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Wirtschaftsingenieurwesen: Ohne Mathe geht’s nicht. Zum Glück!

Zahlen waren schon immer Katrin Lofinks Ding. Doch statt Mathe zu studieren, entschied sich die 19-Jährige nach dem Abi für Wirtschaftsingenieurwesen. Weil ihr Logik ohne Anwendungsbezug zu trocken gewesen wäre. Mittlerweile ist sie im vierten Semester und genießt, dass sie ihr Talent interdisziplinär nutzen kann.

Ein Mann sitzt in einem Büro und arbeitet am Laptop.

„Ich konnte rechnen, bevor ich in die Schule gekommen bin“, erinnert sich Katrin Lofink. „Das habe ich mir, genau wie das Lesen, selbst beigebracht, also durfte ich die erste Klasse überspringen.“ Diese Leidenschaft fürs Selbstlernen nutzt die 19-Jährige nun, um zügig durch ihr Studium an der Technischen Universität Dortmund zu kommen.

Trotz ihrer jungen Jahre ist sie bereits im vierten Semester und hat schon einen guten Überblick über die große Bandbreite ihres Studiums. Als Wirtschaftsingenieurin soll sie später einmal helfen, hochkomplexe technische Abläufe zu optimieren, muss also von allem eine Grundahnung haben. „Mir macht es Spaß zu sehen, dass mathematische, logische Überlegungen in allen Fächern meines Studiums eine Rolle spielen“, sagt sie und berichtet von den ingenieurwissenschaftlichen Modulen, in denen sie die Grundlagen des Maschinenbaus, der Werkstofftechnik, der Datenverarbeitung und der Elektrotechnik sowie die Mechanik und die Systemtheorie kennengelernt hat.

Fleiß und Disziplin als Muss

Auch die wirtschaftswissenschaftlichen Vorlesungen findet sie spannend. Sie vermitteln Grundkenntnisse in Betriebs- und Volkswirtschaftslehre, Recht und Rechnungswesen. Dazu kommen Module in Mathe und Statistik. „Auch wenn es ohne Mathe nicht geht, muss man dafür kein Talent haben. Fleiß und Disziplin führen auch zum Ziel“, lautet ihre Erfahrung. Ihr Wissen gibt sie gerne als Tutorin für Höhere Mathematik weiter.

Einige der Veranstaltungen besucht Katrin Lofink mit über 1.000 Studierenden, als eine der wenigen Frauen im Studiengang. Im Audimax treffen sich dann nicht nur Studierende ihres Fachs, sondern auch andere Natur-, Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaftlern. „Dass wir so viele sind, macht nichts. Ich höre aufmerksam zu. Die Lehrenden tun alles dafür, die Vorlesung sehr interessant und abwechslungsreich zu gestalten. Auch dürfen wir jederzeit Fragen stellen“, erzählt sie. Sie selbst sucht bei Unklarheiten auch gerne das direkte Gespräch mit den Profs.

Zudem besucht sie gerne Tutorien, bei denen höhersemestrige Studierende Übungen anbieten und Fragen klären. „Da sind dann nur zwischen 20 und 25 Leute im Klassenraum. Die Tutoren nehmen einen gut mit“, erklärt sie und schildert, dass sie diese Form des Unterrichts den Übungen im Audimax vorzieht, um sich für die Klausuren vorzubereiten.

Erste Einblicke in die Industrie

Erste Einblicke in die Praxis hat sie bei einem insgesamt achtwöchigen, verpflichtenden Grundpraktikum erhalten. Dieses absolvierte sie in den Semesterferien bei einem Hersteller für Abfüll- und Verpackungsanlagen. „Das war eigentlich mein erster, direkter Kontakt zur Industrie. In den elektrotechnischen Bereichen durfte ich nur zuschauen, in der Produktion habe ich aber auch selbst gebohrt und montiert“, erzählt sie.

Im nächsten Semester steht für Katrin Lofink eine Spezialisierung an. Sie kann sich entweder für Produktions-, für Industrie- oder für das Management elektrischer Systeme entscheiden. Was es werden wird, weiß sie noch nicht. Die langfristigen Ziele hat sie sich dagegen schon gesteckt: Später, nach dem zwölfwöchigen Fachpraktikum und der Bachelorarbeit im siebten Semester, will sie noch den Master dranhängen, um ihre Chancen auf eine Stelle in der Luftfahrtindustrie zu erhöhen. „Flugzeuge faszinieren mich. Projektmanagement mit Führungsverantwortung in diesem Bereich – das wäre mein Traum.“

Video: Wirtschaftsingenieurwesen

Der Artikel enthält ein Video mit weiteren Informationen.

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