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Patrick Schwarzkopf, Geschäftsführer des Fachverbands „Robotik und Automation“ im VDMA, dem Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau.
Welche Chancen bietet die Robotik und Automation aktuell? Und welche Herausforderungen treiben sie um? Patrick Schwarzkopf, Geschäftsführer des Fachverbands „Robotik und Automation“ im VDMA, dem Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau, gibt einen Einblick.
abi» Herr Schwarzkopf, welche zukunftweisenden Trends und Entwicklungen beobachten Sie aktuell in der Robotik und Automation?
Patrick Schwarzkopf: Neben den „Cobots“, die uns Menschen direkt assistieren, werden Roboter zunehmend mobil. Sie bewegen sich selbständig durch Fabrikhallen und Logistikzentren und navigieren sicher und autonom, um alles, was gebraucht wird, stets zur richtigen Zeit an die richtige Stelle zu bringen. Der Roboter ist ja so etwas wie ein Arm. Nun kommen zum Arm noch die Augen hinzu: Eine Kamera bringt dem Roboter das Sehen bei („Robot Vision“). Damit kann der Roboter seine Umwelt wahrnehmen und flexibel reagieren. Mit künstlicher Intelligenz kommt noch etwas mehr „Gehirn“ dazu – allerdings nicht ganz so gruselig wie im Science-Fiction-Film. Roboterprogrammierung wird kinderleicht. Man bewegt den Roboterarm einfach und drückt auf einen Knopf – und schon ist die Bewegung programmiert. Das wird die Robotik, die einst ein Fachgebiet für wenige Spezialisten war, für alle erschließen: „Democratizing robotics“ heißt das im Englischen.
abi» Welche Herausforderungen kommen in den nächsten Jahren auf die Branche zu?
Patrick Schwarzkopf: Die Branche hat nicht mit größeren Herausforderungen zu rechnen. Sie wird sich prächtig entwickeln. Und sie wird einen großen Beitrag leisten, um Klimaneutralität zu erreichen und ressourcenschonender zu produzieren. Ein Beispiel ist Fotovoltaik. Was das mit Robotik und Automation zu tun hat? Nur durch sie konnten die Produktionskosten für Solarmodule so massiv gesenkt werden, dass sich diese Form der Energieerzeugung rechnet.
abi» Wie ist es um den Fachkräftebedarf in der Branche bestellt?
Patrick Schwarzkopf: Klare und kurze Antwort: Fachkräfte werden dringend benötigt – es herrscht Knappheit! Dadurch bieten sich in der Robotik und Automation hervorragende Chancen für junge Menschen. Zwar gibt es immer mehr Frauen in der Robotik und Automation, aber ehrlich gesagt besteht hier noch großer Nachholbedarf. Roboteringenieurinnen braucht das Land!
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Patrick Schwarzkopf, Geschäftsführer des Fachverbands „Robotik und Automation“ im VDMA, dem Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau.
Stand: 15.03.2023
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