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Kunst und Design: Der Kreativität freien Lauf lassen

Plakate entwerfen, Mode designen oder Möbel kreieren: Berufe mit Kunst und Design sind beliebt wie eh und je. Wer sich im Beruf kreativ austoben will, findet eine große Auswahl an Studien- und Ausbildungsmöglichkeiten.

Eine Frau sitzt am Schreibtisch. Vor ihr liegt ein Blatt Papier mit einer Motorradzeichnung. Auf der Zeichnung und auf dem Schreibtisch sind mehrere Textmarker in verschiedenen Farben zu sehen. Die Frau hält einen roten Stift in der Hand.

Eigene Ideen kreativ umsetzen und Neues ausprobieren: Das möchte Paul Knop gerne beruflich machen. An der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim schloss er daher zunächst einen Bachelor in Gestaltung ab und hängt seit 2023 den Master Visuelle Kommunikation an der Universität der Künste Berlin an. „Im Bachelor habe ich das Handwerk gelernt, jetzt reizt es mich, noch mehr zu experimentieren und verschiedene künstlerische Möglichkeiten auszuprobieren“, erzählt Paul Knop.

Praxiserfahrung kommt im Masterstudiengang nicht zu kurz: Im Projekt „Kampagnen“ etwa beschäftigten sich die Studierenden mit dem Thema „75 Jahre Grundgesetz“ und mit welchen Medien man es sichtbarer machen könnte. Paul Knop entwarf eine Zeitung, andere gestalteten Plakate oder Installationen. „Ich finde die große Bandbreite an visueller Kommunikation spannend, immerhin umfasst der Bereich Filme, Plakate und noch vieles mehr.“ Der 24-Jährige hofft auf einen Berufseinstieg bei einer Werbeagentur.

  • Paul Knop auf einem roten Klappstuhl

    Ich finde die große Bandbreite an visueller Kommunikation spannend, immerhin umfasst der Bereich Filme, Plakate und noch vieles mehr.

    Paul Knop, studiert Visuelle Kommunikation im Master
  • Otto Pompe blickt freundlich in die Kamera.

    Viele träumen davon, eigene Ideen zu entwickeln und etwas Kreatives zu erschaffen.

    Otto Pompe, Berufsberater bei der Agentur für Arbeit Rheine

Viele Optionen nach der Schule

So wie Paul Knop geht es vielen. „Der Bereich Kunst und Design ist nach wie vor sehr beliebt“, weiß Otto Pompe, Berufsberater bei der Agentur für Arbeit Rheine. Er hat viele Schülerinnen und Schüler in der Beratung sitzen, die gerne kreativ arbeiten und die teilweise schon in der Oberschule einen Schwerpunkt legen, indem sie sich beispielweise für einen Kunst-Leistungskurs entscheiden. „Viele träumen davon, eigene Ideen zu entwickeln und etwas Kreatives zu erschaffen.“

Studieren kann man Kunst und Design an Kunstakademien, Fachhochschulen und Universitäten. „Kunstakademien bilden junge Künstlerinnen und Künstler aus, die etwas Neues und vielleicht auch Wilderes schaffen wollen“, erklärt Otto Pompe. Auch an Universitäten gibt es verschiedene Kunst-Studiengänge. Die Absolventinnen und Absolventen arbeiten anschließend meist als freie Künstlerinnen und Künstler. An Universitäten kann man Kunst auch auf Lehramt studieren und später an einer Schule unterrichten.

Spezialisierte Angebote an Fachhochschulen

Ein breiteres künstlerisches Studienangebot finden Interessierte an Fachhochschulen beziehungsweise Hochschulen für angewandte Wissenschaften. Die beruflichen Einsatzbereiche hängen dabei vom gewählten Studiengang ab. In den Studiengängen Produkt- und Industriedesign lernen Studierende, sowohl Produkte für den Alltagsgebrauch als auch Produktionsmittel wie Maschinen, Anlagen oder Fahrzeuge zu gestalten. Die Gemeinsamkeiten sind groß, nur zielen die Entwürfe im Industriedesign auf eine spätere Serienfertigung der Produkte ab. Weitere Fachrichtungen sind Möbel-, Mode- oder Textildesign.

„Beim visuellen Design geht es um alles, was man mit dem Auge sehen kann“, erklärt Otto Pompe. Das können Plakate und Straßenschilder sein, genauso wie das Layout von Zeitschriften und Magazinen. Studiert man Audio- oder Sounddesign, entwickelt man etwa Geräusche und Hintergrundmusik für Filme und Serien.

