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Yvette Boo wollte nach ihrem Abitur ins Ausland gehen – und absolviert nun ihre Ausbildung zur Kauffrau im Groß- und Außenhandelsmanagement in Valencia. Für die 20-Jährige geht ein Traum in Erfüllung.
Die komplette Ausbildung im Ausland machen? Lange Zeit wusste Yvette Boo gar nicht, dass es diese Möglichkeit überhaupt gibt. Erst durch einen Freund der Familie erfuhr sie durch Zufall von der „FEDA Madrid German Business School“, ihrer jetzigen Berufsschule.
„Ich war sofort begeistert“, erinnert sich die 20-Jährige. Immerhin entsprach das dem, was sie sich erhofft hatte. Denn nach ihrem Abitur 2022 im nordrhein-westfälischen Lippstadt wollte Yvette Boo gern ins Ausland gehen. Anfangs hatte sie noch an ein Studium gedacht. „Ich fand dann aber eine Ausbildung besser, weil ich Praxiserfahrungen sammeln wollte.“ Mit den Angeboten der FEDA Madrid konnte sie beides miteinander verbinden. Seit der achten Klasse hatte sie Spanisch gelernt und sogar als mündliches Abiturfach gewählt. „Eine Ausbildung in Spanien passte also super, weil ich die Sprache sehr mag.“
Mit einem Motivationsschreiben auf Deutsch und Spanisch bewarb sich Yvette Boo an der FEDA Madrid. Dort begleitete man sie mit wertvollen Tipps durch die Bewerbungsphase – und leitete dann ihre Unterlagen an Partnerunternehmen in Spanien weiter. Zuerst hatte die junge Frau ein Online-Vorstellungsgespräch mit Edeka Fruchtkontor, erhielt jedoch eine Absage. Danach wurde sie von SanLucar, einem internationalen Unternehmen, das sich auf den Vertrieb von Premium Obst und Gemüse spezialisiert hat, zunächst zu einem Interview und danach zum Assessment-Center eingeladen. Dieses absolvierte sie an einem Nachmittag online auf Deutsch. Beides war erfolgreich; sie bekam eine Zusage.
In manchen Abteilungen spreche ich nur Spanisch, in anderen viel Deutsch, gerade wenn die Kundschaft in Deutschland ist.
Yvette Boo, angehende Kauffrau für Groß- und Außenhandelsmanagement
Im September 2022 begann Yvette Boo ihre Ausbildung zur Kauffrau für Groß- und Außenhandelsmanagement bei SanLucar in Valencia. Was ihr dabei wichtig war: Obwohl die Ausbildung im Ausland stattfindet, wird der Abschluss später in Deutschland und Spanien anerkannt. Die Theorie findet an der Auslandsberufsschule FEDA Madrid im Blockunterricht von jeweils mehreren Wochen statt – auf Deutsch. Dabei stehen Fächer wie Betriebswirtschaftslehre, Wirtschaft und Soziales, Steuerung und Kontrolle sowie Buchhaltung und fünf Module der Unternehmenssoftware SAP auf dem Programm. Der Unterricht für diesen Ausbildungszweig findet ebenfalls in Valencia statt, einem von mehreren Standorten der FEDA Madrid.
Rund zwei Drittel der Ausbildung absolviert die 20-Jährige bei SanLucar. Gegründet wurde das Unternehmen von dem Münchner Stephan Rötzer, weswegen es eine große Kundschaft in Deutschland gibt. Yvette Boo durchläuft verschiedene Bereiche, fokussiert sich dabei allerdings auf den Ein- und Verkauf.
„In manchen Abteilungen spreche ich nur Spanisch, in anderen viel Deutsch, gerade wenn die Kundschaft in Deutschland ist“, erzählt die Auszubildende. „Anfangs war es noch etwas mühselig, weil ich Fachwörter nicht kannte und noch viel nachgedacht habe, bevor ich etwas auf Spanisch gesagt habe.“ Das besserte sich jedoch schnell.
Hilfreich war außerdem, dass die FEDA Madrid ihr bei der Wohnungssuche geholfen und sie mit anderen Auszubildenden vernetzt hat. Nun wohnt sie mit einer Deutschen und einer Spanierin in einer Wohngemeinschaft. Die Kosten dafür übernehmen ihre Eltern, während Yvette Boo mit ihrer Ausbildungsvergütung von 600 Euro monatlich alle weiteren Kosten bezahlt. Übrigens: Für die Schule fällt pro Jahr eine Einschreibegebühr von 180 Euro an, also 360 Euro für die gesamte zweijährige Ausbildung.
Des Weiteren bietet die FEDA Madrid den Auszubildenden internationale Projekte an. Eines davon ist das „WIWAG International Business Game“, an dem Yvette Boo im Mai teilnahm und in dessen Rahmen sie einige Tage lang nach Schweden reiste. Im kommenden Februar wird zudem das FEDA for Kenya-Projekt stattfinden. Dabei werden Azubis der FEDA Madrid nach Nairobi fliegen und eine Schule für benachteiligte Kinder besuchen.
Die Ausbildung in Spanien ist für die 20-Jährige genau das Richtige: Sie verbessert nicht nur ihre Sprachkenntnisse und lernt eine Kultur und ein neues Land intensiv kennen, sammelt in einem großen, multinationalen Unternehmen Praxiserfahrungen. Für ihre persönliche Entwicklung ist es ihr darüber hinaus wichtig, allein zu leben und ohne ihre Eltern zurechtzukommen.
Die Arbeit macht ihr so viel Spaß, dass sie sich gut vorstellen kann, nach dem Ende der Ausbildung im Sommer 2024 bei SanLucar zu bleiben. „Möglicherweise hänge ich noch ein Studium dran“, sagt sie. „Aber das muss nicht zwingend sein. Ich habe hier noch nichts entschieden und schließe nichts aus.“
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Stand: 11.09.2023
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