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Benjamin Guthmann (28) studiert an der Technischen Universität Hamburg (TUHH) den Masterstudiengang „Wasser- und Umweltingenieurwesen“ im zweiten Semester. Das Thema Wasser begleitet ihn schon seine ganze Hochschulzeit – so konnte er das Element von vielen Seiten kennenlernen.
„Während meiner Schullaufbahn und in der Fachoberschule habe ich immer den technischen Zweig besucht. Es hat mir in der Schule bereits gefallen, herauszufinden, wie Dinge funktionieren – wie ein Computer aufgebaut ist zum Beispiel, oder wie man eine Brücke baut. Nach meiner Fachhochschulreife habe ich dann begonnen, Chemie zu studieren – das war aber nicht das Richtige für mich“, berichtet Benjamin Guthmann. Nach einer Auszeit entschied er sich schließlich für den Bachelor-Studiengang „Umweltsicherung“ an der Hochschule Weihenstephan – Triesdorf (HSWT).
„Umweltsicherung kann man am besten mit einer Mischung aus Chemie, Verfahrenstechnik und Biologie beschreiben. Nach dem Grundstudium hatte ich verschiedene Spezialisierungsmöglichkeiten zur Auswahl, Wasser war da bereits eines meiner Schwerpunktfächer.“ In den Studiengang ist ein Praxissemester integriert, das der Student bei einem Unternehmen mit privater Kläranlage absolvierte. Dort führte er umweltanalytische Kontrollen durch, um die Funktion der Kläranlage zu überprüfen.
Für seine Bachelorarbeit hat er Versuche zur Entfernung von Medikamentenrückständen aus Wasser durchgeführt. Er bediente sich dabei Aktivkohle und einer Membrananlage. „Ich habe im Laufe des Bachelorstudiums gemerkt, dass mich der Bereich Wasseraufbereitung sehr interessiert und dass ich darüber gerne mehr lernen und vielleicht sogar forschen möchte“, erzählt der Student. Auch deshalb hat er sich für ein weiterführendes Masterstudium in diesem Fachgebiet entschieden.
Die Erforschung von neuen Aufbereitungstechniken für Abwasser, das zum Beispiel mit Medikamentenwirkstoffen oder Industriechemikalien belastet ist, finde ich persönlich interessant und relevant.
Benjamin Guthmann, Master-Student Wasser- und Umweltingenieurwesen
Am Studiengang „Wasser- und Umweltingenieurwesen“ an der Technischen Universität Hamburg gefiel ihm der ganzheitliche Ansatz – also die Verbindung zwischen Wasser und anderen Teilen des Ökosystems wie Boden oder Luft. Ein anderer wichtiger Faktor war für ihn der Standortwechsel: Für ein Studium in Hamburg hat er sich nicht zuletzt entschieden, weil ihm auch die Stadt gefällt. „Die HSWT liegt in einer Kleinstadt und ist sehr familiär, deshalb hat es mich gereizt, auch mal das Großstadtleben kennenzulernen“, sagt er schmunzelnd.
Weil das Masterstudium, das viel Bauingenieurwesen enthält, nicht konsekutiv auf sein Bachelorstudium aufbaut, hat er ein Vorsemester zum Kenntniserwerb absolviert, in dem er Grundlagen des Bauingenieurwesens wie Statistik und Technische Mechanik nachholte. „Im Gegenzug hatte ich die Inhalte aus dem ersten Semester des Masterstudiums – Chemie, Mikrobiologie und Bodenkunde zum Beispiel – bereits im Bachelor absolviert. Da habe ich die Möglichkeit, meinen Studienplan individuell passend zu gestalten“, erläutert der Student.
Im Masterstudium hat er sich erneut für den Schwerpunkt Wasser entschieden: Neue Abwasserreinigungsmethoden, Modellierung von Fließgewässern – also wie die Ströme im Boden aussehen und mit welchem Programm man das darstellen kann – oder auch Historie der Abwasserreinigung, Trinkwasseraufbereitung und Trinkwassernetzmodellierung, das sind nur einige der Fächer, die der 28-Jährige belegt.
„Am meisten interessiert mich das Thema Trinkwasseraufbereitung. Die Erforschung von neuen Aufbereitungstechniken für Abwasser, das zum Beispiel mit Medikamentenwirkstoffen oder Industriechemikalien belastet ist, finde ich persönlich interessant und relevant. Das Masterstudium bietet eine gute Grundlage, weil es über den aktuellen Stand der Technik informiert“, erklärt er.
Im dritten Semester steht für den Studenten noch eine praxis- und forschungsorientierte Projektarbeit an, das Thema vergibt die Professorin oder der Professor des jeweiligen Fachgebiets. Man arbeitet dann beispielsweise einer Doktorandin oder einem Doktoranden in der Forschung zu, realisiert ein Projekt mit einem Unternehmen oder mit einer Organisation im Ausland. „Wenn es die aktuelle Situation zulässt, würde ich gerne im nächsten Jahr bei einem Projekt zur Trinkwasserversorgung im Senegal mitarbeiten“, erzählt der angehende Ingenieur. „Dabei geht es darum, mit möglichst kostengünstigen Methoden Regenwasser zu sammeln und aufzubereiten, sodass es der lokalen Bevölkerung in Trockenperioden in ausreichender Menge zur Verfügung steht.“
Für seine berufliche Zukunft kann Benjamin Guthmann sich einen Job in einem Ingenieurbüro vorstellen, das zum Beispiel Planung im wasserbaulichen Bereich wie Gewässerrenaturierung und -modellierung oder Risikobewertung bei Hochwässern macht. „Auch die Arbeit in einem Wasserwerk, etwa in der Trinkwasseraufbereitung, würde mich reizen“, überlegt er.
Stand: 11.11.2024
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