Verschiedene Ausbildungsmöglichkeiten

Bei den Ausbildungen sind die Berufe Mediengestalter/in Digital und Print sowie Mediengestalter/in Bild und Ton besonders bekannt. Der Bereich Bild und Ton legt den Schwerpunkt auf bewegte Bilder wie etwa beim Fernsehen. Der Bereich Digital und Print hingegen bildet so aus, dass man Entwürfe von Designerinnen und Designern umsetzen kann – häufig macht man die Ausbildung in Werbeagenturen.

Schilder- und Lichtreklamehersteller/innen lernen unter anderem, Neonbeleuchtungen und Schriftzüge anzufertigen (lies dazu auch die Reportage auf abi»), während Gestalter/innen für visuelles Marketing für Verkaufsflächen in Kaufhäusern oder auf Messen zuständig sind. „Bei diesen Ausbildungsberufen sollte einem bewusst sein, dass man auch viel handwerklich arbeitet“, betont Otto Pompe.

Anforderungen für Berufe in Kunst und Design

Überhaupt gelten für viele Ausbildungen und Studiengänge in Kunst und Design spezielle Voraussetzungen. „Normale Bewerbungen mit einem einfachen Lebenslauf genügen oft nicht“, berichtet der Berater. Stattdessen ist es von Vorteil, wenn man Kreativität zeigt und praktische Arbeitsproben vorweisen kann. Bei vielen Studiengängen ist ein mehrwöchiges Vorpraktikum Voraussetzung. Je nach Studiengang muss man zudem eine Mappe mit eigenen Bildern oder Designs einreichen und eine Aufnahmeprüfung bestehen. „Man sollte sich rechtzeitig über die jeweiligen Anforderungen informieren, um ausreichend Zeit für die Erstellung sämtlicher Bewerbungsunterlagen zu haben.“

Zukunft kreativer Berufe

Wie Ralf Beckmann vom Team Arbeitsmarktberichterstattung der Bundesagentur für Arbeit betont, ist der Berufseinstieg in Berufen rund um Kunst und Design nicht immer leicht. Neben Kreativität braucht es vor allem Eigeninitiative, Durchhaltevermögen und ein gutes Netzwerk. „Gestalterische Berufe sind sehr beliebt und die Zahl der Stellenangebote ist gering“, berichtet Ralf Beckmann. „Deswegen ist die Selbstständigkeit eine wichtige Alternative oder sogar die Hauptbeschäftigungsform.“

Gerade in kunsthandwerklichen Berufen oder in der bildenden Kunst ist der Anteil der Selbstständigen sehr hoch. So waren zum Beispiel 2023 im Berufsfeld Kunsthandwerk und bildende Kunst über 80 Prozent der Erwerbstätigen nach Daten des Statistischen Bundesamtes selbstständig, in der Fotografie 60 Prozent und in der Technischen Mediengestaltung über ein Viertel. Ebenso waren 2023 rund 45.000 Menschen im Berufsfeld Kunsthandwerk und Bildende Kunst erwerbstätig. In Produkt- und Industriedesign wurden 16.000 Erwerbstätige verzeichnet, in der Technischen Mediengestaltung 246.000.

Weitere Informationen

BERUFENET

Das Onlinelexikon der Bundesagentur für Arbeit bietet über 3.000 aktuelle Berufsbeschreibungen in Text und Bild.

www.arbeitsagentur.de/berufenet

BERUFE.TV

Das Filmportal der Bundesagentur für Arbeit listet 350 Filme über Ausbildungsberufe und Studiengänge.

www.berufe.tv

studienwahl.de

Infoportal der Bundesagentur für Arbeit und der Stiftung für Hochschulzulassung. Hier findest du Informationen rund ums Studium.

studienwahl.de

Studiensuche der Bundesagentur für Arbeit

In der Studiensuche kannst du recherchieren, welche Studiengänge an welchen Hochschulen in Deutschland angeboten werden.

www.arbeitsagentur.de/studiensuche

Allianz deutscher Designer (AGD) e.V.

agd.de

Verband deutscher Industriedesigner

www.vdid.de

Berufsverband Kommunikationsdesign

www.bdg.de

Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler

www.bbk-bundesverband.de

Allianz der freien Künste

allianz-der-freien-kuenste.de

Künstlersozialkasse

Die Künstlersozialkasse organisiert die Beiträge von selbstständigen Künstlerinnen und Künstlern in die Kranken-, Renten- und Pflegeversicherung.

www.kuenstlersozialkasse.de