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Life Science: „Die Welt ein Stückchen verbessern“

Als ein großes Sammelbecken rund um Themen, die das Leben besser machen, betrachtet Nele Peters den interdisziplinären Studiengang Life Science. Nach ihrem Bachelor in diesem Fach ist die 21-Jährige direkt in den Master gestartet.

Chemische Formeln werden über den verschwommenen Hintergrund eines Laborraums geschrieben

„Irgendwann werde ich mal so eine typische Forscherin, die im Labor steht“, dachte sich Nele Peters, als sie sich für den Studiengang Life Science beworben hat. Doch schon mit Beginn des Studiums entdeckte sie für sich eine Vielzahl neuer Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten. „Mein Studium ist sehr anwendungsorientiert“, sagt die 21-Jährige, „das heißt, wir lernen, wie wir unser Wissen konkret in allen möglichen Berufen in der Industrie einsetzen können.“

  • Porträt-Foto von Nele Peters

    Mein Studium ist sehr anwendungsorientiert. Klar, es ist schwer, irgendwelche Formeln auswendig zu lernen, aber man weiß auch, wofür das Wissen gut ist.

    Nele Peters, studiert Life Science

Nach ihrem Bachelor in Life Science an der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität in Hannover befindet sich die Niedersächsin nun im ersten Semester des gleichnamigen Masters. Im Studium hat sie erkannt, dass selbst zähe Inhalte am Ende wertvoll sind. „Klar, es ist schwer, irgendwelche Formeln auswendig zu lernen, aber man weiß immer, wofür dieses Wissen gut ist.“ Sollte es ihr einmal zu abstrakt und theoretisch werden, freut sie sich umso mehr auf die praktischen Versuche im Labor. „Da lernt man den Stoff noch mal ganz anders und kann die Theorie in Praxis umsetzen.“ Durch das „trockene Wissen“ in technischer Chemie weiß sie heute zum Beispiel, wie Reaktoren funktionieren und wie man Enzymreaktionen darin kontrollieren kann.

Körperzellen im Detail erforschen

Ihr grundlegendes Interesse an Naturwissenschaften motiviert sie beim Lernen. Das Studium ist laut Nele Peters sehr zeitintensiv, da viele Projekte auch in der vorlesungsfreien Zeit stattfinden. „Man braucht deshalb viel Selbstorganisation, Fleiß und auch Motivation, um sich nach der Vorlesung noch zu Hause an den Schreibtisch zu setzen und alles zu wiederholen“, sagt die Studentin.

Bereits in der Schule widmete sie sich dem Fach Biologie besonders intensiv. Doch anstatt sich im Studium allein auf diese Richtung zu konzentrieren, entschied sie sich für den Studiengang Life Science. Denn hier kann sie im Detail Körperzellen erforschen, statt sich mit Evolution und Ökologie auseinanderzusetzen. Aus eigener Erfahrung weiß Nele Peters, dass ein Studium in Life Science auch ohne tiefgehende Chemiekenntnisse aus der Schulzeit machbar ist. Am Gymnasium hat sie das Fach nämlich abgewählt, konnte das fehlende Wissen aber nachholen.

Neben organischer und technischer Chemie gehören auch Mathematik, Physik sowie Zell- und Mikrobiologie und Genetik zu den Kerninhalten ihres Studiums. Dabei erforscht sie Zellsysteme nicht nur theoretisch, sie lernt auch, wie man aus den Forschungsergebnissen sinnvolle Produkte entwickeln kann. In ihrem Studium sucht Nele Peters nach Lösungen für Fragen wie: Wie kann ich Gene verändern? Wie bekomme ich ein Waschmittelenzym raus? Wie kann ich Aromen aus Blumen extrahieren oder aus Pflanzen Kunststoff machen? In ihrer Bachelorarbeit hat die Studentin wiederum Krebszellen untersucht.

Forschung oder Industrie

Die 21-Jährige sieht sich später im medizinischen Forschungsbereich. Vielleicht wird sie aber auch in der Industrie aktiv, um dort zum Beispiel Implantate aus innovativen Materialien zu entwickeln. Auch eine Promotion schließt die junge Frau nicht aus. Über ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt macht sie sich jedenfalls keine Sorgen. Ihr breites Wissen über biologische, chemische und physikalische Prozesse teilt sie bereits jetzt gerne mit anderen und möchte es künftig sinnvoll einsetzen: „Ich würde gerne einen Beitrag dazu leisten, die Welt ein Stückchen besser zu machen.“ Ein toller Vorsatz, für den auch die vielzähligen anderen Studiengänge der Life Sciences eine großartige Basis bieten.