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Romanistik – Französisch: Die französische Lebensart studieren

Lilith Stein (23) studiert Französisch auf Lehramt an der Universität Leipzig. Im Studium beschäftigt sie sich mit der französischen Sprache, der Literatur und der Kultur des Landes.

Der Eiffelturm in Paris

Der siebenbändige Roman „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ machte den französischen Schriftsteller Marcel Proust weltberühmt. Als Pionier seiner Zeit hatte der Autor eine kritische Sicht auf die Gesellschaft. So hielt er beispielsweise nichts von Geschlechterklischees und gab seinen Romanfiguren vorwiegend androgyne Züge. Das sind Themen, mit denen sich die Französisch-Studierenden an der Universität Leipzig im Bereich Literaturwissenschaft befassen. „In den Seminaren für Literatur- und Kulturwissenschaften besprechen wir gemeinsam die Hauptwerke der französischen Literatur und suchen uns dann Einzelaspekte aus, die wir in unseren Hausarbeiten ausführen“, erklärt Lilith Stein, die im neunten Semester Französisch auf Lehramt studiert.

Die meisten Veranstaltungen der angehenden Lehrkräfte finden gemeinsam mit den Studierenden statt, die Romanistik auf Bachelor gewählt haben. Sie alle besuchen Seminare zu Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften. In den Sprachwissenschaften geht es zum Beispiel um Wortbildung, um Grammatik oder die Geschichte der romanischen Sprachen. In den Kulturwissenschaften beschäftigen sich die Studierenden unter anderem mit französischer Filmgeschichte.

  • Ein Porträt von Lillith S.

    Es ist hilfreich, wenn man schon einmal längere Zeit in einem französischsprachigen Land verbracht und dort neben der Sprache auch die Kultur kennengelernt hat.

    Lilith Stein studiert Französisch auf Lehramt.

Aufenthalt in Frankreich ist bereichernd

„An unserer Universität finden, vor allem in den ersten Semestern, die Vorlesungen und Seminare auf Deutsch statt“, berichtet Lilith Stein. Man muss also nicht schon perfekt Französisch sprechen, um ein Romanistik-Studium aufzunehmen. Zu Studienbeginn werden von Leipziger Lehramtsstudierenden Kenntnisse auf Niveau B2 verlangt, von Bachelorstudierenden auf Niveau B1. „Aber es ist natürlich hilfreich, wenn man schon einmal längere Zeit in einem französischsprachigen Land verbracht und dort neben der Sprache auch die Kultur kennengelernt hat“, sagt Lilith Stein.

Sie selbst hat nach dem Abitur ein Freiwilliges Soziales Jahr in einer Schule in Frankreich absolviert. Außerdem war sie dort oft in den Ferien und liest auch privat französische Bücher oder schaut Filme im französischen Originalton.

Um die Sprachkenntnisse der Studierenden zu verbessern, finden an der Universität Sprachpraxiskurse statt. Darüber hinaus organisiert die Fachschaft verschiedene Übungstreffen. Teil des Studiums ist zudem ein mindestens dreimonatiger Aufenthalt in Frankreich. Lilith Stein hat zwei Erasmus-Semester an der Universität in Montpellier studiert. „Die erbrachten Leistungen konnte ich mir in Deutschland anrechnen lassen“, erklärt die Französisch-Studentin.

Zukunftsziel: mit Menschen arbeiten

Neben Französisch studiert Lilith Stein noch Deutsch. Als Lehramtsstudentin hat sie im Rahmen eines Praktikums bereits Französisch-Unterricht gegeben. Ob sie nach Studienabschluss tatsächlich in einer Schule unterrichten möchte, steht für die junge Frau allerdings noch nicht fest. „Ich möchte auf jeden Fall mit Menschen arbeiten, aber das kann auch in anderer Form sein als in einer Schule.“ Genau wie ihre Bachelorkommilitonen und -kommilitoninnen könnte sie mit ihrem Abschluss beispielsweise journalistisch arbeiten, im Bereich deutsch-französische Beziehungen tätig sein oder eine wissenschaftliche Karriere anstreben.

Auch ein vertiefender Master mit einer Spezialisierung wäre nach dem Ersten Staatsexamen möglich – selbst wenn das Staatsexamen bereits einem Masterabschluss ebenbürtig ist. Für alle angehenden Französisch-Studierenden hat Lilith Stein einen Rat: „Man sollte auf jeden Fall Interesse an der französischen Literatur und Sprache haben sowie an Sprache allgemein und bereit sein, sich mit der Kultur des Landes zu beschäftigen.“

Romanistik studieren

Derzeit gibt es an deutschen Hochschulen über 60 Studiengänge für Romanistik mit Schwerpunkt Französisch. Die meisten schließen mit dem Bachelor ab, und Absolventinnen und Absolventen können ein Masterstudium in Romanistik anschließen. Wer auf Lehramt studiert, absolviert in einigen Bundesländern am Ende seines Studiums das Staatsexamen in allen Studienfächern, in anderen machen angehende Lehrkräfte einen Bachelorabschluss. Oft muss dabei das Fach Romanistik (Französisch) mit einem anderen Studienfach kombiniert werden oder wird nur als Nebenfach angeboten. Manche Studiengänge sind international ausgerichtet und enthalten einen obligatorischen Studienaufenthalt in Frankreich.

Weitere Informationen

BERUFENET

Das Onlinelexikon der Bundesagentur für Arbeit bietet über 3.000 aktuelle Berufsbeschreibungen in Text und Bild. www.arbeitsagentur.de/berufenet

BERUFE.TV

Das Filmportal der Bundesagentur für Arbeit listet Filme über Ausbildungsberufe und Studiengänge. www.berufe.tv

studienwahl.de

Das Infoportal der Bundesagentur für Arbeit und der Stiftung für Hochschulzulassung informiert zu Themen rund ums Studium. www.studienwahl.de

Studiensuche

Mit der Studiensuche der Bundesagentur für Arbeit kannst du herausfinden, welche Studiengänge an welchen Hochschulen in Deutschland angeboten werden. www.arbeitsagentur.de/studiensuche