Stefanie Dippold
Foto: Robert Hübschmann
Stefanie Dippold machte beim IT-Systemhaus der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg eine Ausbildung zur Fachinformatikerin für Anwendungsentwicklung. Mittlerweile ist die 29-Jährige selbst Ausbilderin für den IT-Nachwuchs.
Ihr Interesse fürs Programmieren entdeckte Stefanie Dippold kurz vor dem Abitur. In der Oberstufe bekam sie im Fach Informatik erste Einblicke in das Thema – und war schnell fasziniert. „Das hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich das auch beruflich machen wollte“, erinnert sich die 29-Jährige. Mittlerweile arbeitet sie als Ausbilderin im IT-Systemhaus der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg.
Aber der Reihe nach: Gleich nach dem Abitur im fränkischen Bamberg begann Stefanie Dippold im Herbst 2010 bei der Arbeitsagentur eine Ausbildung zur Fachinformatikerin für Anwendungsentwicklung. Die konnte sie auf zweieinhalb Jahre verkürzen und wurde Anfang 2013 wie alle anderen BA-Auszubildenden unbefristet übernommen.
Stefanie Dippold
Foto: Robert Hübschmann
„Ich war damals gleich für die Programmierung von Softwareentwicklungen zuständig“, erinnert sie sich. Im Kern ging es dabei um ein Programm, mit dem die Mitarbeitenden der Familienkasse zu tun haben. Sie geben Daten von Familien ein und das Tool berechnet, ob und in welcher Höhe Anspruch auf Kindergeld besteht.
„Das Programm gab es bereits, aber es wurde und wird ständig angepasst“, erzählt die Fachinformatikerin. Zum Beispiel, wenn neue Daten abgefragt werden müssen oder das Kindergeld durch eine Gesetzesänderung erhöht wird. Außerdem können mit Hilfe des Programms Briefe an die Kunden automatisiert ausgedruckt und die monatlichen Zahlungen angewiesen werden.
Ein gutes Jahr später – im Herbst 2014 – begann Stefanie Dippold ein Bachelorstudium der Wirtschaftsinformatik an der Universität Bamberg. „Ich wollte sowieso studieren, habe mich dann aber erst einmal für eine Ausbildung entschieden, weil ich dachte, dass eine Ausbildung eine gute Grundlage wäre.“ Tatsächlich merkte sie im Studium, dass sich viele andere Studierende gerade mit dem Programmieren schwer taten. „Es war durchaus ein Vorteil, dass ich auf dem Gebiet schon praktische Erfahrung hatte.“
Toll war für Stefanie Dippold auch, dass sie ihre Stelle bei der Bundesagentur für Arbeit während des Studiums behalten konnte: In Absprache mit ihrem Chef arbeitete sie in Teilzeit weiter und studierte nebenbei. Der Schritt in die Teilzeit schadete ihr beruflich nicht, im Gegenteil. „Ich habe mich hochgearbeitet und immer mehr Verantwortung übernommen“, erklärt sie.
Im Sommer 2019 schloss sie schließlich ihr Studium ab – und wechselte kurz darauf die Abteilung. Nun betreut sie selbst IT-Auszubildende der Bundesagentur für Arbeit und organisiert Seminare, Workshops und Programmierkurse. „Für diese Stelle war mein Studium ausschlaggebend. Nun kann ich mein Wissen aus Theorie und Praxis an andere vermitteln.“
Als Ausbilderin gibt die 29-Jährige ihre Faszination für Informatik weiter. „Für mich ist das ein extrem vielseitiges Aufgabengebiet“, sagt sie. Den einen typischen IT-Job gibt es für sie nicht. Stattdessen stünden einem innerhalb der Branche die unterschiedlichsten Bereiche offen. Hinzu komme, dass sich die IT-Branche selbst schnell verändere. „Wichtig ist, dass man wissbegierig und neuen Technologien gegenüber aufgeschlossen ist. Außerdem sollte man logisch denken und kommunizieren können, weil man meist in Teams arbeitet.“
Nach dem Programmieren ist es für Stefanie Dippold nun spannend, einen anderen Bereich der Branche kennenzulernen. „Ich habe viel Kontakt zu den Azubis, verteile und korrigiere Aufgaben und bin auch immer als Ansprechpartnerin für Fragen oder bei Sorgen da.“ Immer wieder begegnet sie so neuen Herausforderungen.
Genau diese Abwechslung macht ihr viel Spaß. „Ich kann mir gut vorstellen, irgendwann noch einmal etwas anderes zu machen innerhalb der Bundesagentur für Arbeit. Aber jetzt bin ich noch so frisch dabei, dass ich in dieser Abteilung gern noch einige Jahre bleiben und viel kennenlernen möchte.“
Aktualisiert: 01.09.2021
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