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Physik: Physikalische Gesetze kann man nicht brechen

Eine auf Logik basierende Wissenschaft, die den Gesetzmäßigkeiten der Natur folgt und deren grundlegende Begebenheiten untersucht: Aaron Nyerges (22) studiert Physik an der Universität Kassel. Ihn fasziniert, dass er mit physikalischen Gesetzen die Welt erklären kann.

An einer Wandtafel ist mit Kreide ein Herz angezeichnet in dem die Formel

„Physikalische Gesetze stimmen immer. Physik beruht auf Annahmen und auf Grundideen, die jeder nachvollziehen kann“, sagt Aaron Nyerges begeistert. Sein Fokus lag schon immer auf Mathematik und Physik. Dabei hat er schon im Laufe der Schulzeit festgestellt, wie wichtig es ist, keinen Stoff zu verpassen: „Alles baut aufeinander auf, und wenn man etwas verpasst hat, ist es schwer, den Stoff nachzuholen“, betont er.

In der Oberstufe hatte der heute 22-Jährige im Physik-Leistungskurs einen promovierten Lehrer, der seine Begeisterung an die Schülerinnen und Schüler weitergeben konnte. „Damals habe ich angefangen, Youtube-Videos und Dokumentarfilme zum Thema Physik zu schauen“, erzählt er.

  • Ein Porträt-Foto von Aaron N.

    Physik beruht auf Annahmen und auf Grundideen, die jeder nachvollziehen kann.

    Aaron Nyerges

Beweise und logische Abfolgen

Der Start an der Uni ist Aaron Nyerges dennoch relativ schwergefallen: „Die aus der Schulzeit bekannten Themen wurden in einer vollkommen neuen Sichtweise dargestellt und intensiver behandelt.“ Auch hatte er zunächst viel Mathematik zu bewältigen. In den Vorlesungen ging es zum Beispiel um elementare lineare Algebra oder Analysis. „Man lernt praktisch eine eigene Sprache, die der logischen Symbole. Am Anfang war es schwer, beim Stoff mitzukommen.“

Grundsätzlich werden im Physikstudium vertiefte Kenntnisse in Mechanik, Elektro- und Thermodynamik, Kern- und Teilchenphysik, Atom-, Molekül- und Festkörperphysik und Quantenmechanik vermittelt sowie Grundlagen der mathematischen Methoden und der Allgemeinen Chemie.

Zu jeder Vorlesung gibt es eine Übung, in der wöchentlich Aufgaben geschrieben und abgegeben werden müssen. Nur wer 50 Prozent der insgesamt möglichen Punktzahl am Ende des Semesters erreicht hat, wird zur Klausur zugelassen. Diese wiederum ist notwendig, um ein Modul erfolgreich zu bestehen.

Matlab als Schlüsselkompetenz

Für Aaron Nyerges war es von Anfang an essenziell, dass er sich mit Kommilitoninnen und Kommilitonen austauschen konnte. „Die Aufgaben, die in den Übungen herausgegeben wurden, waren für mich am Anfang extrem schwierig, aber wir haben uns da gegenseitig unterstützt“, erzählt er. Dieser Austausch ist ihm seither erhalten geblieben: „Wir helfen uns untereinander gerne.“

Frühestens ab dem dritten Semester konnten in der vorlesungsfreien Zeit Pflichtpraktika absolviert werden: „Das sind vorbereitete Experimente, die wir durchführen, dokumentieren und bewerten. Wir mussten beispielsweise begründen, wieso wir eine Formel, die uns aus den Vorlesungen bekannt ist, bei der Auswertung anwenden“, erklärt der Student.

In späteren Semestern konnte er weitere Module hinzuwählen. Er hat sich in den Wahlpflichtmodulen für Numerik und Astrophysik entschieden und in der sogenannten Schlüsselkompetenz für Matlab – eine Software zur Lösung mathematischer Probleme und zur grafischen Darstellung der Ergebnisse.

Bachelorarbeit in Atom- und Molekülphysik

Mittlerweile ist Aaron Nyerges im elften Fachsemester. Parallel dazu ist er als Physik-Tutor für Erstsemesterstudierende der Elektrotechnik tätig. Außerdem arbeitet er als Werkstudent für die Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH in einem Projekt, bei dem er automatisierte technische Prozesse rund um dienstliche Smartphones entwickelt.

Im vergangenen Semester fragte ihn ein Professor, ob er in seine Arbeitsgruppe kommen möchte, um dort seine Bachelorarbeit zu schreiben. Die Arbeitsgruppe ist im Themenbereich Atom- und Molekülphysik angesiedelt. 

Was er mit seinem Bachelorabschluss machen möchte, weiß Aaron Nyerges noch nicht. Sorgen über seine berufliche Zukunft muss er sich nicht machen. Die Fähigkeit, physikalische Gesetzmäßigkeiten in der Praxis umzusetzen und Lösungen für technische Herausforderungen zu entwickeln, ist nicht nur in Wissenschaft und Forschung, sondern auch in der Industrie, in Wirtschaft oder Verwaltung gefragt.

Physik studieren

Das Physik-Bachelorstudium setzt sich an jeder Universität aus denselben Komponenten zusammen. Zentral sind Experimentalphysik, Theoretische Physik und Mathematik. In höheren Semestern wählt man ein fachliches Profil wie Astronomie und Astrophysik, Nanostrukturwissenschaft oder Atom- und Molekülphysik.

Der Master in Physik ist ein forschungsorientiertes Studium, in dem man sich zum Beispiel auf Weltraumphysik oder Quantenphysik spezialisiert.

Ein Studium ist beispielsweise an diesen Hochschulen möglich: LMU München, Universität Heidelberg, Universität Hamburg, Technische Universität München oder Johannes Gutenberg-Universität Mainz.

Weitere Informationen

BERUFENET

Das Netzwerk für Berufe der Bundesagentur für Arbeit mit über 3.000 aktuellen Berufsbeschreibungen in Text und Bild (Suchwort: Physik)
www.arbeitsagentur.de/berufenet

studienwahl.de

Infoportal der Stiftung für Hochschulzulassung in Kooperation mit der Bundesagentur für Arbeit. Hier findest du Informationen zu den Studienmöglichkeiten in Deutschland und alle Infos rund ums Studieren.
www.studienwahl.de

Studiensuche der Bundesagentur für Arbeit

In der Studiensuche kannst du recherchieren, welche Studiengänge an welchen Hochschulen in Deutschland angeboten werden.
www.arbeitsagentur.de/studiensuche