13.02.2023
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