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Christian Mähler arbeitet als Software-Entwickler beim FinTech VisualVest in Frankfurt. Für den Plattformanbieter und Robo-Advisor entwickelt der 31-Jährige digitale Anlagelösungen.
Christian Mähler trifft sich mit Kolleginnen und Kollegen zum Sprint-Review. Alle drei Wochen besprechen sie im Team laufende Projekte. Aktuell geht es um die Web-Anwendung für ein neues Anlage-Produkt. VisualVest, eine FinTech-Tochter von Union Investment, entwickelt es in einer ersten Pilotphase für genossenschaftliche Banken. Diese wollen mit der Anwendung ihre Produktpalette erweitern. FinTech ist die Abkürzung des Begriffs „Financial Technology“. Damit werden im Allgemeinen Unternehmen bezeichnet, die innovative, technologiebasierte Anwendungssysteme rund um das Thema „Finanzen“ anbieten.
„Ich arbeite mit meinen Kollegen an der Antragsstrecke. In diesem Bereich erfolgt die Eingabe der Kundendaten“, erklärt Christian Mähler. Andere Teams kümmern sich um den Kunden-Login oder die Auswahl von Anlageprodukten. Im zehnköpfigen Team arbeiten Entwicklerinnen und Entwickler, Finanzexpertinnen und -experten sowie Testerinnen und Tester in einer Scrum-Umgebung zusammen. „Scrum heißt, dass wir unser Projekt in dreiwöchigen Zyklen, den Sprints, umsetzen. Wir beginnen mit der Klärung, was wir in diesem Zeitraum erledigen wollen. Dann analysieren wir die Anforderungen und entwickeln Konzepte für Codestrukturen. Auf die Entwicklung folgt der Test. Im Review überprüfen wir gemeinsam, wo wir stehen, und können bei Problemen schnell Anpassungen vornehmen.“
Christian Mähler mag dieses flexible Arbeiten. Drei bis vier Monate dauert die Arbeit an einem neuen Produkt. Abgeschlossen ist das Thema dann aber nicht. „Wir haben ständig mehrere Projekte auf dem Schirm. Neben neuen Produkten arbeiten wir an Anpassungen und Verbesserungen, wenn uns Bankberater oder Kunden Rückmeldungen zu unseren Applikationen geben.“ Zweimal pro Woche trifft sich das Team im Büro in Frankfurt, drei Tage arbeitet Christian Mähler im Homeoffice. Alleine am Rechner verbringt er nur wenig Zeit. „Wir sind ständig im Austausch. Ich habe Fragen an die Finanzexperten oder stimme mich mit anderen Entwicklern ab. Bei komplexen Projekten arbeiten wir auch zu zweit im Pair Programming“, erklärt er.
Software-Entwicklung heißt lebenslanges Lernen.
Christian Mähler (31), Software-Entwickler beim FinTech VisualVest
Mit den bloßen Kenntnissen aus dem Studium kommt der erfahrene Programmierer bei seiner Arbeit nicht sonderlich weit. „Die Technologien ändern sich ständig. Software-Frameworks aus meinem Bachelorstudium nutze ich heute nicht mehr.“ Dennoch sind diese Inhalte ein wichtiger Grundstein. Nach seinem Abitur im Jahr 2012 studierte er zunächst im Bachelorstudiengang Wirtschaftsinformatik und digitale Medien an der Hochschule der Medien in Stuttgart und schloss später einen Master in Wirtschaftsinformatik an der Frankfurt University of Applied Sciences an.
Nach verschiedenen Werkstudentenstellen startete Christian Mähler schließlich als Trainee bei Union Investment ins Berufsleben. „Als Werkstudent hatte ich andere Branchen kennengelernt und wollte Einblick in den Finanzsektor gewinnen.“ Mit Erfolg: Schon ein Jahr später stieg er bei VisualWest als Junior-Softwareentwickler ein. „In Finanzinstituten wird mit großen und etablierten IT-Systemen gearbeitet. Im FinTech wenden wir dagegen neueste Technologien an – das finde ich spannend.“
„Software-Entwicklung heißt lebenslanges Lernen“, weiß der 31-Jährige. „Wir müssen uns ständig mit neuen Technologien vertraut machen. Dazu gibt es Schulungen, vieles lerne ich im Arbeitsalltag und von Kollegen.“ Regelmäßig gibt es Sprint-Reviews zwischen allen Teams, wodurch alle Projektbeteiligten den Überblick behalten. Er könnte also jederzeit in andere Aufgabenbereiche wechseln, doch langweilig wird ihm bei seinen vielseitigen Aufgaben ohnehin nicht.
Wenn es um die Frage nach der Zukunft geht, hat der Entwickler einen klaren Plan: „Ich habe eine Schulung zum Scrum-Master gemacht, der für die Projektsteuerung zuständig ist. Das war interessant, dennoch macht mir die Softwareentwicklung selbst mehr Spaß“, sagt er.
Er sieht seine Karriereperspektive im technischen Management und hat als nächsten Schritt die Rolle des Software-Architect im Visier. „Dann habe ich den übergeordneten Blick auf den Code, definiere den Rahmen für die Programmierung und sichere die Qualitätsstandards.“ Effiziente und ansprechende Programmierung im FinTech-Bereich wird sein Thema bleiben. „Die Anwendungen müssen nutzerfreundlich sein und mit hoher Qualität dauerhaft funktionieren. Darüber hinaus muss der Code für andere Kollegen nachvollziehbar sein“, lautet sein Anspruch.
Das Onlinelexikon der Bundesagentur für Arbeit bietet über 3.000 aktuelle Berufsbeschreibungen in Text und Bild (Suchwort: Fintech-Entwickler/in).
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Stand: 17.07.2024
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