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Der Studiengang „Life Science Engineering“ kombiniert die Erkenntnisse aus den Ingenieurwissenschaften mit denen der modernen Lebenswissenschaften. Holly (20) ist begeistert von der Vielfalt an Themen in ihrem Bachelor und entdeckt in jedem Fach spannende Aspekte für sich.
Die erste Studienwahl entpuppte sich für Holly als die falsche. Den Studiengang Mathematik empfand die 20-Jährige als zu einseitig. Statt eines speziellen Fachs wollte sie die geballte Ladung Naturwissenschaften haben. Die Internet-Recherche brachte sie schließlich auf den Studiengang Life Science Engineering an der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) in Erlangen. Dieser ist ihr im breiten Angebot an naturwissenschaftlichen Studiengängen insbesondere wegen seiner Fächerkombination ins Auge gesprungen. „Der Unterschied zwischen den vielen Studiengängen liegt in der Gewichtung und den Anteilen von Biologie, Chemie und Verfahrenstechnik“, sagt sie.
Der Mix aus Mathematik, Chemie, Biologie, Physik und Technik bei Life Science Engineering decke ihre Stärken perfekt ab, findet Holly. In ihren beiden bisherigen Semestern an der FAU hat sie sich bereits in diverse Themen hineingefuchst und neue Interessen entdeckt. Dass sie in der Schule Chemie abgewählt hatte, verunsicherte Holly zuerst, stellte sich im Studium aber nicht als Problem dar. Sie konnte sich in chemischer Organik, außerdem in Mikrobiologie oder im technischen Zeichnen beweisen.
Holly bezeichnet ihren Studiengang als eine Mischung aus Ingenieurwesen und der Wissenschaft von Lebewesen. Die Kritik, dass man nach dem Bachelorabschluss in Life Science Engineering alles, aber zugleich auch nichts könne, teilt sie nicht. „Diese Annahme entsteht, weil man gerade am Anfang des Studiums von allen Bereichen die Grundlagen ankratzt.“ Doch genau diese Vielfältigkeit sieht die 20-Jährige für sich als Vorteil, weil sie sich erst im Master auf einen Bereich spezialisieren möchte und zuvor alle Themenfelder und Möglichkeiten kennenlernen will. „Wer wie ich Interesse an Naturwissenschaften hat, aber nicht ausschließlich Biologie oder Chemie studieren möchte, ist bei Life Sciences gut aufgehoben.“
Im Bachelor hat sie die Chance, in alle Bereiche hineinzuschnuppern. In Mathematik kann sie mit ihrem bestehenden Wissen über Matrizen und Differenzialgleichungen punkten. Physik und Chemie erlebt sie bei spannenden Versuchen. „Wenn ich selbst sehe, wie zum Beispiel Salz die Flammenfarbe von Kupfer verändert, fühle ich mich in die Schulzeit zurückversetzt, nur mit cooleren Chemikalien.“ In Biologie lernt sie das Zusammenspiel von lebenden Organismen und erfährt, wie man die Funktion von fleischfressenden Pflanzen in der Industrie verwenden kann. „Und in Bioanalytik haben wir zum Beispiel die Nierenfunktion anschaulich analysiert, indem wir in Testgruppen Urin untersucht haben.“
Bisher fand Holly vor allem die medizinische Richtung sehr spannend. Am liebsten würde sie an künstlichem Gewebe forschen, das man zum Beispiel für Brandverletzungen verwenden könnte, oder an der Möglichkeit, kaputte Knochen durch künstliche ersetzen. „Bei Life Science Engineering allerdings nur an Medizin zu denken, wird dem Studiengang nicht gerecht, weil es einfach viel mehr ist“, betont Holly. Wer Life Science Engineering studieren möchte, der brauche ein grundsätzliches Interesse für Naturwissenschaften und Technik.
Bevor es in die Berufswelt geht, möchte sie noch einen Master anschließen. „Aktuell macht mir das Studium sehr viel Spaß und ich gehe davon aus, dass ich auch so viel Spaß in meinem zukünftigen Beruf haben werde – egal, wo ich lande.“ Arbeiten kann die angehende Absolventin später in vielen Bereichen. Ob sie in einem Biotechnologie-Unternehmen Impfstoffe für die weltweite Anwendung entwickelt, mit Lebensmitteltechnik und Gentechnik einen Beitrag gegen die Mangelversorgung leistet oder für einen Entsorgungsbetrieb nachhaltige Chemikalien für sauberes Wasser herstellt – einen sinnstiftenden Beruf wird sie mit ihrem Studium später sicherlich finden. Das steht für Holly schon jetzt fest.
Stand: 21.11.2024
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