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Kommunikationsdesign: Mischung aus Praxis und Kunst

Jan Felix Gruse studiert Kommunikationsdesign an der Hochschule der Bildenden Künste (HBK) Saar. Er lernt, wie Poster, Bücher und Webseiten gestaltet werden. Die Abwechslung gefällt dem 27-Jährigen – genauso wie das handwerkliche Arbeiten.

Studienarbeiten aus dem Bereich Text und Illustration liegen auf einem weißen Tisch oder hängen an der Wand.

Das Traumstudium fand Jan Felix Gruse über einen Umweg. Nach seinem Abitur interessierte ihn zwar der künstlerische Bereich, „doch ich wollte nicht freie Kunst studieren, da mir die anschließenden Optionen zu vage schienen“, erinnert er sich. Daher absolvierte er zunächst ein Bachelorstudium in Museologie und Kunstpädagogik an der Universität Würzburg und anschließend ein Masterstudium in Museumspädagogik an der Hochschule der Bildenden Künste Saar.

Dort, an der einzigen Kunsthochschule des Saarlandes, stieß er dann im Vorlesungsverzeichnis auf Angebote des Studiengangs Kommunikationsdesign. Er belegte einige Veranstaltungen – und die gefielen ihm so gut, dass er seit seinem Masterabschluss 2023 noch einen Bachelor in diesem Studiengang anhängt.

  • Portraitfoto von lachendem Jan Felix Grusel vor Semesterarbeiten

    Kommunikation ist immer und überall, dementsprechend breit und abwechslungsreich ist das Studium.

    Jan Felix Gruse, studiert Kommunikationsdesign an der Hochschule der Bildenden Künste

Im Studium viel ausprobieren

„Ich mag die Mischung aus künstlerischer und gestalterischer Praxis“, sagt der 27-Jährige. „Kommunikation ist immer und überall, dementsprechend breit und abwechslungsreich ist das Studium.“ Poster, Bücher, Webseiten, Fotografie: All das sind Lehrangebote. „Ich kann viel ausprobieren und unterschiedliche Techniken lernen.“ Dazu gehören etwa illustrierende Grafik, Typografie, Print- und Onlinemedien sowie konzeptionelles Grafikdesign und Kampagnen.

An der HBK Saar gibt es keinen festen Lehrplan für den achtsemestrigen Studiengang. Stattdessen können die Studierenden frei aus dem gesamten Vorlesungsverzeichnis wählen. Diese Freiheiten waren gerade am Anfang eine Herausforderung, weiß Jan Felix Gruse. „Man muss lernen, sich selbst gut zu organisieren.“ Einige Regeln gibt es dennoch: Die Studierenden müssen mindestens zwei praktische Werkstattkurse belegen, wie beispielsweise analoge und digitale Drucktechniken oder Metallverarbeitung, und mindestens vier Theoriekurse aus Kunst-, Design- oder Mediengeschichte.

Zentrales Element sind die Atelierprojekte, die pro Semester viel Zeit beanspruchen. Jan Felix Gruse wählte zum Beispiel „Buch- und Lesegestaltung“. „Wir haben Franz Kafkas Text ‚Die Verwandlung‘ genommen und damit nacheinander ein Sachbuch, einen Roman, eine Webseite und ein Magazin gestaltet“, berichtet der Student.

Video: Kommunikationsdesign

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Vorbereitung auf das Berufsleben

An zwei Tagen pro Semester stehen sogenannte Schnellentwürfe an. „Morgens erhalten alle Studierenden drei unterschiedliche Aufgaben, von denen sie bis zum Nachmittag eine bearbeiten und abgeben können.“ Zuletzt gestaltete der 27-Jährige ein Poster für eine Veranstaltungsreihe der Hochschule. „Wir müssen uns schnell überlegen, wie wir das praktisch umsetzen.“ Drei dieser Projekte müssen in den ersten vier Semestern bestanden werden, nach vier Semestern steht eine Zwischenprüfung auf dem Plan.

Wohin es ihn selbst beruflich zieht, weiß Jan Felix Gruse noch nicht. „Mein nächstes Ziel ist der Bachelorabschluss“, sagt er. „Bis dahin möchte ich offenbleiben und schauen, was mich interessiert.“ Sein Tipp an Interessierte: „Hochschulen haben zum Semesterende oft öffentlich zugängliche Ausstellungen mit Arbeiten der Studierenden. Das ist eine gute Chance, um die vielen Möglichkeiten kennenzulernen und Studierende nach ihren Erfahrungen zu fragen.“