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Betriebswirtschaftslehre (BWL) ist das beliebteste Studienfach an deutschen Hochschulen. Das liegt vor allem an den vielfältigen Perspektiven nach dem Abschluss. BWL-Jobs gibt es in ganz unterschiedlichen Branchen und Unternehmensgrößen.
Knapp 238.000 Studierende waren laut Statistischem Bundesamt im Wintersemester 2022/23 im Studienfach Betriebswirtschaftslehre eingeschrieben. Gut 32.000 Studierende haben 2022 ihren Bachelorabschluss gemacht, hinzu kommen knapp 17.000 Masterabsolventinnen und -absolventen. Das Fach BWL erfreut sich seit Jahren gleichbleibend hoher Beliebtheit.
Die Auswahl der Studienangebote ist riesig: Über 940 Bachelor- und knapp 750 Masterstudiengänge sind aktuell bei der Studiensuche der Bundesagentur für Arbeit unter dem Stichwort BWL zu finden (Stand: Januar 2024).
Es gibt zahlreiche generalistische Studiengänge, die einen Einblick in alle Themenfelder der BWL bieten, sowie Studiengänge, die schon zu Beginn auf bestimmte Branchen oder Schwerpunkte abzielen.
Dr. Dirk Wieland, Berufsberater Agentur für Arbeit Kassel
Betriebswirtschaft vermittelt wissenschaftliches und praktisches Grundlagenwissen in der Planung, Organisation, Berechnung und Umsetzung von unternehmerischen Entscheidungen. Abgedeckt werden die Themenfelder Marketing, Personalwesen, Finanzen, Controlling, Rechnungswesen, Beschaffung und Produktion. „Die Betriebswirtschaftslehre ist ein breites Studienfeld“, erklärt Dr. Dirk Wieland, Berufsberater bei der Agentur für Arbeit in Kassel. „Es gibt zahlreiche generalistische Studiengänge, die einen Einblick in alle Themenfelder der BWL bieten, sowie Studiengänge, die schon zu Beginn auf bestimmte Branchen oder Schwerpunkte abzielen.“
Zu den branchenspezifischen Studiengängen gehören Angebote wie Tourismus-, Gesundheits- oder Logistikmanagement. Fachliche Spezialisierungen können zum Beispiel Umweltmanagement, Marketingkommunikation oder E-Commerce sein. „Wer schon vor dem Studium genau weiß, wo er später einmal arbeiten möchte, kann sich für spezialisierte Studiengänge entscheiden. Wer sich hingegen nicht gleich zu Beginn auf bestimmte Schwerpunkte festlegen und diese erst im Laufe des Studiums entwickeln möchte, ist mit den generalistischen Studienangeboten besser beraten“, empfiehlt Dirk Wieland.
Darüber hinaus gibt es Schnittstellenstudiengänge wie Wirtschaftsrecht, Wirtschaftspsychologie, Wirtschaftsingenieurwesen oder Wirtschaftsinformatik für Studierende, die sich für die Kombination mehrerer Themen interessieren.
Für alle, die die Theorie aus dem Studium früh mit der Praxis verbinden wollen, bietet sich ein duales Studium an. „Das ist zwar in der Regel recht arbeitsintensiv, bietet aber sehr gute Übernahmechancen durch die Unternehmenspartner solch eines Modells“, weiß Dirk Wieland. Beim ausbildungsintegrierenden Studium wird vor oder parallel zum Studium eine Berufsausbildung absolviert, etwa in den Bereichen Büromanagement, E-Commerce, Einzelhandel, Groß- und Außenhandelsmanagement, Industrie oder Marketingkommunikation. Die Variante mit studienvertiefender Praxis integriert Betriebseinheiten in der vorlesungsfreien Zeit.
Wer eine Karriere in einem weltweit tätigen Unternehmen anstrebt, kann sich international ausgerichtete BWL-Studiengänge anschauen. Der Berater nennt Beispiele für die Studieninhalte: „Je nach Ausrichtung könnte ein solcher Studiengang zum Beispiel mehr internationale rechts- und volkswirtschaftliche Anteile enthalten. Teilweise sind Auslandsaufenthalte ins Studium integriert, und es wird Wert auf Fremdsprachen und interkulturelle Kommunikation gelegt.“
Angehende BWL-Studierende sollten ein gutes Zahlenverständnis mitbringen und vielseitige Interessen haben, was wirtschaftliche Zusammenhänge und Unternehmertum anbelangt (siehe die Reportage „BWL: Überblick über die Wirtschaft). „Man sollte strukturiert arbeiten können, ein gutes Organisationstalent haben und kommunikativ sein“, erläutert Dirk Wieland die Voraussetzungen für das Studium. Mit einem guten Abschluss seien die Berufsperspektiven für Absolventinnen und Absolventen sehr gut, auch wenn jedes Jahr viele neue Bewerberinnen und Bewerber auf den Arbeitsmarkt kommen. „Das Angebot an Arbeitsmöglichkeiten für BWLer ist riesig, denn im Grunde ist jedes Unternehmen ein potenzieller Arbeitgeber“, weiß der Berater. Neben Unternehmen aller Branchen und Größen sind Einrichtungen wie Krankenhäuser oder Nichtregierungsorganisationen, Vereine, Stiftungen oder Parteien mögliche Arbeitgeber.
Ein Masterabschluss ist für viele Stellen keine zwingende Voraussetzung – auch mit dem Bachelor gibt es gute Einstiegsmöglichkeiten. Neben dem Studienabschluss können unter anderem Auslands- und Praxiserfahrungen eine wichtige Rolle spielen. „Vor allem wer Spaß am Studium hat und Inhalte weiter vertiefen möchte, sollte über einen Master nachdenken“, sagt Dirk Wieland. Dieser wird oft für höher spezialisierte Stellen erwartet und ist zwingende Voraussetzung für eine wissenschaftliche Karriere. Auch nach mehreren Jahren im Berufsleben – wenn man weiß, wohin die berufliche Reise geht – ist es möglich, ein Masterstudium zu absolvieren und sich so weiterzuqualifizieren und zu spezialisieren.
In der Studiensuche kannst du recherchieren, welche Studiengänge an welchen Hochschulen in Deutschland angeboten werden.
www.arbeitsagentur.de/studiensuche
Das Netzwerk für Berufe der Bundesagentur für Arbeit mit über 3.000 aktuellen Berufsbeschreibungen in Text und Bild (Suchwort: Betriebswirtschaft)
www.arbeitsagentur.de/berufenet
Infoportal der Stiftung für Hochschulzulassung in Kooperation mit der Bundesagentur für Arbeit. Hier findest du Informationen zu allen Studienmöglichkeiten in Deutschland.
www.studienwahl.de
Dieser Verband setzt sich aus über 2.600 Mitgliedern zusammen, die sich wissenschaftlich auf dem Gebiet der Betriebswirtschaftslehre betätigen. Ziel ist die Förderung und Weiterentwicklung der BWL als gesellschaftlich relevante, international anschlussfähige und zukunftsweisende Wissenschaftsdisziplin.
vhbonline.org
Das Portal informiert über das BWL-Studium, mögliche Studiengänge, Hochschulen und Weiterbildungen.
www.bwl-studieren.com
Als unabhängiger und größter Verband der Wirtschaftsakademiker in Deutschland vertritt dieser Verband seit 1901 die Interessen aller Wirtschaftswissenschaftler im Bundesgebiet.
www.bdvb.de
Stand: 17.01.2024
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