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Wirtschaftswissenschaften: Faszination BWL

Schon in der Oberstufe wollte Maxim Kiefer-Klimanski (22) Wirtschaftswissenschaften studieren. Die Aussicht auf einen gut bezahlten Job ist aber nur ein Teil seiner Antwort, wenn man nach den Motiven für seine Studienwahl fragt.

Ein Fernseher zeigt die aktuellen Börsenkurse.

Wenn du nicht weißt, was du studieren sollst, mach einfach BWL.“ Dieser Satz ist nicht neu – auch Maxim Kiefer-Klimanski hat ihn schon oft gehört. Anfangen kann er damit aber wenig. Er studiert an der Universität Marburg im sechsten Semester BWL und arbeitet gerade an einem Thema für seine Abschlussarbeit. Dass man mit einem abgeschlossenen Studium der Wirtschaftswissenschaften gute Chancen auf ein hohes Gehalt hat und sich eine attraktive Position in einem Unternehmen erarbeiten kann, waren auch für ihn durchaus Gründe, sich für BWL zu entscheiden – aber eben nicht nur, denn: „Gutes Geld lässt sich sicher auch mit anderen Abschlüssen verdienen“, sagt der 22-Jährige.

Die Welt der Warenströme, Kundenwünsche, Logistikketten und Preisgestaltung sprach ihn schon in der Oberstufe an. „Gefühlt passte Wirtschaftswissenschaften ganz gut zu mir“, erinnert er sich. Um sein Bauchgefühl zu überprüfen, absolvierte er nach dem Abitur zunächst ein Praktikum bei einem international tätigen Automobilhersteller für Sportwagen.

Stellschrauben drehen

Ein Porträt-Foto von Maxim Kiefer-Klimanski Ein Porträt-Foto von Maxim Kiefer-Klimanski

Maxim Kiefer-Klimanski

Das Praktikum im Vertrieb bestärkte ihn: „Welche Prozesse hinter den Kulissen ablaufen, hat mich beeindruckt. Es ist faszinierend mitzubekommen, wie ein Rad ins andere greift. Vom ersten Tag an stand für mich fest, dass ich in diese Richtung gehen möchte, um mehr über die Zusammenhänge zu erfahren.“

Theoretische Abhandlungen schreckten Maxim Kiefer-Klimanski nicht ab – für ihn war daher klar, dass er gerne an einer Universität und nicht an einer Fachhochschule studieren wollte. Im Studium hat er zwei Schwerpunkte kennengelernt, die ihn besonders ansprechen: „Zum einen ist das die Logistik. Allein schon durch die hohe Nachfrage im Online-Versand ist es ein zukunftsrelevanter Bereich, der obendrein sehr spannend und dynamisch ist. Hier bewegt sich was“, erzählt der 22-Jährige. Zum anderen ist es das strategische Management: „An der Uni lernt man Werkzeuge und Analysemethoden kennen, mit denen man Entscheidungen untermauern kann. Die sind zwar auf den ersten Blick sehr theoretisch, lassen sich aber in die Praxis übertragen.“

Analoge Welt hinter Excel-Tabellen

Der Blick in die Praxis hat ihm zudem gezeigt, dass BWL weit mehr ist, als „nur“ Excel-Tabellen zu führen und Aufträge mit SAP (Buchhaltungs-Software, Anmerkung der Redaktion) abzuarbeiten. Ein gutes Beispiel hierfür war sein Praktikum in einem Logistikunternehmen. „Die Manpower und Technik ist gewaltig, die man braucht, damit aus einer Lagerhalle, die so groß ist wie 17 Fußballfelder, Bestellungen abgewickelt und Artikel zeitnah ausgeliefert werden können. Ich hatte eigene kleine Aufgaben, bei denen es um Prozessoptimierung ging. Ich habe mir einzelne Abläufe angeschaut, nach Fehlerquellen und deren Ursachen gesucht und auch Lösungen erarbeitet. Dafür habe ich nicht nur Mitarbeiter befragt, sondern auch selbst mitangepackt – mir also die analoge Welt hinter den Excel-Listen genau angeschaut.“

Eigenständig zu arbeiten und Details auf den Grund zu gehen, hat ihm Spaß gemacht: „Aber das Beste war, dass ich selbstständig entscheiden durfte, wie ich etwas lösen möchte“, sagt der 22-Jährige.

Da er ein bilinguales Abitur in Deutsch und Französisch absolviert hat, kann er sich mit Blick in die Zukunft gut vorstellen, in einem internationalen Kontext zu arbeiten, sowohl bei einem Unternehmen als auch beim Auswärtigen Amt. Wo auch immer er landet, sein Bauchgefühl hat ihn nicht getäuscht: „BWL passt gut zu mir, nicht nur wegen der Perspektiven, sondern eben auch, weil ich eigene Entscheidungen treffen und Verantwortung übernehmen will“, resümiert er.

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